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Testbericht

Sebastian Viehmann, 18. Januar 2008
Der jüngste Daimler-Spross krabbelt jetzt auf allen Vieren. Die C-Klasse beweist mit Allradantrieb auch auf Eis und Schnee ein souveränes Fahrverhalten. Der Aufpreis für die 4MATIC ist allerdings üppig und die Motorenauswahl eingeschränkt.

Auf dem Weg in den Skiurlaub geht nichts über gute Winterreifen und Allradantrieb. Mühelos zirkelt man an hilflos herumrutschenden Holländern vorbei und hört sich im Radio den Schneewalzer an, während am Straßenrand das Gros der Allradlosen bei Minusgraden fluchend Schneeketten aufzieht. Auf der Timmelsjoch-Hochalpenstraße in Tirol musste nun die C-Klasse 4MATIC ihr Können beweisen. Die Passstraße wurde dafür zwar vom Tiefschnee befreit – denn in dem ist jede Allrad-Limousine mangels Bodenfreiheit verloren. Doch mit ihren engen Haarnadelkurven und einer wechselnden Schicht aus Schnee und Eis bleibt die Strecke eine Herausforderung.

Die C-Klasse 4MATIC fühlt sich auf Schnee ausgesprochen wohl. Das Allradsystem verrichtet seine Arbeit ruhig und gelassen und hält brav die Spur. Zu hohes Tempo quittiert der Daimler mit ESP-Eingriff, die Kraft reißt jedoch kaum ab. Bei dosiert eingesetztem Gasfuß kann man den Wagen sogar durch enge Kurven zirkeln, ohne das ESP aufzuwecken. Das T-Modell fährt sich erwartungsgemäß eine Spur behäbiger als die Limousine. Siegt bei zu hohem Tempo die Physik und wird das Heck zu leicht, lässt sich der Sternträger aber mit wenig Lenkaufwand wieder einfangen.

Auch auf trockener Straße macht der 4MATIC eine gute Figur, fährt sich keine Spur träger als ein normaler Hecktriebler. Nachteil des Allradantriebs ist der etwas höhere Durst. Im Vergleich zu den normalen Modellen verbrauchen die 4MATIC-Versionen zwischen 0,2 und 0,4 Liter mehr Sprit pro 100 Kilometer. Der Gewichtszuwachs durch das Allradsystem beträgt je nach Motorvariante zwischen 60 und 70 Kilogramm. Bei der neuen 4MATIC-Generation wird Platz und Gewicht dadurch eingespart, dass das Verteilergetriebe mit Zentraldifferenzial in die Siebengang-Automatik integriert ist. Weil beide Komponenten eine Einheit bilden, gibt es auch keinen 4MATIC-Handschalter.

Zum eigentlichen Aufpreis für das Allradsystem (rund 2300 Euro) kommt also noch der Automatik-Zuschlag. Die C-Klasse 4MATIC gibt es mit drei verschiedenen Sechszylindermotoren: Als C280 (231 PS), C350 (272 PS) und C320 CDI (224 PS). Als T-Modell gibt es nur den 320 CDI 4MATIC. Bei der Konkurrenz ist die Auswahl größer – den A4 Avant Quattro beispielsweise gibt es mit Benzin- oder Dieselmotoren zwischen 140 und 255 PS, als Handschalter oder mit Tiptronic. Der BMW 3er Touring mit dem Allradsystem Xdrive ist in vier Motorisierungen von 218 bis 306 PS zu haben. Für Mercedes würden sich zumindest die Kombination Allradantrieb und Schaltgetriebe aber kaum lohnen. Der Automatikanteil liegt bei der C-Klasse bei 60%, bei der E-Klasse entscheiden sich sogar 9 von 10 Käufern für ein Automatikgetriebe.

Schon 1987 gab es beim Vorgänger der E-Klasse (W124) die erste serienmäßige Mercedes-Limousine mit Allradantrieb. Das System war vom G-Modell abgeleitet, verfügte noch über mechanische Sperren und kostete damals satte 12.000 Mark Aufpreis. Seit der zweiten Allradgeneration wurden die Sperren durch das Traktionssystem 4ETS ersetzt. Auch in der neuesten 4MATIC-Generation gilt das Prinzip der starren Kraftverteilung. Das Verteilergetriebe schickt das Antriebsmoment gleichmäßig auf Vorder- und Hinterachse. Die Verteilung ist mit 45% vorn und 55% hinten allerdings weniger hecklastig als bisher – bis 2006 lag die Kraftverteilung noch bei 40:60, bis 2002 sogar bei 35:65.

Trotz der Vorteile steht Allradantrieb bei vielen Mercedes-Käufern nicht auf der Wunschliste. In der C-Klasse liegt die 4MATIC-Quote nur bei 5%. Beim Audi A4 entscheiden sich immerhin rund 7,5% aller Käufer für den Quattro-Antrieb, beim Avant sogar 15%. In der Schweiz, in Österreich oder den skandinavischen Ländern ist die Allradquote bei Audi, BMW und Mercedes naturgemäß deutlich höher.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-18

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