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Testbericht

29. November 2004
Bensberg, 29. November 2004 – Zwei, drei, fünf, vier, eins und sechs: Citroën macht die Zahlenreihe komplett. Zu C2, C3 und C5 kommen im Laufe des Jahres 2005 noch C1 und C6. Und das Golfklassemodell C4 feierte soeben Markteinführung. Der Xsara-Nachfolger basiert auf der gleichen Basis wie der Peugeot 307. Es gibt ihn als rundlichen Fünftürer mit der Bezeichnung Limousine sowie als dynamisch aussehenden Dreitürer mit dem Namen Coupé. Drei Viertel der Verkäufe werden auf die Limousine entfallen, so die Schätzungen von Citroën. Die beliebteste Motorisierung soll die 109 PS starke Version 1.6 16V werden. Wir haben deshalb die Limousine mit diesem Motor für Sie getestet.

Milchglas-Display Im C4 finden sich gleich mehrere Innovationen, die Sinn ergeben. Da ist zunächst einmal das Kombiinstrument mit halb transparentem Display. Es ist bei Tag hellgrau mit schwarzen Digitalanzeigen. Hält man die Hand hinter die Anzeigetafel, so sieht man die Finger durchschimmern wie bei Milchglas. Vorteil der teilweisen Transparenz: Im starken Gegenlicht wird die Anzeige automatisch heller. Bei Nacht werden die angezeigten Daten elektrisch in orangener Farbe illuminiert. Die Anordnung des Tachometers in der Mitte auf dem Armaturenbrett ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Doch das Display sieht gut aus und ist bestens ablesbar.

Naben-Schau: Fix ist besser Ein weiteres Display befindet sich hinter dem Lenkrad. Es ist der Drehzahlmesser. Seine Besonderheit: Er hat keinen roten Bereich, sondern wird bei Erreichen der Drehzahlgrenze feuerrot.

Innovation Numero zwei Mit der Erwähnung des Lenkrads sind wir bei Innovation Numero zwei: Das Lenkrad besitzt eine feststehende Nabe. Auch diese Neuheit hat ihren Sinn, denn sie erlaubt es, die Airbagform zu optimieren. Bei einer feststehenden Nabe hat der lebensrettende Luftsack immer dieselbe Position. Daher kann man ihn so formen, dass er den Fahrer optimal schützt. Am Rand des Pralltopfes sind diverse Schalter untergebracht. So auch für den serienmäßigen Tempomat. Da der Airbag nicht mitgedreht werden muss, hat die feststehende Nabe auch positive Auswirkungen auf das Einlenkverhalten. Die Lenkung fühlt sich auffallend direkt und exakt an.

Duftspender statt Duftbaum Innovation Numero drei ist eher etwas zum Schmunzeln: der Parfümspender, der im C4 den vom Innenspiegel herunterbaumelnden Duftbaum ersetzen soll. Citroën ließ dafür neun verschiedene Düfte von einem französischen Parfümeur kreieren. Drei davon sind serienmäßig an Bord – außer bei der Basisversion. Das Parfüm ist in einer Kartusche enthalten, die in die Armaturentafel gesteckt wird. Die Intensität des Dufts wird über den Luftdüsenregler eingestellt.

Limousine 1.6 16V Confort Keine Innovation sind die im C4 eingesetzten Motoren. Es stehen fünf Benziner und drei Diesel zur Auswahl. Am neuesten ist der Zweiliter-Benziner mit 140 PS, doch auch der ist schon vom C5 bekannt. Der in unserem Testwagen arbeitende 1,6-Liter-Benziner leistet 109 PS. Er wirkt in der C4 Limousine recht flott. Dafür steht auch der Standard-Sprint-Wert von 11,9 Sekunden. Bevor das Aggregat seine Kraft entfaltet, will es allerdings ein wenig höher gedreht werden, und bei hohen Drehzahlen wird es etwas laut. Insgesamt ist der 1,6-Liter eine gute Motorisierung für den C4.

Erfreulich straff Auch das Fahrwerk macht einen guten Eindruck: Wellen und Stöße werden gut verkraftet. Außerdem ist es erfreulich straff. Gerade im Vergleich zum kleinen Bruder C3 fällt dies auf. In der Kurve legt sich die Karosserie erfreulich wenig nach außen. Wenn man beim Um-die-Ecke-Fahren manchmal dennoch unangenehm schräg im Auto sitzt, so liegt das an den Polstern. Denn die in unserem Testauto mit der Ausstattung Confort enthaltenen Sitzmöbel bieten zu wenig Seitenhalt. Die in der VTS-Version sind viel besser.

Viel Platz im Fond Der Sitzkomfort auf der Rückbank ist gut: Wird der Fahrersitz für unseren 1,75 Meter großen Testpassagier eingestellt, bleiben demselben Insassen beim C4 fünf Zentimeter vor den Knien. Mit dem Klassenprimus VW Golf kann der Franzose hier nicht mithalten, denn der bietet üppige 15 Zentimeter. Doch ist beim C4 durchaus genug Platz für Erwachsene. Nur Fondinsassen ab 1,80 Meter Größe werden den Kopf einziehen müssen – wie in den meisten Autos dieser Klasse. Wie vorne gibt es auch im Fond ausreichend Unterbringungsmöglichkeiten für Kleinkram: Fächer finden sich in den Türen und Taschen in den Vordersitzlehnen. Drei Dreipunktgurte sind Serie; der mittlere ist in der Sitzlehne verankert, was – verglichen mit einer Halterung in der Decke – das Angurten erleichtert.

Plane Ladefläche nach Polsterausbau Die Fondbank lässt sich asymmetrisch geteilt umklappen. Dazu können die Kopfstützen praktischerweise in der Lehne versenkt werden. Danach hat man drei Möglichkeiten: Wenn es schnell gehen soll, werden einfach nur die Lehnen nach vorne geklappt. Eine etwas ebenere Fläche erhält man, wenn zuvor die Sitzpolster umgeklappt werden. Die volle Ladekapazität und eine plane Fläche bekommt man bei Ausbau der Sitzpolster und Umklappen der Lehnen. Mittelgroße Fahrer können bei umgeklappten Rücksitzen auch nur nach dem Ausbau der Sitzpolster bequem sitzen. Ansonsten müssen die Vordersitze nach vorne gerückt werden.

Kein Kofferraum-Rekord Die Kofferraumklappe öffnet bei der Limousine nicht weit genug nach oben. Über 1,80 Meter Große laufen Gefahr, sich den Kopf zu stoßen. Auch sonst lässt die Zugänglichkeit des Transportabteils etwas zu wünschen übrig: Die Laderaumkante ist mit 71 Zentimetern über dem Boden recht hoch. Doch Citroën hat sich etwas einfallen lassen, damit die Einkäufe im Kofferraum an ihrem Platz bleiben: Ein ausfaltbares Plastikteil fungiert dabei als eine Art Laderaumteiler. Das Kofferraumvolumen beträgt 320 bis etwa 1.023 Liter. Der größere Wert ist noch ein ungefährer Wert, der berechnet, aber nicht nach VDA-Norm gemessen wurde. Zum Vergleich: Der VW Golf schluckt mit 350 bis 1.305 Liter deutlich mehr.

Ab 13.790 Euro Deutlich mehr kostet er aber auch, der VW Golf – nämlich mindestens 15.220 Euro. Da ist die Basisversion des C4, das 88 PS starke Coupé 1.4 16V Advance, mit 13.790 Euro schon deutlich günstiger. Die Limousine ist ab 14.490 Euro zu haben. Bei beiden Preisen ist der so genannte Weltmeisterbonus von 1.200 Euro bereits eingerechnet, ein Rabatt, den Citroën den Käufern zunächst bis Ende des Jahres einräumt. Trotz des günstigen Einstiegspreises ist die Serienausstattung bereits beim Basismodell recht vollständig. Neben ABS und ESP sind stets sechs Airbags an Bord. Fensterheber vorn sind ebenso Serie wie elektrisch einstellbare Außenspiegel und Zentralverriegelung. Ein Sahnehäubchen ist der serienmäßige Tempomat. Die getestete Limousine 1.6 16V Confort kostet 17.890 Euro. (sl)
Technische Daten
Antrieb:Front
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor
Hubraum:1.587
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:80 kW (109 PS) bei UPM
Drehmoment:147 Nm bei 4.000 UPM
Preis
Neupreis: 16.990 € (Stand: November 2004)
Fazit
Das Design des C4 ist nicht nur eigenständig, sondern auch noch wirklich gelungen, und zwar beim Coupé wie bei der Limousine. Weitere Pluspunkte sind der günstige Preis und die gute Serienausstattung. Bei alldem ist der frische Franzose keineswegs ein Billigauto. So überzeugt das überraschend straffe Fahrwerk ebenso wie der gebotene Innenraum. Ob Innovationen wie die feststehende Lenkradnabe sich durchsetzen werden oder eine Citroën-typische Eigenart bleiben wie die in größeren Fahrzeugen eingesetzte hydropneumatische Federung, bleibt abzuwarten. (sl)

Quelle: auto-news, 2004-11-29

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