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Testbericht

Stefan Grundhoff, 17. Oktober 2018

Viel zu lange hat BMW gewartet, ehe man oberhalb des erfolgreichen SUV-Doppelpacks aus X5 / X6 einen imageträchtigen Luxus-Crossover präsentierte. Endlich hat man mit dem mächtigen BMW X7 einen echten Konkurrenten für Range Rover und Mercedes GLS.

Das wurde auch Zeit, denn einen Luxus-Geländewagen hatte man schon ein paar Jahre schmerzlich im BMW-Portfolio vermisst. Konkurrent Mercedes verkaufte mit einem allenfalls mäßigen GL / GLS allein in den USA pro Jahr mehr als 30.000 Fahrzeuge. Ab Anfang kommenden Jahres kann BMW mit seinem opulenten X7 kontern und dabei sogar Modelle wie Range Rover, Cadillac Escalade und Ford Expedition in den Schatten stellen. Es ist nicht so, als dass man in Zentraleuropa unbedingt eine gigantische Nachfrage nach SUV-Modellen der 5,20-Meter-Liga hätte. Doch in den USA, den Emiraten, Teilen von Asien oder Russland laufen die Crossover deutlich oberhalb von BMW X5, Audi Q7, Mercedes GLE und Co. prächtig. Wichtig sind neben dem entsprechend selbstbewussten Design üppige Dimensionen, einen kraftvolle Motorisierung, eine Luxusausstattung und sechs bis sieben Sitzplätze. All das bietet der neue BMW X7 und noch einiges mehr. Mit einer Länge von 5,15 Metern ist er dabei allemal noch Europa-tauglich, denn in den USA sind viele der Luxus-SUV nicht nur als Normalversion, sondern noch zusätzlich mit verlängertem Radstand zu bekommen. Da fährt man schnell in der 5,30- / 5,40-Meter-Liga, die jedoch insbesondere in den USA und hier als Luxusshuttle eine große Nachfrage findet.

Optisch hat BMW seinen X7 im Vergleich zu der seriennahen Studie von der IAA 2017 deutlich zurückgenommen. Gut so, denn die allzu schmalen LED-Scheinwerferaugen in Verbindung mit dem Bugs-Bunny-Hasenzahn-Kühlergrill hatten nicht jedem Betrachter gefallen. Optisch hebt sich der BMW X7 durchaus sichtbar von seinem kleinen Bruder und Plattformgeben X5 ab. Allzu groß oder gar überdimensioniert wirkt er dagegen selbst nach europäischen Maßstäben nicht. Wenn man den BMW-Verantwortlichen etwas vorwerfen kann, dann ist der fehlende V12-Motor, der zusätzliches Image und sicher auch einige Verkäufe gebracht hätte. Den verbaut BMW nach wie vor ausschließlich in homöopathischen Dosen in seinem Topmodell M 760 Li xDrive. Doch obwohl er in der Luxuslimousine einen perfekten Eindruck macht, ist der über 600 PS starke Doppelturbo nicht im neuen X7-Aushängeschild zu bekommen.

Hier müssen sechs oder acht Zylinder reichen, wobei die Triebwerke identisch mit denen aus BMW X5 und X6 sind. Idealerweise wäre der BMW X7 mit dem neuen V8-Benziner, der in 7er und 8er imposante 530 PS leistet, ausgestattet. Schwer verständlich, wieso die Topmotorisierung nicht zu bekommen ist und selbst der schwächere 462-PS-Achtzylinder ist in Europa überhaupt nicht vorgesehen. Hier soll es der Dreiliter-Reihensechszylinder richten, der 250 kW / 340 PS / 450 Nm leistet und 8,7 Liter Super (187 g CO2) benötigt. Anzunehmen, dass sich in Europa auch deshalb die meisten Kunden für einen leistungsstarken Diesel entscheiden werden, der ausschließlich als Dreiliter mit verschiedenen Turboladern und Leistungsstufen verfügbar ist. Angesichts von Dimensionen, 2,4 Tonnen Leergewicht und zu erwartender Beladung ist der BMW X7 30d mit seinen 195 kW / 265 PS /620 Nm wohl etwas wenig des Guten. Er ist 227 km/h schnell und bietet einen Normverbrauch von 6,5 Litern Diesel (171 g CO2). Besser man entscheidet sich für den X7 M50d mit 294 kW / 400 PS und einem mächtigen Drehmoment von 760 Nm, der 7,0 Liter Diesel verbraucht (185 g CO2). Er beschleunigt aus dem Stand in standesgemäßen 5,4 Sekunden auf Tempo 100 und wird bei 250 km/h elektronisch abgeregelt.

Technisch bietet der BMW X7 das, was auch der X5 kann und noch etwas mehr. Der Kunde hat daher die Wahl, ob sein Luxusmodell mit einem Radstand von 3,11 Metern ein Sechs- oder Siebensitzer ist. Mit der Luftfederung lässt sich die Bodenfreiheit auf einer Höhe von acht Zentimetern variabel einstellen und der Fahrer kann unter eine Reihe von Fahrprogrammen wählen. Serienmäßig sind zwei jeweils 12,3 Zoll große Bildschirme hinter dem Lenkrad sowie in der Mitte der Armaturentafel. Das Platzangebot ist geradezu opulent und als Erwachsener kann man selbst in der dritten Reihe noch vergleichsweise bequem sitzen. Alle Sitze im Fahrzeug lassen sich elektrisch verstellen oder umklappen. So variiert das Ladevolumen zwischen 326 und 2.120 Litern. Es gibt unter anderem gekühlte und beheizbare Becherhalter, Ladestecker wohin das Auge auch schaut sowie ein Soundsystem mit 20 Boxen und bis zu 1.500 Watt, Head-Up-Display, Sprachbedienung, Fond-Entertainment, eine Fünf-Zonen-Klimaautomatik, Panoramaglasdach und Rädern zwischen 20 und 22 Zoll. Marktstart ist im März kommenden Jahres. Der Basispreis für den BMW X7 xDrive 30d liegt bei 84.300 Euro. Produziert wird der BMW X7 im X-Modell-Stammwerk im amerikanischen Spartanburg.

Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2018-10-17

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