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Testbericht

Sebastian Viehmann, 14. August 2009
Land Rover hat den Discovery aufgefrischt. Geändert wurde vor allem das, was bislang gestört hat: Ein neuer Diesel bietet mehr Power bei geringerem Verbrauch. Und auch innen macht das Auto einen Sprung nach vorn.

Kantig, wuchtig, massiv: Der Land Rover Discovery bleibt auch nach dem jüngsten Facelift der Wandschrank unter den SUV. Abgesehen vom neuen Grill gibt es äußerlich kaum sichtbare Änderungen zum Vorgängermodell. Innen jedoch hat sich eine Menge getan. Statt der steilen und mit Schaltern überfrachteten Mittelkonsole wartet eine übersichtliche Bedieneinheit auf den Piloten, die mehr Liebe zum Detail zeigt. Auch die Materialauswahl hinterlässt einen hochwertigeren Eindruck. Der Drehknopf für die Offroad-Systeme wanderte von seinem alten Platz zwischen den Sitzen nach vorn an die Mittelkonsole.

Geblieben ist der üppige Laderaum. 1260 Liter warten beim Fünfsitzer aufs Gepäck, bei umgeklappter Rückbank sind es 2476 Liter. Die Anhängelast beträgt 3,5 Tonnen. Wenn zwei Erwachsene hintereinander sitzen, wird der Knieraum im Fond etwas knapp, ansonsten teilt der Land Rover seinen Platz mit der Kelle aus. 4,8 mal 2,1 mal 1,9 Meter Auto wollen allerdings erst einmal mit einem geeigneten Parkplatz versorgt sein, in vielen Parkhäusern wird es knapp. Der Wendkreis von mehr als 11 Metern ist dabei keine große Hilfe, eher schon die kantige Karosserieform: Alle Ecken des Wagens sind beim Rangieren gut einzusehen.

Der neue Dreiliter-Dieselmotor leistet 245 PS (180 kW) und ist 55 PS stärker als das altbekannte 2,7-Liter Aggregat, das übrigens weiter im Programm bleibt. Der neue Motor entwickelt ein maximales Drehmoment von 600 Newtonmetern. Mit dem alten Diesel ist der Landy zwar nicht untermotorisiert, doch mit den Leistungsreserven der Dreiliter-Maschine bekommt das Sechsgang-Automatikgetriebe weniger Arbeit – es muss seltener herunterschalten, um dem Motor neue Power zu verschaffen. Beim Überholen ist der Kraftzuwachs ebenfalls hochwillkommen.

Beim Verbrauch ist der TDV6 3.0 genügsamer als der alte kleinere Diesel: Im Drittelmix genehmigt er sich laut Werksangabe 9,3 Liter pro 100 Kilometer, während der 2.7 dafür 10,2 Liter benötigt. Im Stadtverkehr sinkt der Verbrauch von 13,1 auf 11,2 Liter. Allerdings legt der Discovery an Gewicht zu. Die Dreiliter-Version ist mit 2,58 Tonnen (je nach Ausstattung) 10 bis knapp 100 Kilogramm schwerer als der 2.7. Die Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h sinkt trotzdem von müden 12,7 Sekunden auf 9,6 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit bleibt bei 180 km/h. Die Lenkung wurde im Rahmen des Facelifts etwas präziser und die Federung etwas straffer ausgelegt. Dem nach wie vor ausgezeichneten Fahrkomfort tut das keinen Abbruch. Der Landy behält aber eine leichte Wankneigung in Kurven sowie eine Tendenz zum Aufschaukeln bei schnellen Lastwechseln.

Der Kernwert der Marke Land Rover bleibt die Geländegängigkeit - selbst wenn viele Kunden das Potenzial ihres Autos wahrscheinlich nicht annähernd ausnutzen. Steile schlammige Waldwege, Flussdurchfahrten und sonstiges Gelände stellen für den Discovery auch ohne spezielle Offroad-Bereifung kein Problem dar, durchdrehende Räder erlebt man selten. Mit Zentral- und Hinterachssperre ist die Traktion gesichert, und das Terrain Response-System lässt sich in verschiedenen Modi an diverse Untergründe anpassen.

In Verbindung mit dem Navigationssystem (3020 Euro) ist das 4x4-Informationssystem an Bord. Es klärt den Fahrer mit bunten Grafiken wie bei einem Computerspiel darüber auf, was das Allradsystem gerade so macht – zum Beispiel, welche Differenzialsperren aktiviert sind und in welcher Position sich die Vorderräder befinden. Letzteres ist bei schlammigen Spurrinnen von Vorteil, in die man nicht mit eingeschlagenen Rädern rutschen sollte. Als zusätzliche und 1310 Euro teure Option verfügt der Discovery über ein ausgefeiltes Kamerasystem. Zwei Kameras im vorderen Stoßfänger, zwei unterhalb der Außenspiegel und eine Rückfahrkamera bieten einen netten Rundumblick. Mit verschiedenen Bildschirmansichten werden Geländefahrten zum interaktiven Abenteuer. So kann man per Splitscreen zum Beispiel den Raum rechts und links neben dem Vorderrad aus der Vogelperspektive anzeigen lassen und sehen, wieviel Platz zur Seite bleibt.

Die Preise des Discovery starten bei 42.000 Euro für den 2.7 TDV6 S, den 3.0 TDV6 gibt es erst ab SE-Ausstattung für 52.700 Euro (4700 Euro mehr als beim 2.7). An Bord sind unter anderem Klimaautomatik, elektrische Außenspiegel und Fensterheber, CD-Radio, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Waschanlage, Tempomat, Luftfederung, die hintere Einparkhilfe, Nebelscheinwerfer sowie das Automatikgetriebe. Im Vergleich zur Konkurrenz ist der Discovery recht gut aufgestellt, da er oft eine bessere Ausstattung anzubieten hat. Der Jeep Grand Cherokee 3.0 CRD Limited mit Automatik und 218 Diesel-PS kostet 50.390 Euro, der Mercedes ML 350 CDI (224 PS und Automatik) 55.216 Euro, der VW Touareg 3.0 V6 TDI (240 PS und Automatik) 50.050 Euro und der Toyota Landcruiser V8 D-4D (286 PS, Automatik) 71.100 Euro.

Quelle: Autoplenum, 2009-08-14

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