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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 7. August 2020
Mit dem Lyric greift GMs Luxus Tochter Cadillac bei den Elektro SUVs an: Mit einer Reichweite von rund 480 Kilometern und autonomen Fahrfunktionen hat der schwere Elektrokreuzer Teslas Model X und den Audi e-tron im Visier.

Mit ausschmückenden Worten sind die Amerikaner selten zurückhaltend - vor allem, wenn es um neue Produkte geht. Alles ist \"great\" (großartig) oder awesome (fantastisch). Also auch das neue Elektro-SUV Lyriq: \"Angefangen mit den Lyriq wird Cadillac den amerikanischen Luxus in den nächsten zehn Jahren neu definieren\", trompetet GMs Nordamerika-Chef Steve Carlisle. Das Selbstbewusstsein geht sogar so weit, dass von einem neuen Industriestandard gesprochen wird, auch wenn manche der Funktionen die im \"Super Cruise\" Technikpaket schon bei anderen Autos vorgestellt wurden, wie etwa der \" selbsttätige Spurwechsel auf Kommando\" (Mercedes E-Klasse), bei dem Cadillac gleich anmerkt, dass der Fahrer nichts in der Hand halten sollte.

Natürlich bietet der Lyriq auch automatisierte Fahrfunktionen, die auf rund 200.000 Meilen geeigneter Straßen funktionieren sollen. Also mit Einschränkungen. Beim Head-up Display verwendet Cadillac erstmals zusätzlich zu den klassischen Anzeigen eine \"Augmented Reality\", bei der die Symbole und Informationen scheinbar auf die Straße vor dem Fahrer projiziert werden. Beim riesigen 33 Zoll Bildschirm, der sich vor dem Fahrer aufbaut, haben sich die Amerikaner eine Scheibe von Bytons \"Coast to Coast\" Monitor abgeschnitten. Bei der Vorstellung schwärmten Cadillac Mitarbeiter von den \"wunderschönen Farben\", die auf dem riesigen Monitor zu sehen sind. Nichtsdestotrotz werden wir wohl solche monströsen Displays in Zukunft in des Öfteren sehen.

Der Lyriq markiert den Anfang einer neuen Cadillac Formensprache. Die Lichtspiele des großen Kühlergrills dürften auch die Audi-Designer vor Freude strahlen lassen. Sehen lassen kann sich das monströse SUV mit seiner coupéhaften Dachlinie auf alle Fälle. Grundsätzlich verlässt sich der Lyriq auf den Heckmotor, bei Bedarf springt eine zweite E-Maschine auf der Vorderachse ein und schiebt das SUV vermutlich mit mehr etwa 450 PS an. Dazwischen liegt die riesige 100 Kilowattsunden Batterie der neuen Ultium-Plattform, die laut den begeisterten Cadillac Technikern für einen niedrigeren Schwerpunkt und eine steifere Karosserie sorgt. Auch Sachen, die man auf dieser Seite des Atlantiks nicht zum ersten Mal hört. Die Zellen der Akkus kommen von LG Chem und zusammen mit den Koreanern will GM in Ohio eine Batteriefabrik bauen, um die Versorgung mit den wichtigen Bauteilen sicherzustellen.

Die Reichweite des Lyriq soll rund 480 Kilometer betragen und die Achslastverteilung von nahezu 50:50 hilft beim Kurvenfahren. An einer Gleichstromladestation werden die Akkus mit bis zu 150 Kilowatt gefüllt und beim Gleichstromladen des Level 2 sind immerhin noch 19 kW möglich. Beides sehr ordentliche Werte, die natürlich je nach Zustand der Batterie variieren können. In Nordamerika geht Cadillac eine Partnerschaft mit EVgo ein, um genügend Ladestationen gegen die Reichweitenangst bereitzustellen. Bis zum Jahr 2025 sollen so rund 2.700 weitere Stromtankstellen entstehen. Im Inneren des Luxus-Kreuzers fehlt es den Passagieren an nichts. Riesige Monitore an den Lehnen der Vordersitze dienen als privater Kinosaal, der mit 19 Lautsprechern bestückt ist. Dazu kommen jede Menge Chrom, Holz und Leder.

Beim Entwickeln des Lyriq haben die Cadillac-Manager ganz genau auf die Kunden gehört, die klar gemacht haben, dass sie bereit sind, nur keinen hohen Aufpreis für ein Elektromobil zu zahlen. Das dürfte die Konkurrenten in den USA unter Druck setzen.

Quelle: Autoplenum, 2020-08-07

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