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Testbericht

22. Februar 2007
Sansicario/Italien, 22. Februar 2007 – Dreck spritzt in meterhohen Fontänen zur Seite, die Scheibenwischer laufen auf Hochtouren, um die Frontscheibe vom gröbsten Dreck zu befreien, und mein Beifahrer hält sich verkrampft an seinem Türgriff fest. Wir befinden uns auf der zum Offroad-Parcours umgebauten Biathlonstrecke der olympischen Spiele 2006 in Sansicario vor den Toren Turins. Dort haben wir den Skoda Octavia Scout 2.0 FSI sowohl on- als auch offroad auf Herz und Nieren getestet. Basiert auf Octavia Combi 4x4 Der Octavia Scout basiert auf dem Octavia Combi 4x4. Er soll diesen aber bei weitem nicht ersetzen, sondern jene Kunden ansprechen, denen beispielsweise Bodenfreiheit und Geländetauglichkeit des herkömmlichen Allrad-Kombis nicht ausreichen. Beim Octavia im Pfadfinder-Kostüm bleiben zwischen Boden und Vorderachse 18 Zentimeter Platz. Das sind 17 Millimeter mehr als beim Octavia Combi 4x4. Zudem verfügt das neue Modell über einen Unterfahrschutz an Front und Heck. Motor und Getriebe werden serienmäßig von einem Bodenschutz abgedeckt. Schutzleisten an den Radhäusern sollen die Offroad-Optik unterstreichen. So viel zur Theorie, doch nun zur Praxis. Matsch und Schnee sind sein Element Die Teststrecke verlangt unserem Dreckspatz alles ab. Schlammdurchfahrten wechseln sich mit Schlagloch-übersäten Schneeanstiegen ab. Dank einer elektrohydraulisch gesteuerten Haldex-Lamellenkupplung wühlt sich der tschechische Alleskönner auch durch tiefe Matschfurten. Die Kraft des Zweiliter-Otto-Motors wird zum einen konventionell auf die Vorderräder übertragen, zum anderen über eine zweiteilige Gelenkwelle auf die Hinterachse. So kann das System blitzschnell auf sich ändernde Traktionsverhältnisse reagieren und die Antriebskraft auf die Räder mit der jeweils besten Haftung übertragen.

Spielerisch leicht Weiter geht es zum ersten Anstieg, den sich vor knapp einem Jahr noch Ole Einar Bjørndalen & Co. hochquälen mussten. Unser Scout nimmt die steile Waschbrettpiste aus Schnee fast spielerisch leicht. Zwar wird der Kombi ordentlich durchgeschaukelt, aber das Fahrwerk steckt die meisten Schläge widerstandslos weg und wir kommen problemlos oben an. Auch gröbere Schlaglöcher stellen den Skoda nicht vor Probleme. Zwar bemerken wir auch hier ein kurzes Schaukeln der Karosserie, aber schließlich sitzen wir in einem alltagstauglichen Crossover und nicht in einem Geländewagen, der die Löcher einfach schlucken würde. Von allem ein bisschen Ab auf die Straße. Auf der kurzen, aber kurvenreichen Bergstrecke nach Sestriere in 2.035 Meter Seehöhe kann der Kraxel-Octavia noch einmal zeigen, dass er ein wahrer Allrounder ist. Die Wankneigung in den zahlreichen Kehren hält sich bei moderater Fahrweise in Grenzen. Als sehr angenehm empfanden wir die direkte, aber nicht zu leichtgängige Lenkung. Freilich hat Skoda nicht die eierlegende Wollmilchsau konzipiert. Der Ocatvia Scout fühlt sich auf jedem Untergrund wohl, er schafft es aber weder auf Asphalt, Matsch oder Schnee bis ganz an die Spitze. Hier können sich die "Spezialisten" doch Vorteile verschaffen. Keine Beschleunigungsorgien Unter der völlig verdreckten Motorhaube verrichtet der altbekannte Zweiliter-FSI-Motor mit 150 PS seine Arbeit. Für wahre Beschleunigungsorgien mit dem Octavia Scout ist er nicht geeignet. Der Sprint auf Tempo 100 dauert 10,0 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei exakt 200 km/h. Beides sind durchschnittliche Werte. So beschleunigt der Octavia Combi 4x4 beispielsweise in 9,7 Sekunden auf Tempo 100, beim frontgetriebenen Octavia Combi mit demselben Motor sind es sogar nur 9,4 Sekunden.

Bis zu 1.620 Liter Stauraum Der Innenraum unseres Testwagens ist in vornehmem Schwarz gehalten und wird nur durch einige silbern lackierte Applikationen an Armaturenbrett und Türen aufgelockert. Als Besonderheit und Geländewagen-Anleihe findet sich vor dem Beifahrersitz ein mit dem „Scout“-Schriftzug versehener Haltegriff. Die Sitze aus einer Alcantara-Leder-Kunstleder-Mischung sind sehr bequem, könnten aber gerne etwas fester zupacken. Der Fond ist so bemessen, dass auch auf längeren Fahrten drei nicht allzu große Passagiere ausreichend Platz finden. Im Kofferraum ist genügend Stauraum für 580 Liter Gepäck. Wird die zweite Sitzreihe oder werden einzelne Rücksitzlehnen umgeklappt, entsteht ein bis zu 1.620 Liter großes Gepäckabteil. Durchschnittliche Serienausstattung Die Serienausstattung des Octavia Scout ist dem Preis angemessen und durchdacht. Ohne Aufpreis bekommt man beispielsweise sechs Airbags, einen Allradantrieb, einen Unterfahrschutz, ein CD-Radio und eine Klimaautomatik. Außerdem gehören 17-Zoll-Felgen und Nebelscheinwerfer zur Grundausstattung. Extras wie etwa ein Navigationssystem, ein elektrisches Schiebedach, Xenonlicht und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung sind gegen Zuzahlung erhältlich. Ab 26.590 Euro Der von uns getestete Octavia Scout in der Benziner-Version kostet mindestens 26.590 Euro, in der Zweiliter-Diesel-Motorisierung sind mindestens 28.290 Euro fällig. Für den normalen Octavia Combi 4x4 verlangt Skoda in der vergleichbaren Elegance-Ausstattung 26.190 Euro. Kommen noch 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und das Schlechtwegefahrwerk hinzu, beträgt der Preis schon 27.320 Euro. So gesehen kann der Scout mehr als der herkömmliche Allrad-Octavia und kostet 1.130 Euro weniger.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor mit Direkteinspritzung
Hubraum:1.984
Anzahl Ventile:16
Anzahl Zylinder:4
Leistung:110 kW (150 PS) bei UPM
Drehmoment:200 Nm bei 3.500 UPM
Fazit
Der Skoda Octavia Scout ist ein wahrer Allrounder. Er findet sich auf jedem Terrain zurecht, schafft es aber nirgends bis an die Spitze. Das muss er aber auch gar nicht, schließlich soll er ein alltagstaugliches Crossover-Modell sein. Und diese Aufgabe meistert er mit Bravour. Wer also mit dem Gedanken spielt, sich den Octavia Combi mit Allradantrieb zu kaufen und ab und zu Ausflüge jenseits der asphaltierten Straße unternimmt, dem kann der Octavia Scout nur wärmstens empfohlen werden. Schließlich bietet der tschechische Pfadfinder zusätzlich einen Preisvorteil.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2007-02-22

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