Tradition: 60 Jahre Audi-Coupés - Die schönen Aufstiegs-Helfer (Kurzfassung)
Mehr Geld für weniger Auto – der klassische Coupé-Vorwurf gilt auch für die Zweitürer von Audi. Doch schon die Vorgängermarke Auto Union benötigte das Faszinationspotential formschöner Zweitürer, um nach vorn zu fahren.
Im Vergleich zu den heutigen Audi-Coupés, wirken die ersten Zweitakt-Nachkriegscoupés bescheiden, mit denen die damalige Auto Union die vom Wirtschaftswunder verwöhnten Westdeutschen Ende der 50er-Jahre gewinnen wollte. Hatte die Auto Union für das spektakulär schnelle Sportcoupé DKW 3=6 Monza nur Fahrgestelle und Motoren geliefert, die von Karossiers vermarktet wurden, lieferte das 1957 vorgestellte Spitzenmodell Auto Union 1000 die Basis für eigene, familientaugliche Hardtop-Coupés.
Noch aufsehenerregender war aber der einzige westdeutsche Zweitakter, der zum Objekt der Begierde wurde, das Sportcoupé Auto Union 1000 Sp. Ein vorzugsweise zweifarbig lackierter Mini-Straßenkreuzer, der trotz exorbitant hoher Preise wurde der gerade einmal 41 kW/55 PS entwickelnde Dreizylinder bis 1965 immerhin 5.000 mal verkauft. Vier Jahre später stellte die Marke mit den vier Ringen sogar den Star der IAA 1969: das Audi 100 Coupé S. Mit dem sportiven Imageträger überraschte die Aufsteigermarke das süddeutsche und südeuropäische Coupé-Establishment.
Ein richtiger Klassiker wurde das 1980 vorgestellte Fünfzylinder-Coupé Quattro, das Audi preislich in die Achtzylinder-Liga der S-Klasse katapultierte. Der Quattro war nicht das erste Coupé mit Allradantrieb, aber er perfektionierte den Vierradantrieb und verlieh so dem damals international eingesetzten Werbespruch „Vorsprung durch Technik” Glaubwürdigkeit. Der eher unaufgeregt gezeichnete Zweitürer sorgte aber noch für ganz andere Emotionen mit starkem Turbo und früher Vierventil-Technik. Den Zenit bildete ab 1984 der Sport Quattro mit straßentauglichen 225 kW/306 PS oder damals unglaublichen 440 kW/598 PS.
Bis zum Beginn des neuen Jahrtausends etablierte sich Audi nicht nur als Edelmarke des VW-Konzerns, sondern auch als erfolgreicher Neuzugang im automobilen Oberhaus. Dies mit einem Mix aus innovativer Technik und bemerkenswertem Design, brillant verkörpert durch Coupés. Diese präsentierten sich als gefeierte Salonlöwen, in Form von Studien wie Audi Quattro Spyder und Avus Quattro (beide 1991), Audi A8 Coupé (1997) oder als Audi TT (1995), der es 1998 in die Serie schaffte und ob seiner einzigartigen Formensprache sofort Kultstatus erlangte. 2006 starteten dann der Audi TT in Neuauflage und der R8 als Serienmodell und 2007 etablierte sich der A5 als Design-Ikone.
Quelle: Autoplenum, 2016-06-12
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