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Testbericht

automobil-magazin.de, 28. Juli 2013
Der Fiat 500L Trekking hat zwei Gesichter. Das eine gibt sich urban, das andere treibt sich auch abseits befestigter Wege herum. Das sieht man dem Burschen auch an. Im Vergleich zum Basismodell Fiat 500L erhält er eine um zehn Prozent – viel ist das nicht – auf 14,5 Zentimeter erhöhte Bodenfreiheit und 16- oder 17-Zoll-Leichtmetallräder mit grobstolliger M+S-Bereifung – das spart zwei Reifenwechsel im Jahr. Dazu tischt er dezenten Offroad auf. Mit vorne angedeutetem Unterfahrschutz, seitlichen Schutzleisten und Radkastenverkleidungen. Vorteil: Die Abstimmung steht der Straße nah. Gut für die Straßenlage, für deren Beschreibung drei Adjektive genügen: normal, handlich, alltagsgerecht. Der „City-Modus“ tut selten Not, da die Servolenkung schon so leichtgängig genug arbeitet. Die Leichtfüssigkeit des Ganzen enttarnt den Trekking als Fiat 500.

56 Jahre nachdem es losging, hat sich der neue 500 immer mehr zum guten Geschäft für Fiat entwickelt. Mehr als 1,1 Millionen Exemplare des in Polen und Mexiko gefertigten neuen Modells wurden seit 2007 gebaut. Auch der Trekking hat Pläne: 20 % am 500L-Verkaufsmix (500L: 60%, 500L Living: 20 %), Die Opposition ist schon da: Nissan Juke, Opel Mokka, Mini Countryman sowie gerade frisch am Markt Renault Capture und Peugeot 2008 (Fahrbericht Peugeot 2008). Die Käuferschicht ist schon erforscht: junge Familien, dynamische Senioren, Alltagsentflieher.

A-, B-, C-, D- und E-Säulen: Das Design des 500L Trekking flüstert ein, dass es darum ging, mit vielen schlanken Säulen die Übersicht im Fiat hochzuhalten. Ein lobenswerter Ansatz in einer Zeit unübersichtlicher Karosserien. Mit den Glas durchbrochenen A-Säulen sieht man in engen Kehren echt gut. Mit der Panoramascheibe und 1,5 Quadratmeter Glas, die 3,17 Kubikmeter Raum umschließen, sowieso. Die höher gelegte Karosserie hebt die Sitzposition ein Hauch, die Farbkombination „Amore Rot/Weiß“ – „Gelato Weiß“ die Stimmung.

Der 500L Trekking ist ein 500 in geräumig. Das bedeutet: Platz für fünf Personen und 343 bis 1.310 Liter fürs Gepäck unter der in zwei Stufen höhenverstellbaren Laderaumabdeckung. Die Laderaumlänge lässt sich auf 2,40 Meter Länge umbauen, wenn der klappbare Beifahrersitz mit an Bord ist. Wird gar nichts umgebaut, reist es sich im Fond bequemer, wenn die verschiebbare Rückbank ganz nach hinten gerückt wird (im Verhältnis 40:60 möglich).

Sicher ist sicher: Optional erhält man den 500L Trecking auch mit Rückfahrkamera. Auch der Knie-Airbag auf der Fahrerseite und der City-Notbremsassistent („Low Speed Collision Mitigation“, kurz: LSCM) sichert zwischen 5 und 30 km/h nicht für lau. Ohne Zuzahlung sind Front-, Seiten- sowie Kopf-Airbags, ESP, ASR, Lenkassistent und die Gewissheit mit an Bord, dass schon das Basismodell des Trekking, der Fiat 500L, im europäischen Crashtest fünf Sterne erhielt. Ein Knopfdruck auf „Traction+“ schafft noch mehr Sicherheit abseits befestigter Verkehrswege. Das System arbeitet wie ein elektronisch gesteuertes Sperrdifferenzial und greift auf rutschigem Grund ein, wenn eines der vorderen Antriebsräder durchzudrehen droht. Das um Haftung ringende Rad wird dann gezielt abgebremst und dadurch mehr Drehmoment auf das gegenüber liegende Rad geleitet.

Drehmoment ist der Moment der Diesel. Vier Motoren stellen sich der Wahl. Der müde Vierzylinder-Sauger 1.4 16V mit 95 PS (im Dezember 2013 kommt der 1.4 T Jet mit 120 PS), der Zweizylinder-Turbo mit 105 PS (schon Euro 6) und die beiden Turbodiesel 1.3 16V Multijet (85 PS) und 1.6 16V Multijet (105 PS). Die sind die bessere Wahl. Besonders der große Diesel. Der erreicht nicht nur die besten Fahrwerte (12 Sekunden von 0 auf 100 km/h, Spitze 181 km/h), sondern nimmt sich dafür auch wenig: 4,7 Liter pro 100 Kilometer im Normschnitt (1.3 Diesel: 4,3 l, mit Dualogic Automatik: 4,2 l/100 km). Die erste Ausfahrt zeigt: Auf die 120 PS des neuen 1.6 Multijet II, der im Oktober kommt, kann, muss man aber nicht warten. Dessen maximales Drehmoment – der gefühlte Gradmesser der Motorkraft – entspricht dem des aktuellen Motors: 320 Nm bei 1.750 Touren. Der lange sechste Gang hält dabei die Drehzahl niedrig. Bei 1.000 bis 1.500 Umdrehungen gondelt man im 500L Trekking geräuschmäßig friedvoll über die Landstraße.

Mit der Lavazza Espressomaschine wird der Fiat zum Straßencafé. Zur Abstimmung der 520 Watt leistenden HiFi-Anlage verpflichtete Fiat DJ Dr. Dre. Weiter aufbrezeln lässt sich der 500L Trekking mit Panorama-Glasschiebedach, Sitzheizung, beheizbarer Frontscheibe und Klimaautomatik. Das Wichtigste ist mit höhenverstellbarem Fahrersitz, höhen- und längsverstellbarem Lederlenkrad, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, hinteren Parksensoren, Klimaanlage und Tempomat aber auch so schon mit an Bord. Und das für einen Aufpreis von 1.600 Euro auf den 500L und zu Preisen zwischen 19.550 Euro für den 500L Trekking 1.4 und 21.950 Euro für den 500L Trekking 1.6 Multijet. Tipp: Nehmen sie, der passt, lieber den.


(Lothar Erfert)
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2013-07-28

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