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Autoplenum, 2010-02-25

Faszination: Honda EV-N und 3R-C - Déjà vu

Testbericht

Hans Bast

Honda zeigt in Genf mit zwei Studien seine Vorstellung von der Zukunft
der Elektro-Mobilität. Und diese Zukunft sieht erstaunlicherweise der
Vergangenheit ziemlich ähnlich.

Wer sich in diesem Jahr auf dem Autosalon Genf Hondas Exponate zur
automobilen Zukunft ansieht, wird sich verwundert am Kopf kratzen und
denken: "Das kennst du doch!" Die Verwunderung ist Absicht.

Bislang sehen viele Elektromobile aus wie eine Mischung aus Marsrover
und Überraschungs-Ei. Honda versucht nun ein wenig Faszination in diese
Fahrzeugklasse zu bringen. Der neue EV-N erinnert frappierend an die
Frühzeit des Massenautomobilismus, als die meisten noch mit Zweirädern
und Kabinenrollern auf holprigen Schotterpisten unterwegs waren. In
Japan war einer beliebtesten Kleinwagen dieser Zeit Hondas legendärer "N
360". Als dessen Pendant in Europa könnte man am ehesten noch der
Mini ansehen. Der N 360 hat ein niedliches Äußeres, Platz für vier
Personen und genug Power, um die kleine Schicksalsgemeinschaft flott
durch den Stadtverkehr zu rangieren.

Die Ähnlichkeit des EV-N mit der N-Baureihe aus den 60ern ist kein Zufall.
Die Designerin Kanna Sumiyoshi realisierte das Konzept eines
batteriebetrieben Kleinwagens für Honda bewusst mit stylistischen
Anleihen an dem Urahn. Kleinere Autos verbrauchen weniger Ressourcen,
sind leichter und effizienter und eine geringere Belastung für die Umwelt.

Das ist wieder modern. Die knuffige Form des Honda erweckt den
Eindruck, als würde er sich leicht nach vorn lehnen. Im Innenraum wird
auf alles verzichtet, was rein dekorativ ist - so wird Gewicht eingespart.
Die Sitze sind aus dünnen, grobmaschigen Bezügen, die Polsterelemente
auswechselbar und in verschiedenen Designs geplant. Das
"Armaturenbrett" ist das Erste seit vielen Jahren, was seinem Namen fast
buchstäblich entspricht. Es wurde darin auf alles verzichtet, was ohne
Funktion ist und nicht dem direkten Führen des Fahrzeugs dient. So
versucht Sumiyoshi - ganz dem Effizienzgedanken folgend - den
Passagieren ein Maximum an Raum bei möglichst niedrigem
Gesamtgewicht zu bieten.

Ganz anders der ebenfalls von Honda für Genf vorgesehene futuristische
3R-C. Auch bei ihm folgten die Entwickler der minimalistischen Direktive
und haben gleich schon mal ein komplettes Rad eingespart. Martialische
Anmutung, insektenhafte Form - das Ding sieht aus, wie frisch aus einem
Science Fiction-Film: Wenn Judge Dredd ein Öko wär, würde er 3R-C
fahren.

Die niedrig eingebaute Batterie und ein ebenso platzierter Elektromotor
kommen dem außergewöhnlich tiefen Schwerpunkt zugute. Gleich zwei
Funktionen übernimmt das Haubendach des Fahrzeugs: Beim Parken
schließt es den Innenraum ab, beim Fahren übernimmt es die Funktion
eines Windschildes und schütz den Fahrer vor Wind und Regen. Die
Fahrzeugfront dient als Wetterschutz für den Beinraum des Fahrers und
sorgt so für rollerartigen Komfort.

Hondas Visionen von urbaner Mobilität sind vom 4. bis 14. März auf dem
Autosalon in Genf ausgestellt.

Quelle: Autoplenum, 2010-02-25
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