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Testbericht

Marcel Sommer, 19. Oktober 2012
Mit dem neuen Fiat Panda 4x4 erobert ein Stadtfloh die Bergwelt.

Er ist nur 3,69 Meter kurz, 1,67 Meter schmal und 1,61 Meter hoch - der Fiat Panda zählt heute noch, neben der Pizza, dessen bevorzugtes Transportmittel wiederum der Panda ist, zu den bekanntesten Errungenschaften des europäischen Südens. Eben jener Stadtflitzer bekommt nun einen automatisch zuschaltenden Allradantrieb verpasst. Somit lassen selbst 70 prozentige Steigungen weder Puls noch Getriebe vor Angst erzittern. Sogar ein kurzer Stopp am Hang inklusive Gehaltenwerdens dank Hill-Holder-Funktion ist möglich. Allerdings sorgt mit der zu diesem Zeitpunkt fälschlicherweise anspringenden Start-Stopp- eine ganz andere Funktion bei einer gefühlten Raketenstart-Sitzposition nicht gerade für Freude im recht eng geratenen Führerhaus.

Dafür funktioniert das Start-Stopp-System an der roten Ampel, also dort wo es eigentlich den Motor abwürgen sollte, leider nur in Ausnahmefällen. Und auch die Sitzpolster, welche auf den ersten Blick das Innere modern und sportlich wirken lassen, geben nach einem versehentlichen Anheben kein gutes Bild ab. In Kombination mit der Klavierlack-Optik der Armaturen in der Mittelkonsole wirkt der Panda irgendwie billig. Und dass, obwohl der Einstiegspreis vom 1,3 Liter großen Vierzylinder-Dieselmotor angetriebenen 4x4 satte 17.290 Euro beträgt.

Allerdings sind damit auch so gut wie alle negativen Auffälligkeiten in einem Absatz genannt. Klar ist, dass seine Vorteile, zumindest zahlenmäßig, in der Überzahl sind. Da wäre der 55 kW / 75 PS starke Selbstzünder mit einem Verbrauch von 4,7 Litern, sprich einem CO2-Ausstoß von 125 Gramm pro Kilometer. Oder auch seine tatsächlich vorhandene Offroadtauglichkeit. Grobe Schlaglöcher lassen sich dank seiner in zwei Stufen regulierbaren Lenkung entweder mit Leichtigkeit umkurven oder einfach Durchfahren. Die Federung ist neben der Strecke ebenso angenehm wie auf der gerade erst fertig geteerten Autobahn.

Mit Hilfe seines 190 Newtonmeter starken Drehmoments beschleunigt der kleine Italiener innerhalb von 14,9 Sekunden aus dem Stand bis Tempo 100. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 159 Kilometer pro Stunde und die Geräuschkulisse verhält sich ebenso wie seine Lenkung: ruhig und zurückhaltend. Der 225 Liter fassende Kofferraum lässt sich durch ein einfaches Schlaufenziehen katapultartig erweitern. Die beiden Rücksitze schnellen mit einem so heftigen Klappmechanismus in eine horizontale Position, dass eine dort vergessene Pizza im Nu in die Polstergarnitur eingearbeitet wird. Auch per Schlaufe und auch horizontal lässt sich die gesamte Rückbank nach vorn und hinten verschieben.

Der ab Ende Oktober auf Deutschlands Straßen fahrende Fiat Panda 4x4 1.3 Multijet zeigt neben einer ausreichenden Serienausstattung eine durchaus luxuriös ausgestattete Aufpreisliste. So lässt sich gegen ein paar Extra-Euro der kleine Allradler zum richtigen Winterboliden umrüsten. Von der beheizten Windschutzscheibe über eine Klimaautomatik bis hin zur Cargo-Box fürs Dach ist nahezu alles erhältlich. Die Navigation übernimmt im Zweifel, aber ebenfalls nur gegen Aufpreis ein TomTom2 Live-System, welches auf der Mittelkonsole angedockt werden kann. Der Winter kann kommen - und der eine oder andere Berg auch.

Quelle: Autoplenum, 2012-10-19

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