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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 3. Dezember 2020
SP-X/Köln. Der VW Golf ist auch deshalb seit Jahren in Deutschland und Europa der Bestseller, weil es ihn in so vielen Varianten gibt, dass fast jeder potenzielle Käufer eine passende findet. Das Angebot reicht vom kargen Kombi für die Dienstreise über das komfortable Familienmodell bis zum extremen Spitzensportler. Eine Übersicht.  Kurzcharakteristik: Nicht nur bei der Vielfalt ist der Wolfsburger Spitze, auch bei Reife und Raffinesse hat er einiges zu bieten. Auch wenn Verarbeitung und Ambiente in der achten Generation aktuell nicht mehr die Strahlkraft früherer Tage vermitteln, sitzt beim Golf immer noch jeder Knopf und jede Taste, die Bedienung ist (mittlerweile mit einigen kleineren Abstrichen) simpel und größtenteils durchdacht, die Ergonomie hervorragend und das Raumangebot im Klassenvergleich auf oberem Niveau. Fahrverhalten und Antriebe sind zumindest auf der erfahrbaren Seite über alle Zweifel erhaben. Ob sich die stellenweise erahnbaren Sparbemühungen des Konzerns auf lange Sicht in erhöhtem Reparaturaufwand niederschlagen, bleibt allerdings abzuwarten.  Karosserie: Von der einstigen Vielfalt – den Golf gab es früher auch als Jetta mit Stufenheck, als Cabrio und als Dreitürer – ist nicht mehr viel übrig. Der Norddeutsche liegt damit im Branchentrend – fast alle Hersteller reduzieren die Komplexität des Angebots. Geblieben sind der 4,28 Meter lange Fünftürer und der Kombi Variant mit 4,63 Metern. Der noch erhältliche Golf Sportsvan basiert auf dem Golf VII, ein direkter Nachfolger ist nicht geplant. Trotz der für die heutige Zeit eher kompakten Abmessungen zählt der Golf zu den geräumigeren Modellen im Wettbewerb, was sich bei der Limousine auch an dem 381 Liter großen Kofferraum zeigt. Der Variant fasst bei umgeklappter Rückbank sogar bis zu 1.642 Liter und rückt damit so manchem Mittelklassekombi auf den Pelz.Motoren: Vom Diesel und Benziner über Mild- und Plug-in-Hybride bis zum Erdgasmotor – das Antriebsprogramm ist extrem breit gefächert. Kern des Angebots bilden die Drei- und Vierzylinderbenziner, die es mit 1,0 und 1,5 Litern Hubraum und Leistungswerten zwischen 66 kW/90 PS und 110 kW/150 PS gibt, teilweise auch mit 48-Volt-Unterstützung zum Drücken des Spritverbrauchs. Der Aufpreis von rund 2.500 Euro gegenüber den Standardvarianten dürfte sich aber in der Praxis kaum herausfahren lassen. Allerdings sind die Mildhybride mit einem Doppelkupplungsgetriebe kombiniert, das anders für die anderen Benziner aktuell nicht zu bekommen ist. Wer Automatik will, muss also zu den teuren Modellen greifen.  Besonders für Dienstwagenberechtigte interessant ist der Plug-in-Hybrid („eHybrid“) mit 150 kW/204 PS Systemleistung. Von den knapp 40.000 Euro Basispreis geht noch die E-Auto-Prämie in Höhe von 7.110 Euro brutto ab, Firmenwagenfahrer profitieren zusätzlich von einem Steuerbonus. Wer keine Lademöglichkeit hat, aber Umwelt und Geldbeutel was Gutes tun will, greift zum Erdgasmodell mit 110 kW/150 PS für gut 30.000 Euro. Eine Prämie gibt es dann aber nicht. Für Vielfahrer stehen drei Diesel mit 81 kW/110 PS, 110 kW/150 PS und 147 kW/200 PS zur Wahl, sportliche Fahrer können unter diversen GT-Modellen mit Diesel (GTD), Ottomotor (GTI) oder Plug-in-Hybrid (GTE) wählen. Die Leistungsspitze bildet der Golf R mit 235 kW/320 PS und Allradantrieb.  Ausstattung: Gab es beim Vorgänger-Golf noch die klassische Ausstattungsstruktur von „Trendline“ bis „Highline“, hat VW die Benennung modernisiert. Neben dem namenlosen Basis-Modell stehen die preis-leistungs-orientierte „Life“-Ausstattung, die schickere „Style“- und die sportliche „R-Line“-Varianten zur Wahl. Sie geben den Grundcharakter des Modells vor, der sich dann durch Pakete und Einzeloptionen dem eigenen Geschmack anpassen lässt. Dabei ist schon das Grundmodell für 19.880 Euro mit dem Wichtigsten ausgestattet – anders als viele Wettbewerber verzichtet VW hier auf ein bei näherem Hinsehen unattraktives Lockangebot. Allerdings schränken auch die Wolfsburger die Möglichkeit, zusätzliche Extras zu buchen, für das Basismodell ein. Wer attraktive Posten wie das Matrix-LED-Licht, ein adaptives Fahrwerk oder den Abstandstempomat will, muss zur nächsthöheren Linie greifen, wo die Aufrüstung per Zuzahlung möglich ist. Über die lange Optionsliste lässt sich der Preis schnell in erstaunliche Höhen treiben – rund 50.000 Euro sind schon unterhalb der sportlichen Top-Modelle kein Problem. Der Kompaktwagen deckt so ein sehr großes Kostenspektrum ab und bietet für jeden Geldbeutel das Passende – auch ein Grund für seine hohen Verkaufszahlen.  Empfehlungen:Für Sparer: VW Golf (Basis), 81 kW/110 PS, Benziner, Frontantrieb, Sechsgang-Schaltgetriebe, Preis ab: 22.049 Euro.  Für Familien: VW Golf Life, 96 kW/130 PS, Benziner, Frontantrieb, Sechsgang-Schaltgetriebe; Sonderausstattung: Seitenairbags hinten (Paket), Preis ab: 26.553 Euro.Für Vielfahrer: VW Golf Style, 110 kW/150 PS, Diesel, Frontantrieb, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe; Sonderausstattung: Head-up-Display, Navigationssystem, Matrix-LED-Licht, adaptives Fahrwerk, Preis: ab 38.390 Euro.Für Wallbox-Nutzer: VW Golf Style, 150 kW/204 PS, Plug-in-Hybridantrieb, Frontantrieb, Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe; Sonderausstattung: Ladekabel Typ2, Preis ab: 39.950 Euro. Der VW Golf ist ein Auto für alle. Entsprechend groß und unübersichtlich ist das Angebot. Hier ist eine Orientierungshilfe.  
Fazit
Der VW Golf ist ein Auto für alle. Entsprechend groß und unübersichtlich ist das Angebot. Hier ist eine Orientierungshilfe.  

Quelle: Autoplenum, 2020-12-03

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