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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 4. März 2014
Coupés gehen nie aus der Mode. Dieser Trend manifestiert sich auch auf dem Genfer Automobilsalon.

Bei aller SUV-Begeisterung sind Coupés weiterhin gefragt. Audi hat den lang erwarteten TT im Gepäck. Beim 4,28 Meter langen Ingolstädter-Kompaktrenner fallen sofort der mächtige Kühlergrill und die scharf geschnittenen Scheinwerfer auf. Im Innenraum herrscht große Schlichtheit. Wer nach einem großen Display, etwa auf der Mittelkonsole, sucht, wird enttäuscht. Der 12,3 Zoll große Display befindet sich auf der Fahrerseite hinter dem Lenkrad. Gegenüber dem Vorgänger hat die dritte Generation des TT rund 50 Kilogramm abgespeckt und wiegt jetzt unter zwei Tonnen.

Im Motorraum sucht man vergebens nach Sechszylindermotoren, hier arbeiten maximal vier Pötte. Zum Start gibt es einen 184-PS-Diesel sowie zwei Benziner mit 230 PS und 310 PS. Letzterer bringt seine Kraft dank eines Allradantriebs mit einer elektrohydraulischen Lamellenkupplung an der Hinterachse auf den Asphalt. Wem das alles noch nicht reicht, der darf sich ab Ende des Jahres über einen TTRS mit über 400 PS freuen. Am anderen Ende der TT-Skala steht die Einstiegsvariante mit 160 PS. Der Einstieg in die TT-Welt dürfte für den 230 PS zunächst bei 35.000 Euro beginnen. Ein Roadster ist für das nächste Jahr geplant.

Radikaler als der TT ist der Opel Astra OPC Extreme. Der Name ist Programm. Ein auffälliger Dachspoiler und eine vierflutige Auspuffanlage werden der Fast-and-Furious-Fraktion gefallen. Dank einiger Carbon-Teile, wie zum Beispiel dem Dach, bringt der OPC Extreme mit etwa 1.450 Kilogramm rund 100 Kilogramm weniger auf die Waage, als der normale Astra OPC. Zusammen mit der Leistungssteigerung von 280 PS auf über 300 PS sorgt das für durchaus sportliche Fahrleistungen. Damit die Kraft auch auf dem Boden ankommt, steht der Astra OPC Extreme auf 245/35er Walzen mit 19-Zoll-Felgen. Die 370-Millimeter-Brembo-Bremsanlage packt im Bedarfsfall kräftig zu. Im Innenraum werden Fahrer und Beifahrer mit Sechspunktgurten in Recaro-Sitzschalen festgezurrt und ein Überrollbügel sorgt für die Sicherheit im schlimmsten Fall.

Die Lust auf optische Dynamik reicht sogar bis in die Oberklasse. Mit dem S-Klasse-Coupé eröffnet Mercedes-Benz die Ergänzung des Luxus-Portfolios. Nur eine Limousine reicht heutzutage nicht mehr. Das gelungene Design des 5,03 Meter langen Zweitürers orientiert sich an dem CLA und CLS. "Exklusiver geht es nicht - sportliche Ästhetik in Reinkultur", beschreibt Vertriebsvorstand Ola Källenius den Neuling. Die Motorisierungen sind dementsprechend: Los geht es mit dem 455 PS starken S500, danach folgt mit dem S600 ein Zwölfzylinder und mit dem S65 AMG eine besonders potente Version. Die wird dann auch einen Allradantrieb haben. Obendrauf wird das "Active Body Control"-Fahrwerk noch um die nagelneue Kurvenneig-Funktion erweitert.

Im Innenraum geht es luxuriös zu: Bequeme Ledersessel, zwei 13-Zoll-Displays und alles, was der Mercedes-Assistenzsystemkasten hergibt, machen das Fahren zum Reisen. Durch das serienmäßige Panoramadach kommt das alles besonders gut zur Geltung. Damit das S-Klasse-Coupè auch im Rückspiegel das gewisse Extra hat, haben die Schwaben einen Bling-Bling Frontscheinwerfer mit 47 Swarovski-Kristallen ersonnen. Insgesamt 17 eckige Kristalle bilden dabei das fackelförmige Tagfahrlicht, 30 runde den Blinker. Mit dieser "Exklusiver-ist-besser"-Ausstrahlung rücken vor allem die PS-starken Versionen dem Bentley Continental und dem Rolls-Royce Wraith nahe.

Zwei Nummern kleiner, aber genauso ansehnlich will das BMW 4er Gran Coupé die Herzen der Käufer erwärmen. Dass mit einer schicken Vorlage, wie dem 6er Gran Coupé designmäßig nicht viel schief gehen kann, zeigt die 4,64 Meter lange 4er-Version. Mehr als sechs Zylinder sind aber unter der schmucken Motorhaube bislang nicht vorgesehen: Also ist bei 306-Benziner-PS vorläufig Schluss. Die Motorenpalette lehnt sich natürlich an die 3er- und 4er-Modellbaureihen an.

Zum Verkaufsstart am 21. Juni sind außerdem die Varianten 420i und 428i (184 und 245 PS) sowie die beiden Vierzylinder-Diesel 418d und 420d (143 und 184 PS) als Gran Coupés zu bekommen. Die Allradvarianten beschränken sich auf den 428i xDrive und den 420d xDrive. Später werden mehr dazukommen, genauso, wie ein Sechszylinder-Diesel. Die Preise starten bei 35.750 Euro. Schick ist das Sondermodell Aston-Martin Vantage N430 ohnehin. Jetzt hat der Brite noch 20 Kilogramm abgespeckt und zehn PS zugelegt. Das reicht für eine Spitzengeschwindigkeit von 305 km/h.

Quelle: Autoplenum, 2014-03-04

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