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Autoplenum, 2010-07-06

Cityauto T25 - Schmalspurtour für Drei

Testbericht

Susanne Kilimann

Es gab Zeiten, da konstruierte Gordon Murray brüllende Formel 1 –
Boliden. Heute tüftelt der Konstrukteur an Cityflitzern, die gegen den
Verkehrsinfarkt der Innenstädte ins Rennen gehen. Sein Cityflitzer T 25 ist
kleiner als der Smart und hat trotzdem Platz für Drei.

Für Formel 1- Enthusiasten ist Gordon Murray ein alter Bekannter. Der in
Großbritannien lebende Südafrikaner hat sich in den siebziger und
achtziger Jahren als Konstrukteur spektakulärer Rennmaschinen einen
Namen gemacht – zum Beispiel mit dem Brabham BT 46 B, dem
legendären „Staubsauger-Auto“ und mit dem Brabham BT 49, mit dem
seinerzeit Nelson Piquet drei Rennen in der Königsklasse des Motorsports
gewann. McLaren F1, jahrelang Rekordhalter im Ranking der schnellsten
straßenzugelassenen Rennwagen, ist ebenfalls eine Kreation des
Ingenieur-Genies.

Inzwischen sehen die Autoträume des Gordon Murray völlig anders aus.
Der 64jährige hat sich auf die Entwicklung innovativer Cityflitzer
spezialisiert. Sein jüngstes Baby kommt mit Minimalmaßen daher - 2,40
Meter Länge, 1,30 Meter Breite. Damit ist der serienfähige Prototyp
deutlich kürzer und schmaler als der Smart Fortwo, überragt diesen mit
1,60 Meter sogar noch um ein paar Zentimeter in der Höhe. Anders als
Daimlers Zweisitzer kann Murrays Modell drei Passagiere mit auf Tour
nehmen. Beide Mitfahrer sitzen in der zweiten Reihe. Im Cockpit gibt es
nur einen mittig platzierten Sitz für den Steuermann.

Ist der Fahrer allein unterwegs, kann er das automobile Raumsparwunder
sogar als Mini-Transporter nutzen. Mit umgeklappten Rücksitzen lässt sich
das Kofferraumvolumen von 160 auf 720 Liter steigern. Aufsehen erregt
der Einstieg. Statt herkömmlicher Türen gibt es – wie einst bei BMWs
Isetta - eine klappbare Front. Beim T 25 wird allerdings nicht nur die
Windschutzscheibe zur Autotüre. Hier klappt man beinahe die gesamte
Vorderhälfte des Autos hoch, wenn man ein- oder aussteigen will. Was an
Schlechtwettertagen wohl ziemlich ungemütlich ist, spart kostbare
Zentimeter, wenn es an ausreichendem Parkraum fehlt. Dank seiner
bescheidenen Abmessungen könnte der T 25 auch quer zur Fahrbahn
parken. Quer gestellt hätten drei von Murrays Cityflitzern in einer
normalen Lücke Platz. Mit einem Wendekreis von gerade mal sechs Metern
sollte der Kleine auf jeden Fall handlich durch verstopfte Innenstädte
manövrieren lassen.

Bei der Karosse setzt der einstige Formel 1 –Schneider auf
Kunststoffbeplankung und greift dabei zu einem großen Teil auf recycelte
Werkstoffe zurück. Die Basis des Stadtflitzers ist ein Fahrzeugboden aus
Verbundmaterial, kombiniert mit einem höchststabilen Gitterrohrrahmen.
Das automobile Endprodukt bringt dank der verwendeten Werkstoffe
lediglich 575 Kilogramm auf die Waage – nur etwa halb soviel wie ein
Smart. Ein sensationeller Sparkünstler ist T 25 trotzdem nicht. Der
Dreizylinder-Motor mit 0,7 Litern Hubraum leistet 51 PS / 57 Nm und
treibt den Auto-Zwerg mit maximal 145 km/h über den Asphalt. Der
Verbrauch: 3,8 Liter pro 100 Kilometer. Ein Ableger mit Elektro-Motor und
Lithium-Ionen-Batterie ist ebenfalls in Planung.

Stolz ist die Murray-Schmiede auf ihre Innovationen beim Montageprozess.
Bei der Entwicklung von T 25 wurde die Zahl der Bauteile auf ein Minimum
reduziert. Der Fertigungsprozess bringe dadurch im Vergleich zu üblichen
Konstruktionsmethoden Einsparungen von bis zu 80 Prozent, bewirbt
Gordon Murray Design das Produkt. 2011 würde der Ingenieur gern den
Startschuss für die Serienproduktion seines T 25 geben. Ein Hersteller, der
das Projekt unter seine Fittiche nimmt, wird allerdings noch gesucht.

Quelle: Autoplenum, 2010-07-06
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