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Testbericht

22. Mai 2006
Lerbach, 22. Mai 2006 – Nicht jeder, der ein Auto mit sportlicher Optik fahren möchte, hat auch das Geld für eine sportliche Motorisierung. Und so stellt Fiat eine Version des Grande Punto vor, die Sport heißt, sich aber nicht unbedingt sportlicher fährt als andere Kleinwagen. Mit GTI, OPC oder wie die sportlichen Versionen anderer Marken alle heißen, hat das nichts zu tun. Sport ist beim Fiat Grande Punto nur eine Ausstattungsvariante. Den Sport gibt es außer mit dem bekannten 130-PS-Diesel nun auch in Kombination mit einem neuen 95-PS-Benziner. Letzteren haben wir für Sie getestet. Niedriges Drehmoment Der 1.4 16V mit 95 PS wird mit einer Sechsgang-Schaltung kombiniert. Damit sprintet der kleine Stadtflitzer in 11,4 Sekunden auf Tempo 100. Damit ist der Kleine einen Tick schneller als die etwas schwächeren Konkurrenten wie die 88 PS starken Modelle des Renault Clio und Peugeot 207. Übermotorisiert fühlt sich der Grande Punto damit nicht an, was unter anderem auch daran liegen mag, dass das maximale Drehmoment bei nur 125 Newtonmetern liegt – weniger, als die PS-schwächeren Mitbewerber anbieten. Außerdem steht die Kraft erst ab 4.500 U/min zur Verfügung.

Neue StrarJet-Motorenfamilie Den Verbrauch gibt Fiat mit 6,1 Litern auf 100 Kilometer an. Hier liegt der Punto günstiger als die erwähnten Konkurrenten – und das trotz mehr Leistung. Ein Grund dafür mag neben dem Sechsgang-Getriebe die Kanalabschaltung sein, die im 95-PS-Motor zum Einsatz kommt. Denn das Aggregat ist der erste Spross einer neuen Motorenfamilie, die den Namen StarJet trägt.

Kanalabschaltung spart Sprit Der Ausdruck steht für Swirl Turbulence Air-Induction Reengineering. Dahinter steckt eine so genannte Kanalabschaltung. Opel setzt die gleiche Technik auch bei seinen Twinport-Motoren ein. Dabei besitzt jeder Zylinder nicht nur einen, sondern zwei Einlasskanäle, von denen jeweils einer drehzahlabhängig durch einen Schieber geschlossen wird. Bei niedrigen Drehzahlen ist der so genannte Swirl-Kanal offen. Der ist so gestaltet, dass im Bereich der Zündkerze eine hohe Turbulenz auftritt, was eine besonders gleichmäßige Verbrennung im Zylinder bewirkt. Außerdem kann das Verbrennungsgemisch dadurch stark abgemagert werden, ohne die Leistung zu verringern – das spart Kraftstoff. Bei hohen Drehzahlen wird der andere Einlasskanal geöffnet. Er lässt das Gemisch ohne Turbulenz in den Zylinder strömen, wobei die höchstmögliche Leistung abgegeben wird. Die Kanalabschaltung spart laut Fiat rund 17 Prozent Sprit ein. Weitere Benziner im Anmarsch Mit dem 95-PS-Benziner stehen nun drei Ottomotoren für den Grande Punto zur Verfügung, wobei der Neuling das obere Ende repräsentiert. Doch 95 PS sind noch ist noch nicht das Nonplusultra in puncto PS. Im Herbst 2006 soll eine 150 PS starke Turboversion des 1.4 16V für den Grande Punto auf den Markt kommen. Und im Jahr 2007 folgt ein 1,6-Liter-Turbo mit 180 PS im Grande Punto Abarth. Drei Zentimeter tieferes Sportfahrwerk Die Sport-Ausstattung besitzt ein Sportfahrwerk, das drei Zentimeter tiefer als beim normalen Modell liegt. Es macht den Grande Punto in der Kurve etwas straffer. Es wirkt jedoch nicht besonders hart, sondern fährt sich nicht viel anders als ein normales Kleinwagenfahrwerk. Wie in dieser Klasse üblich, bleiben Fahrbahnunebenheiten damit nicht unbemerkt.

Gute Sportsitze Eine weitere Besonderheit ist die Innenraumgestaltung. Die Instrumente sind hier weiß hinterlegt – besonders edel sehen die rot gerahmten Rundinstrumente aber nicht aus. Gut gefallen uns aber die Sitze, die exzellenten Seitenhalt gewähren. Und die Stoffsitzbezüge in den Variationen Inox Arancio und Inox Grigio bieten dem Auge mit ihren knopfartigen Plastikeinlagen ein witziges Detail. Für das Exterieur stehen fünf Farben zur Auswahl, wobei Rot und Orange Aufpreis kosten. 14.990 Euro Der neue Benziner in der Sport-Ausstattung kostet 14.990 Euro. Der Aufpreis gegenüber der Version Dynamic beträgt etwas mehr als 1.500 Euro, der sich durch die Mehrausstattung mehr als rechtfertigt. So besitzt der Sport unter anderem das erwähnte Sportfahrwerk, ein ESP, Nebelscheinwerfer, beheizbare Außenspiegel und ein MP3-fähiges CD-Radio mit Bedientasten am Lenkrad. Optisch bietet das Auto einen Dachspoiler, besondere Seitenschürzen, einen verchromten Auspuff und 17-Zoll-Alufelgen. Wie der Dynamic hat auch der Sport sechs Airbags und eine Klimaanlage.

Nur als Dreitürer mit vier Sitzen Eine Besonderheit ist, dass der Sport nur vier statt fünf Sitzplätze hat. Der Grund dafür sind nicht etwa besonders ausgeformte Fondsitze, sondern wohl nur Fiats Sparwille. Auch am Sitzsystem knapst der Hersteller herum. So sind die Rücksitze nur ungeteilt umklappbar. Während es bei allen anderen Versionen Drei- und Fünftürer gibt, steht für den Sport der Fünftürer nicht zur Verfügung.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Reihen-Ottomotor, Multipointeinspr., Kanalabschaltung
Hubraum:1.368
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:70 kW (95 PS) bei UPM
Drehmoment:125 Nm bei 4.500 UPM
Preis
Neupreis: 14.990 € (Stand: Mai 2006)
Fazit
Man darf sich durch den Namen des Grande Punto Sport nicht verwirren lassen. Zumindest mit dem 95-PS-Benziner kann angesichts einer Sprintzeit von 11,4 Sekunden von einem Sportmodell nicht die Rede sein. Doch machen das Sechsgang-Getriebe und die StarJet-Technik das Auto sparsam. Das Drehmoment ist nicht gerade berauschend. Daher liegt die Frage nahe, ob der Italiener auch in der Praxis so sparsam ist, wie von Fiat angegeben. Wenn man im Alltag mangels Kraft von unten heraus immer etwas höher dreht, könnte der Spareffekt schnell dahin sein.

Das serienmäßige Sportfahrwerk macht den Punto nicht übertrieben hart, aber etwas straffer in der Kurve. Weniger gefällt, dass es den Sport nicht auch als Fünftürer gibt, und dass Fiat bei der Alltagstauglichkeit herumknapst. Der Preis von knapp 15.000 Euro ist angesichts der Mehrausstattung gerechtfertigt.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2006-05-22

Getestete Modelle
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