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Testbericht

Susanne Kilimann, 2. Juni 2010
Klassische Supermotoren messen ihre Kräfte in der Formel 1. Die Leistungsshow für alternative Antriebe ist die „Challenge Bibendum“, die seit Ende der Neunziger vom Reifenspezialisten Michelin veranstaltet wird. Dabei treten exotische Einzelstücke ambitionierterTüftler, Serienfahrzeuge und Prototypen der etablierten Hersteller an.

Paris, San Francisco, Los Angeles, Kyoto und Shanghai konnten die Veranstaltung schon für sich gewinnen. In diesem Jahr wird das Forum für alternative, individuelle Mobilität zum ersten Mal in Südamerika veranstaltet. Fünf Tage lang – noch bis zum 3. Juni - schicken Automobilindustrie und Vertreter der Zulieferbranche, Hochschulen und Forschungsinstitute in Rio de Janeiro Serienfahrzeuge oder Prototypen, die mit Biokraftstoff, Brennstoffzelle, Hybridtechnologie oder rein elektrisch angetrieben werden, an den Start. Zu den Hauptveranstaltungen zählen dieses Mal die traditionelle Rallye mit 80 Prototypen und Experimentalfahrzeugen, die bis zu 350 Kilometer rund um das Riocentro Conference and Exhibition Centre auf öffentlichen Straßen zurücklegen. Dabei werden Abgasemissionen, Energieverbrauch, Bremsweg, Geräuschentwicklung sowie Beschleunigung und Handling getestet und bewertet. Darüber hinaus finden umfangreiche Testfahrten mit 150 serienreifen Öko-Modellen unter alltäglichen Bedingungen statt.

Ein großes Ausstellungszentrum informiert die interessierte Öffentlichkeit über den aktuellen Stand der wichtigsten Zukunftstechnologien - mehr als 50 Automobilhersteller, Universitäten, Zulieferer, Energieexperten und internationalen Organisationen nehmen daran teil. Darüber hinaus kommen die Experten an sieben runden Tischen zusammen, um sich über die Themenbereiche Verbrennungsmotoren, Biokraftstoffe, Elektroauto, Nahverkehr in Innenstädten, Leichtbau und Sicherheit, über wirtschaftliche Aspekte der Emissionsreduzierung sowie über Forschungsresultate in Sachen Unfallvermeidung auszutauschen. Drei große Themendiskussionen befassen sich zudem mit den Energiekosten des Verkehrs, mit der Verbesserung der Verkehrssicherheit und mit neuen Technologien rund ums Thema individuelle Mobilität.

Vorjahres-Gesamtsieger Mercedes schickt in diesem Jahr lediglich ein Nutzfahrzeug in den Ring, das ausschließlich auf dem südamerikanischen Markt angeboten wird – beim großen Schaulaufen der Alternativen empfiehlt es sich mit einem Antrieb, der von einem Treibstoff auf Zuckerrohrbasis auf Trab gebracht wird. Die Konkurrenz aus Ingolstadt hat diesmal deutlich mehr aufgefahren und den A3 1.6 TDI, einen A5 Leichtbau-Prototyp und den Elektro-Hochleistungssportwagen e-tron an den Zuckerhut geschickt.

Der Leichtbau-A5 sicherte sich bei Öko-Rallye den Gesamtsieg. Der Prototyp aus Ingolstadt war in den Einzelwertungen CO2-Ausstoß, Emissionen, Effizienz, Beschleunigung und Handling in der Spitzengruppe vertreten. Dank seiner Karosserie, die vorwiegend aus Aluminium besteht, wiegt der A5 nur 1.310 Kilogramm. Sein 2.0 TFSI-Motor mit 132 kW /180 PS ist auch auf den Betrieb mit Bioethanol ausgelegt, das in Südamerika gefragt ist. Der serienmäßige Audi A3 1.6 TDI mit 77 kW (105 PS) schließlich, schlug sich ebenfalls sehr erfolgreich und rangierte bei den vier Kriterien CO2-Ausstoß, Emissionen, Geräusch und Handling unter den Besten.

Elektrosportwagen e-tron steht als Star im Rampenlicht der Challenge Bibendum, auch der brasilianische Präsidenten Lula de Silva soll von dem Hochleistungsstromer, den die Jury mit dem Designpreis bedachte, ganz angetan gewesen sein. In den Kategorien CO2-Ausstoß und Emissionen schnitt e-tron ebenfalls ordentlich ab, dabei bringen vier Elektromotoren mit insgesamt 230 kW (313 PS) den Umweltapostel aus Deutschland äußerst dynamisch auf Touren. Seine Lithium-Ionen-Batterie stellt nach Herstellerangaben Energie für etwa 248 km Reichweite bereit.

Fiat hat einen Panda mit Brennstoffzelle und ein Modell mit Ethanolantrieb an den Start geschickt. Peugeot hat seinen neuen Winzling BB1 in Rio laufen. Der nur 2,5 Meter kurze Viersitzer, der derzeit auch noch im Prototypenstadium ist, bezieht seine Antriebskraft von zwei elektrischen Michelin-Radnabenmotoren mit jeweils 10 PS. Mit der Energie einer frisch geladenen Lithium-Ionen-Batterien kommt er laut Hersteller maximal 120 Kilometer weit. Hypnos, die futuristische Studie aus dem Hause Citroën, ist wieder ein ganz anderes Kaliber. Hier probieren die Franzosen einen Hybridantrieb mit Dieselmotor. Die Kombination von Elektro- und Dieselaggregat bringt Kraft auf alle vier Räder, dabei ist das 200-PF-Mobil mit 4,5 Liter Verbrauch relativ genügsam unterwegs. Challenge-Veranstalter Michelin präsentiert ein eigenes Brennstoffzellenfahrzeug, aber auch rollwiderstandsoptimierte Pneus, die der Reifenhersteller speziell für Elektroautos entwickelt hat.

Quelle: Autoplenum, 2010-06-02

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