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Testbericht

Stefan Grundhoff und Sebastian Viehmann, 28. September 2009
Sparsam, schnell, allen Straßenverhältnissen gewachsen und bei Bedarf ein rollendes Multimedia-Center: Der BMW 320d xDrive ist ein Auto für viele Bedürfnisse. Im Dauertest zeigt er kaum Schwächen.

Wenn man genügend Kreuze in der Optionsliste macht, wird der 3er BMW zum Multimedia-Center: Navigationssystem mit zahlreichen Funktionen, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und USB-Schnittstelle sind in eine komplexe, aber mit kurzer Eingewöhnungszeit leicht beherrschbare Menüstruktur eingebettet. Das aktuelle iDrive von BMW ist in Sachen Bedienung aktuell das Maß der Dinge. Zwei Systeme kann man sich allerdings sparen: Der Internetzugriff im Auto ist nicht nur äußerst fummelig – Webadressen muss man wie ein Navigationsziel Buchstabe für Buchstabe mit dem zentralen Controller eingeben – sondern auch extrem langsam. Auch der TV-Tuner ist kaum mehr als ein sinnfreies Spielzeug. Das Bild wird aus Sicherheitsgründen nur im Stand eingeblendet – aber wer fährt für seine Mitfahrer schon auf den Autobahnparkplatz, um die Tagesschau zu gucken? Als „Hörfilm“ während der Reise lässt sich das System kaum nutzen, denn beim Fahren ist die Verbindung allzu brüchig.

Die 130 KW/177 PS des 320d xDrive sind für den Dreier-BMW eine ideale Motorisierung. Wer regelmäßig auf Autobahnen unterwegs ist, sollte sich mit weniger nicht zufriedengeben. Doch mehr muss es auch nicht sein. Der Spurt 0 auf 100 km/h in 8,1 Sekunden ist ebenso ordentlich wie wenig relevant. Doch mit den 350 Nm maximalem Drehmoment kann man schon einiges anstellen. Eindrucksvoll setzt sich der Allrad-Diesel bei der Höchstgeschwindigkeit in Szene. Wer dem Allradler die Sporen gibt, drückt die Tachonadel über die 240er-Marke. Real sind es 232 km/h – nicht schlecht für einen Vierzylinder-Selbstzünder.

Eine Klasse für sich ist der 320d xDrive in Sachen Fahrspaß. Die Lenkung ist auch mit Allradantrieb grandios präzise, die Schaltung knackig und an die straffe Federung hat man sich schnell gewöhnt. Den Durchschnittsverbrauch des Wagens gibt BMW mit 5,4 Litern pro 100 Kilometer an. In der Praxis genehmigt sich der Allrad-3er auf den ersten 10.000 Kilometern zwischen 6,4 und 7 Litern. Bei zügiger Fahrweise auf der Autobahn sind bis zu 7,5 Liter drin. Hält man den Gasfuß im Zaum und achtet auf eine effiziente Fahrweise, kommt der Wagen zumindest außerorts auch mit knapp über vier Litern Diesel aus. Den offiziellen Stadtverbrauch (6,7 Liter) erreicht man trotz Start-Stopp-Automatik nicht, aber immerhin werden es nicht mehr als sieben Liter. Die Start-Stopp-Automatik, die den Motor im Stand abstellt und so beim Sparen hilft, funktioniert bei kaltem Motor und normaler Umgebungstemperatur (15 bis 20 Grad Celsius) meist schon beim ersten oder zweiten Stopp nach dem Losfahren. Das automatische An-Aus-Spiel des Diesels funktioniert reibungslos, aber nicht unbemerkt oder ruckfrei wie bei einem Benziner. Das schnelle Anspringen des Diesels bei wiederholten Ampelstarts in der City kann schon einmal nerven.

Die Preise des 320d xDrive (177 PS) starten bei 36.400 Euro. Zum Vergleich: Einen Audi A4 2.0 TDI quattro (170 PS) gibt es ab 35.550 Euro. Der Opel Insignia 2.0 CDTI 4x4 (190 PS) ist ab 37.420 Euro zu haben, aber besser ausgestattet als Audi und BMW – das DVD-Navigationssystem zum Beispiel ist serienmäßig an Bord. Bei der Mercedes C-Klasse muss man für das Vierrad-Vergnügen deutlich mehr auf den Tisch legen. Den Allradantrieb 4Matic gibt es erst ab dem Sechszylinder C 350 CDI (224 PS) in Verbindung mit einer Siebengangautomatik für stolze 47.153 Euro. Die Kombination aus Allradantrieb und sparsamen Dieselmotor ist auch erheblich günstiger zu haben, zum Beispiel bei Subaru. Der Legacy mit Zweiliter-Boxerdiesel (150 PS) kostet in der Basisversion 30.000 Euro.

Die 36.400 Euro für den 320d xDrive sind wie bei allen Premiummarken ohnehin eher theoretischer Natur. Für einen ordentlichen Wiederverkaufswert in diesem Segment fast schon unverzichtbar ist das große Bildschirmnavigationssystem (Professional 3150 Euro). Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet das 1.990 Euro teure Komfort-Paket, in dem unter anderem Tempomat, Regensensor und Lichtautomatik, Einparkhilfe hinten, Klimaautomatik und ein Durchladesystem mit Skisack enthalten sind. Ergänzt man noch Xenon-Scheinwerfer mit adaptivem Kurvenlicht und Waschanlage (im Paket für 1.570 Euro), hat man die 40.000 Euro-Grenze mit Leichtigkeit gesprengt und hat alles andere als eine Luxusausstattung.

Quelle: Autoplenum, 2009-09-28

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