Das neue Indien Taxi - Wachablösung
Testbericht
Mit dem Auslaufen der Produktion des Ambassador im Jahr 2014 ging eine Ära zu Ende. Doch der neue König auf Indiens Straßen hat eine nicht minder illustre Geschichte.
Der Ambassador gehörte auf genauso Indiens Straßen, wie das sagenhafte Taj Mahal auf fast jede Postkarte, die den Subkontinent verlässt. Die ebenso barocke wie eigentümliche Limousine, die auf den 1957 eingestellten britischen Morris Oxford Serie III basiert, war als Taxi und als Politiker-Limousine beliebt und prägte über Jahrzehnte die automobile Landschaft Indiens.
Vor allem die Taxler pflegten das hochbeinige Gefährt mit einer Hingabe, die ihres Gleichen suchte. An jeder Straßenecke wurde mindestens ein Ambassador gewienert und für die nächste Fahrt hergerichtet. Nur mit dem Gepäck war das so eine Sache. Viele nutzten den Kofferraum als Gastank, weil dieser Treibstoff billiger war als das Benzin. Zudem war der Ambassador unverwüstlich und falls doch etwas kaputt ging, konnte man die einfache Technik selbst reparieren.
Doch vor sechs Jahren wurde nach über 50 Jahren der Stecker gezogen und die Produktion des Ambassadors eingestellt. Zu sehr erinnerte die Limousine an die Zeiten, zu denen Indien wirtschaftlich dahinsiechte und -Unabhängigkeit oder nicht - unter der Fuchtel der ehemaligen Kolonialherren aus Großbritannien stand. Die Frage lautet nun: Wer kann den alten Herren mit dem wohlklingenden Namen als Rückgrat des indischen Personentransports ersetzen?
Mittlerweile ist der Ambassador fast gänzlich von Indiens Straßen verschwunden. Doch auch beim Automobil lautet das Motto: Der König ist tot, es lebe der König! Der neue Herrscher der Schotterpisten und Asphaltbänder kommt zumeist in einer mattgrauen Lackierung daher und hat einen nicht weniger wohlklingenden Namen, der Assoziationen weckt: Es handelt sich um den Mahindra Jeep - letztendlich ein Nachfahre des legendären Jeep Willys CJ-3B.
Wo immer man sich im riesigen Land befindet, beherrschen die grauen Gesellen das Straßenbild. Bis zu sieben Personen passen in das Gefährt - nominell. Denn diese Zahl wird, wie so vieles in Indien lediglich als Angebot betrachtet. Die Geländewagen sind so vollgestopft mit Menschen, dass sie förmlich aus allen Nähten platzen. Nicht selten hängt einer mit dem Bein über der hinteren Ladekante oder sitzt oben auf dem Dach.
Der Jeep unter dessen Haube ein unkaputtbarer Dieselmotor hämmert, erfüllt alle Anforderungen, die ein Personenbeförderungsmittel in Indien haben muss. Schließlich sind die Straßen nicht überall ebene Teppiche, sondern durchaus mit Schlaglöchern und Rissen übersäht. Wenn etwas seinen Geist aufgibt, dann kann man das schnell in Eigenregie ersetzen. Ersatzteile gibt es genug. Die Technik ist rustikal, eher einfach gehalten und damit weniger anfällig.
\"Das Auto ist ziemlich robust\", erklärt Randhir, der in Dausa rund 55 Kilometer östlich von Jaipur (Bundesstaat Rajasthan) mit dem Transport von Menschen seinen Lebensunterhalt verdient. Rund 50 Kilometer pro Tag reißt er an einem Tag herunter. \"Manchmal sind es auch mehr\", lächelt er. Der Kilometerpreis? \"Zwölf Rupien.\" Das sind rund 15 Cent - dafür würde ein deutscher Taxifahrer nicht einmal die Fensterscheibe herunterkurbeln.
Randhir ist dennoch glücklich mit seinem Dasein als Taxifahrer. Gäste gibt es genug und wenn mal eine Flaute herrscht, trifft er sich mit seinen Kollegen und trinkt gemütlich ein paar Tassen Masala Chai Latte.
Der Ambassador gehörte auf genauso Indiens Straßen, wie das sagenhafte Taj Mahal auf fast jede Postkarte, die den Subkontinent verlässt. Die ebenso barocke wie eigentümliche Limousine, die auf den 1957 eingestellten britischen Morris Oxford Serie III basiert, war als Taxi und als Politiker-Limousine beliebt und prägte über Jahrzehnte die automobile Landschaft Indiens.
Vor allem die Taxler pflegten das hochbeinige Gefährt mit einer Hingabe, die ihres Gleichen suchte. An jeder Straßenecke wurde mindestens ein Ambassador gewienert und für die nächste Fahrt hergerichtet. Nur mit dem Gepäck war das so eine Sache. Viele nutzten den Kofferraum als Gastank, weil dieser Treibstoff billiger war als das Benzin. Zudem war der Ambassador unverwüstlich und falls doch etwas kaputt ging, konnte man die einfache Technik selbst reparieren.
Doch vor sechs Jahren wurde nach über 50 Jahren der Stecker gezogen und die Produktion des Ambassadors eingestellt. Zu sehr erinnerte die Limousine an die Zeiten, zu denen Indien wirtschaftlich dahinsiechte und -Unabhängigkeit oder nicht - unter der Fuchtel der ehemaligen Kolonialherren aus Großbritannien stand. Die Frage lautet nun: Wer kann den alten Herren mit dem wohlklingenden Namen als Rückgrat des indischen Personentransports ersetzen?
Mittlerweile ist der Ambassador fast gänzlich von Indiens Straßen verschwunden. Doch auch beim Automobil lautet das Motto: Der König ist tot, es lebe der König! Der neue Herrscher der Schotterpisten und Asphaltbänder kommt zumeist in einer mattgrauen Lackierung daher und hat einen nicht weniger wohlklingenden Namen, der Assoziationen weckt: Es handelt sich um den Mahindra Jeep - letztendlich ein Nachfahre des legendären Jeep Willys CJ-3B.
Wo immer man sich im riesigen Land befindet, beherrschen die grauen Gesellen das Straßenbild. Bis zu sieben Personen passen in das Gefährt - nominell. Denn diese Zahl wird, wie so vieles in Indien lediglich als Angebot betrachtet. Die Geländewagen sind so vollgestopft mit Menschen, dass sie förmlich aus allen Nähten platzen. Nicht selten hängt einer mit dem Bein über der hinteren Ladekante oder sitzt oben auf dem Dach.
Der Jeep unter dessen Haube ein unkaputtbarer Dieselmotor hämmert, erfüllt alle Anforderungen, die ein Personenbeförderungsmittel in Indien haben muss. Schließlich sind die Straßen nicht überall ebene Teppiche, sondern durchaus mit Schlaglöchern und Rissen übersäht. Wenn etwas seinen Geist aufgibt, dann kann man das schnell in Eigenregie ersetzen. Ersatzteile gibt es genug. Die Technik ist rustikal, eher einfach gehalten und damit weniger anfällig.
\"Das Auto ist ziemlich robust\", erklärt Randhir, der in Dausa rund 55 Kilometer östlich von Jaipur (Bundesstaat Rajasthan) mit dem Transport von Menschen seinen Lebensunterhalt verdient. Rund 50 Kilometer pro Tag reißt er an einem Tag herunter. \"Manchmal sind es auch mehr\", lächelt er. Der Kilometerpreis? \"Zwölf Rupien.\" Das sind rund 15 Cent - dafür würde ein deutscher Taxifahrer nicht einmal die Fensterscheibe herunterkurbeln.
Randhir ist dennoch glücklich mit seinem Dasein als Taxifahrer. Gäste gibt es genug und wenn mal eine Flaute herrscht, trifft er sich mit seinen Kollegen und trinkt gemütlich ein paar Tassen Masala Chai Latte.
Quelle: Autoplenum, 2020-02-12
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