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Testbericht

12. Februar 2004
Frankfurt, 5. Februar 2004 - Wer viel Platz für Kinder und Gepäck braucht, kauft normalerweise einen Kombi oder einen Minivan. Aber Parkplätze sind in der Innenstadt mit einem Kleinwagen doch leichter zu finden. Und selbst wenn der Kombi in die Lücke passen würde: Leichter parkt es sich mit einem kleinen Auto ein. Für geplagte Familien aus der Stadt gibt es deswegen extrakleine Minivans wie den Toyota Yaris Verso, den Opel Meriva oder eben den Fiat Idea. Wir haben erste Fahreindrücke von dem Mini-Italiener für Sie gesammelt.

13 Zentimeter länger als der Punto Der Fiat Idea - man spricht ihn übrigens nicht englisch, sondern deutsch aus - basiert auf dem Kleinwagen Punto, der 3,80 Meter lang ist. Der Idea ist 13 Zentimeter länger, hat aber immer noch Kleinwagenformat. Mit 1,66 Metern ist er aber fast 20 Zentimeter höher als der Punto. Und mit 320 bis 1.420 Litern Laderaumvolumen passt in den Idea deutlich mehr rein als in den Kleinwagen mit seinen 264 bis 1.080 Litern Kofferraum. Was den Stauraum anbelangt, nähert sich der Idea schon an Kombis der unteren Mittelklasse an, die typischerweise 500 bis 1.500 Liter Gepäck schlucken. Der Idea ist stets fünftürig und hat fünf Sitzplätze.

Zwei Benziner, zwei Diesel Vier verschiedene Motoren werden angeboten. Die Palette reicht vom 1.2 16V mit 80 PS über den 95 PS starken 1.4 16V bis zu den zwei Dieseln 1.3 JTD und 1.9 JTD. Wir haben den stärkeren der beiden Benziner und den kleineren Diesel gefahren. Beide Aggregate sind ordentliche Motorisierungen für den 1,2 Tonnen schweren Idea - soviel vorweg.

95-PS-Benziner Der 1,4-Liter-Benziner beschleunigt den Fronttriebler in 11,5 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 175 km/h angegeben, der Verbrauch mit 6,6 Litern auf 100 Kilometer. Mit dem Motor ist der Idea nicht eben leise - besonders bei Drehzahlen jenseits 4.000 Touren. Ansonsten bringt das Aggregat den Idea gut auf Trab.

1,3-Liter-Diesel von Fiat und Opel Der 1,3-Liter-Diesel mit 70 PS stammt aus der Kooperation mit Opel. Es gibt ihn deshalb nicht nur im Fiat Panda und Idea, sondern auch im Opel Corsa und bald wohl auch im Meriva. Er beschleunigt den kleinen Minivan in 15,4 Sekunden auf Tempo 100 und erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von 159 km/h. Den Verbrauch gibt Fiat mit 5,1 Litern auf 100 Kilometer an. Nachteil des Aggregats: Es ist noch nach Euro 3 eingestuft. Im Sommer 2004 soll er die Euro-4-Zertifizierung bekommen. Da ist es wohl sinnvoll, noch zu warten. Denn die Steuerlast für Euro-3-Autos wird in Zukunft wohl steigen, und der Wiederverkaufswert entsprechend sinken. Das mag wohl der Grund dafür sein, dass Fiat den 95-PS-Benziner zum meistverkauften Modell machen will. Denn ansonsten würde der Diesel sicher regen Zuspruch finden: Er kostet nur 410 Euro mehr als der 95-PS-Benziner.

Das Fahrwerk poltert bei Fahrbahnunebenheiten ein wenig. Dass sich das Auto in der Kurve nach außen neigt, ist bei der beträchtlichen Karosseriehöhe nicht verwunderlich.

Verschieben und wickeln: Das Innenraumkonzept Versteht man unter Minivans Vans auf Basis von Golfklasse-Autos, dann gehört der Idea nicht zu dieser Gruppe. Denn er basiert auf dem Punto, so wie der Opel Meriva auf dem Corsa oder der Yaris Verso auf dem Yaris basiert. Dennoch: Das Innere dieser Autos bietet fast ebenso viel Variabilität wie ein Minivan. Beim Idea lassen sich die Sitze serienmäßig um 13 Zentimeter in Längsrichtung verschieben. Außerdem kann man sie "wickeln", das heißt, man kann die Sitzlehnen auf die Polster klappen und dann den gesamten Sitz in die Senkrechte bewegen. Gasdruckfedern halten ihn in dieser Position, eine Arretierung ist nicht notwendig. Dieses Konzept ist auch typisch für Minivans; doch kann man bei diesen die Sitze meist auch ausbauen, was beim Idea nicht möglich ist.

Bis zu 2,27 Meter Durchlade-Länge Der Kofferraum misst im Normalzustand 108 Zentimeter in der Breite und 63 bis 76 Zentimeter in der Tiefe - je nach Position der Rückbank. Wickelt man die Sitze, so vergrößert sich die Tiefe auf 119 Zentimeter. Wer lange Gegenstände unterbringen muss, kann auch serienmäßig den Beifahrersitz umklappen. Dann stehen nicht weniger als 2,27 Zentimeter zur Verfügung. Das Kofferraumvolumen liegt bei 320 bis 1.420 Litern, wobei der erste Wert einer Beladung bis zur Fensterkante in der fünfsitzigen Konfiguration entspricht, der andere einer dachhohen Beladung im zweisitzigen Zustand.

Wer bietet mehr? Meriva gegen Idea Interessant ist es, das Innenraumkonzept von Idea und Meriva zu vergleichen. Bei beiden Autos ergibt sich in der zweisitzigen Konfiguration eine gut nutzbare Ladefläche. Beim Meriva bleibt eine Schwelle, beim Idea stören die Befestigungslöcher für die Rücksitze. Der Laderaum ist beim Meriva mit 350 bis 1.410 nahezu gleich groß wie beim Idea - bemerkenswert, da der Idea rund zehn Zentimeter weniger Länge und Radstand besitzt als der Meriva.

Bequemer Vierer Über eine bequeme viersitzige Konfiguration mit viel Beinraum für die hinten Sitzenden verfügen beide Autos. Ebenso bieten beide eine hervorragende Variabilität. Ein Vorteil für den Idea ist jedoch der serienmäßig umklappbare Beifahrersitz, der beim Meriva Aufpreis kostet.

Unzugänglicher als Kombis Die Ladekante des Idea liegt bei 69 Zentimetern. Die Schwelle, über die man Ladegut beim Herausnehmen heben muss, misst 17 Zentimeter. Für einen Kombi oder Minivan wären diese Werte zu hoch, beim Be- und Entladen des Idea hat man es also etwas schwerer. Doch die Klappe öffnet sich weit.

Fürstlich sitzen im Fond Der Sitzkomfort im Fond ist ausgezeichnet, wenn man die Sitzbank nach hinten schiebt. Bei einem 1,75 Meter großen Insassen bleiben nicht weniger als zwölf Zentimeter vor den Knien, wenn der Sitz davor für dieselbe Körpergröße eingestellt ist. Auch die Kopffreiheit von neun Zentimetern dürfte selbst für Hut-Träger ausreichen. Nur die Kopfstützen sind für mittelgroße Erwachsene etwas zu kurz.

Genug Fächer Fächer für die Insassen vorn und hinten sind in ausreichender Zahl und Größe vorhanden. Auf dem Armaturenbrett finden sich serienmäßig zwei Fächer mit Klappen. Auf der Beifahrerseite ersetzt das Fach das nicht vorhandene Handschuhfach, aber ein Fach eigens für den Fahrer findet man sonst selten.

Ausstattung und Preise Den Fiat Idea gibt es ab einem Einstiegspreis von 13.290 Euro. Dafür erhält man den 80 PS starken 1.2 16V Active. Die Serienausstattung ist für diese Klasse recht umfassend. So sind elektrische Fensterheber vorne Serie. ESP kostet 500 Euro Aufpreis. Vergleichen wir mit dem Opel Meriva 1.6 8V mit 87 PS: Der kostet 13.715 Euro und ist ähnlich ausgestattet, außer dass elektrische Fensterheber 395 Euro und ein umlegbarer Beifahrersitz 110 Euro Aufpreis kosten. Damit ist der Meriva 930 Euro teurer als der Idea. Einziger Vorteil des Meriva: Er hat rundum Scheibenbremsen, der Idea hat hinten noch Trommeln.

Mal Seitenairbags, mal Kopfairbags Die Sicherheitsausstattung umfasst bei beiden Autos Frontairbags, der Opel hat zusätzlich Seitenairbags vorne, der Fiat Kopfairbags für vorn und hinten. Bei Opel ist damit der Hüftbereich besser geschützt, bei Fiat der Kopfbereich - das gleicht sich aus. Zwar ist der Opel elf Zentimeter länger als der Fiat, aber das Ladevolumen ist gleich. Beim Innenraumkonzept ist aus unserer Sicht keines der beiden Autos überlegen.

Flotter Vierventiler Der Zweiventiler des Opel hat sieben PS mehr, dafür ist der Fiat-Vierventiler eine Sekunde schneller beim Tempo-100-Sprint. Auch beim Verbrauch hat der Fiat mit 6,5 statt 7,8 Liter Super die Nase vorn. Insgesamt ist also der kleinere Italiener deutlich günstiger als der Opel. (sl)
Technische Daten
Motor Bauart:Vierzylinder-Dieselmotor, 16 Ventile
Hubraum:1.248
Leistung:51 kW (70 PS) bei UPM
Drehmoment:180 Nm bei 1.750 UPM
Preis
Neupreis: 13.290 € (Stand: Februar 2004)
Fazit
Die extrakleinen Minivans sind eine faszinierende Fahrzeugklasse. Das mag seltsam klingen bei Autos, die äußerlich wenig Emotionen hervorrufen, die ihre Bestimmung im Transport von A nach B finden. Aber dass man in einem Kleinwagen fast so viel Gepäck mitnehmen kann wie in einem Kombi der unteren Mittelklasse, kann doch erstaunen.

Der Fiat Idea ist ein würdiger Vertreter seines Standes. Weit davon entfernt, nur billig zu sein, ist er deutlich günstiger als der Opel Meriva. Der Fiat bietet ein gutes Innenraumkonzept, genug Platz im Fond, fünf Türen und eine vernünftige Serienausstattung. Der 95-PS-Benziner und der 1,3-Liter-Diesel machen unseren ersten Fahreindrücken nach ebenfalls eine gute Figur. Der Diesel ist im Verhältnis zum 95-PS-Benziner so günstig, dass man sich dafür entscheiden sollte - und vielleicht bis Mitte 2004 warten, bis die Euro-4-Version da ist. (sl)

Quelle: auto-news, 2004-02-12

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