Autonomes Fahren mit Volvo - Volvo lässt fahren
Testbericht
Der Traum des selbstfahrenden Autos nimmt seit vielen Jahren Formen an. Nun versucht sich auch Volvo daran. Im Vergleich zur Konkurrenz steckt die schwedische Technik jedoch noch in den Kinderschuhen.
Eine Frau steigt in ihr Auto, fährt los, holt ihr Smartphone aus der Tasche und beginnt gleichzeitig zu zeichnen. Was sich anhört wie eine alltägliche Harakiri-Tour, soll laut Volvo in ferner Zukunft ungefährlicher sein, als wenn die Dame selbst das Lenkrad in die Hand nimmt. Soll heißen, weder das Lenkrad noch das Gas- beziehungsweise Bremspedal müssen vom Fahrer bedient werden - das Auto fährt, wohin es ihm per Navigationssystem befohlen wird. Der Gedanke ist natürlich nicht neu. Spätestens seit dem Jahr 1968, in dem Ein toller Käfer mit dem Renn-VW Herby durch die Kinos geisterte, dürfte die Idee des fahrerlosen Fahrens endgültig entfacht worden sein.
Die Gründe, warum die Forschung nach dem Autonomen Fahren forciert wird, kennt Volvo-Sicherheits-Spezialist Anders Eugensson nur zu gut: "Bis zu 95 Prozent aller Autounfälle sind durch menschliches Versagen verschuldet. Wir wollen dafür sorgen, dass ab 2020 kein Verletzter oder sogar Toter in einem neuen Volvomodell zu beklagen ist." Hinzu kommen Vorteile wie ein reibungsloser Verkehrsfluss und die Möglichkeit die Zeit im Auto sinnvoller zu nutzen, als auf die Heckscheibe des Stauvorderen zu starren.
Soweit die Theorie. Doch in der Praxis ist die autonome Zukunft bei Volvo nur mit dem Fernglas zu sehen. Denn bislang ähnelt die Technik eher einer Softwareerweiterung von Spurhalte- und Abstands-Assistent. Anstatt, wie bisher nach rund zehn Sekunden, wird der Fahrer beim Volvo-Test-Fahrzeug nicht mehr vom Auto ermahnt, das Ruder selbst wieder in die Hand zu nehmen. Nicht mehr und nicht weniger. Nur so zum Vergleich: Bei Mercedes kommt das Autonome System aktuell bei einer Zebrastreifensituation ins Schwitzen, in der zwei Passanten zwar zum Überqueren der Straße bereit wären, jedoch lieber einen kurzen Schwatz halten. Davon kann Volvo nur träumen. Sie stoßen bereits bei einem Spurwechsel an ihre Grenzen.
Aber obwohl der große deutsche Premiumhersteller aus Stuttgart bis ungefähr 2027 das Autonome Fahren in der Serie auf den Markt bringen möchte, werden in Schweden nicht nur kleine Brötchen gebacken, wie Anders Eugensson erklärt: "Im Jahr 2017 wollen wir 100 autonom fahrende Autos an ausgewählte Kunden verleasen. " Ehrlicherweise muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Autos dann nur auf dem rund 50 Kilometer langen Autobahnring rund um Göteborg wie von Geisterhand fahren werden.
Der Grund für den eher defensiven Blick in die autonome Christallkugel liegt dabei gar nicht so sehr in der Technik verborgen, wie BMW, Nissan und Mercedes eindrucksvoll unter Beweis stellen. Das Problem liegt vielmehr in der nicht zu 100 Prozent kompatiblen Infrastruktur. Mal sind die Fahrbahnbegrenzungen zu verwaschen oder gar nicht vorhanden. Mal fehlen Schilder oder eine Ampelanlage ist defekt. Daher wundert es nicht, dass selbst Mercedes bei ihrer kommenden S-Klasse einen ersten kleinen Schritt in Form eines Autobahnpiloten wagt, der bis knapp 200 Sachen selbstständig lenken, bremsen und beschleunigen kann. In diesem Punkt sind die Ingenieure aus Schweden im Vorteil, da sie vorerst nur mit Geschwindigkeiten bis 110 zu arbeiten haben.
Noch langsamer geht es beim autonomen Parken zur Sache. Per Smartphone-Applikation soll der Fahrzeugbesitzer seinem Auto das Ein- und Ausparken von außen stehend befehlen können. Die entscheidenden Vorteile liegen hier gar nicht so offensichtlich auf der Hand. Denn neben der Tatsache, dass dann Parkplatzrempler oder Einparknieten, die zwei Plätze brauchen, der Vergangenheit angehören würden, können die Parkplätze in ihrer Breite schrumpfen. Warum? Es muss ja niemand mehr aussteigen. Und auch die Parkdeckhöhe kann auf ca. 1,80 Meter herabgesetzt werden, weil keine Menschen mehr in den Parkhäusern herumlaufen. In Großstädten wie London, New York oder Oslo, wo der Quadratmeterpreis den eines Autos übersteigen kann, sind Parkplätze ein Luxus, der so ein wenig an Wert verlieren würde.
Eine Frau steigt in ihr Auto, fährt los, holt ihr Smartphone aus der Tasche und beginnt gleichzeitig zu zeichnen. Was sich anhört wie eine alltägliche Harakiri-Tour, soll laut Volvo in ferner Zukunft ungefährlicher sein, als wenn die Dame selbst das Lenkrad in die Hand nimmt. Soll heißen, weder das Lenkrad noch das Gas- beziehungsweise Bremspedal müssen vom Fahrer bedient werden - das Auto fährt, wohin es ihm per Navigationssystem befohlen wird. Der Gedanke ist natürlich nicht neu. Spätestens seit dem Jahr 1968, in dem Ein toller Käfer mit dem Renn-VW Herby durch die Kinos geisterte, dürfte die Idee des fahrerlosen Fahrens endgültig entfacht worden sein.
Die Gründe, warum die Forschung nach dem Autonomen Fahren forciert wird, kennt Volvo-Sicherheits-Spezialist Anders Eugensson nur zu gut: "Bis zu 95 Prozent aller Autounfälle sind durch menschliches Versagen verschuldet. Wir wollen dafür sorgen, dass ab 2020 kein Verletzter oder sogar Toter in einem neuen Volvomodell zu beklagen ist." Hinzu kommen Vorteile wie ein reibungsloser Verkehrsfluss und die Möglichkeit die Zeit im Auto sinnvoller zu nutzen, als auf die Heckscheibe des Stauvorderen zu starren.
Soweit die Theorie. Doch in der Praxis ist die autonome Zukunft bei Volvo nur mit dem Fernglas zu sehen. Denn bislang ähnelt die Technik eher einer Softwareerweiterung von Spurhalte- und Abstands-Assistent. Anstatt, wie bisher nach rund zehn Sekunden, wird der Fahrer beim Volvo-Test-Fahrzeug nicht mehr vom Auto ermahnt, das Ruder selbst wieder in die Hand zu nehmen. Nicht mehr und nicht weniger. Nur so zum Vergleich: Bei Mercedes kommt das Autonome System aktuell bei einer Zebrastreifensituation ins Schwitzen, in der zwei Passanten zwar zum Überqueren der Straße bereit wären, jedoch lieber einen kurzen Schwatz halten. Davon kann Volvo nur träumen. Sie stoßen bereits bei einem Spurwechsel an ihre Grenzen.
Aber obwohl der große deutsche Premiumhersteller aus Stuttgart bis ungefähr 2027 das Autonome Fahren in der Serie auf den Markt bringen möchte, werden in Schweden nicht nur kleine Brötchen gebacken, wie Anders Eugensson erklärt: "Im Jahr 2017 wollen wir 100 autonom fahrende Autos an ausgewählte Kunden verleasen. " Ehrlicherweise muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Autos dann nur auf dem rund 50 Kilometer langen Autobahnring rund um Göteborg wie von Geisterhand fahren werden.
Der Grund für den eher defensiven Blick in die autonome Christallkugel liegt dabei gar nicht so sehr in der Technik verborgen, wie BMW, Nissan und Mercedes eindrucksvoll unter Beweis stellen. Das Problem liegt vielmehr in der nicht zu 100 Prozent kompatiblen Infrastruktur. Mal sind die Fahrbahnbegrenzungen zu verwaschen oder gar nicht vorhanden. Mal fehlen Schilder oder eine Ampelanlage ist defekt. Daher wundert es nicht, dass selbst Mercedes bei ihrer kommenden S-Klasse einen ersten kleinen Schritt in Form eines Autobahnpiloten wagt, der bis knapp 200 Sachen selbstständig lenken, bremsen und beschleunigen kann. In diesem Punkt sind die Ingenieure aus Schweden im Vorteil, da sie vorerst nur mit Geschwindigkeiten bis 110 zu arbeiten haben.
Noch langsamer geht es beim autonomen Parken zur Sache. Per Smartphone-Applikation soll der Fahrzeugbesitzer seinem Auto das Ein- und Ausparken von außen stehend befehlen können. Die entscheidenden Vorteile liegen hier gar nicht so offensichtlich auf der Hand. Denn neben der Tatsache, dass dann Parkplatzrempler oder Einparknieten, die zwei Plätze brauchen, der Vergangenheit angehören würden, können die Parkplätze in ihrer Breite schrumpfen. Warum? Es muss ja niemand mehr aussteigen. Und auch die Parkdeckhöhe kann auf ca. 1,80 Meter herabgesetzt werden, weil keine Menschen mehr in den Parkhäusern herumlaufen. In Großstädten wie London, New York oder Oslo, wo der Quadratmeterpreis den eines Autos übersteigen kann, sind Parkplätze ein Luxus, der so ein wenig an Wert verlieren würde.
Quelle: Autoplenum, 2014-05-25
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