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Testbericht

7. Juni 2006
Lerbach, 7. Juni 2006 – Wenn man den Ausdruck Sports Utility Vehicle (SUV) hört, denkt man meist an imposante Autos, die beim Einparken viel Fingerspitzengefühl erfordern, beim Wenden eine Unmenge Platz brauchen und beim Kauf ebenso viel Geld kosten. Doch die Kreuzung zwischen Limousine und Offroader erobert immer neue Nischen. Sogar die Kleinsten wollen nun mittun. Und so möchte schon der nur 3,58 Meter lange Fiat Panda 4x4 als Mini-SUV bezeichnet werden. Wir haben die neue Version Cross im Gelände und auf der Straße getestet, um zu sehen, was an dem Kraxelbär dran ist. Deutliche SUV-Optik Bisher gab es den Panda als normalen frontgetriebenen Kleinstwagen sowie als Allradversion in den Versionen 4x4 sowie 4x4 Climbing. Der neue Cross ist die dritte Variante des allradgetriebenen Winzlings. Äußerlich unterscheidet sich das Auto deutlich von seinen Bärenbrüdern. Während die übrigen Modelle rechteckige Scheinwerfer besitzen, hat der Cross Rundscheinwerfer. Sie sind ebenso wie das separate Fernlicht in graues Plastik eingebettet. Außerdem gibt es einen angedeuteten Unterfahrschutz in Alu-Optik. Gegen Bodenwellen schützt dieser jedoch kaum, da er aus Plastik besteht. Gut, dass der Kraxelbär auch einen wirklichen Unterfahrschutz aus Stahl besitzt. Praktischer Kratzschutz Seitlich fällt neben der serienmäßigen Dachreling der farblich abgesetzte Kratzschutz an den unteren Karosserieteilen auf. So lässt sich der Dreck, mit dem man das Auto abseits der Straße bespritzt hat, wieder ohne Lackbeschädigung abwaschen. Ebenfalls gegen Schlamm und Staub hilft die serienmäßige Scheinwerferwaschanlage. Zum Offroader qualifiziert den Cross außerdem die relativ hohe Bodenfreiheit von 17 Zentimetern. Bei Bodenwellen ungemein praktisch ist der hintere Böschungswinkel von 45 Grad – er ist sogar größer als bei der Offroad-Ikone Mercedes G-Klasse. Vorne jedoch heißt es aufpassen: 25 Grad Böschungswinkel reichen gerade mal für sanfte Wellen.

Automatisch zuschaltender Allradantrieb Der Allradantrieb bedient sich bei normalen Straßenverhältnissen der Vorderräder. Bei nachlassender Traktion schaltet sich die Hinterachse automatisch zu. Maximal gelangen 70 Prozent der Kraft nach hinten. Unterstützt wird das System durch eine elektronische Differenzialsperre, die es in der Panda-Allradreihe nur beim Cross gibt. Ist sie eingeschaltet, wird bei einem durchdrehenden Heckrad die Antriebskraft auf das andere Rad umgelenkt. Schwacher Diesel Während es die anderen Allradvarianten des Panda auch mit einem 60-PS-Benziner gibt, wird der Cross ausschließlich mit einem 1,3-Liter-Turbodiesel angeboten. Dieser Motor ist mit seinen 70 PS der stärkste Antrieb im Panda. Der gebotene Vortrieb ist jedoch enttäuschend. Zunächst stört das deutliche Turboloch, aber auch sonst zieht der Diesel wenig. In Zahlen ausgedrückt: Für den Sprint auf Tempo 100 braucht der Kleine volle 18 Sekunden. Damit ist das Fahrzeug noch drei Sekunden langsamer als das 55 PS starke Grundmodell des Panda.

Kein Partikelfilter Auf dem gleichen bescheidenen Niveau wie beim Basismodell liegt die Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Den Spritverbrauch gibt Fiat mit 5,3 Litern an – das ist zwar ein Liter mehr als der Fronttriebler braucht, aber immer noch ein akzeptabler Wert. Doch während beim Fronttriebler gegen Aufpreis ein Partikelfilter verfügbar ist, gibt es diesen für den 4x4 1.3 Multijet nicht. Mit dem Motor wird eine Fünfgang-Schaltung kombiniert, die ein wenig hakelig ist.

Unangenehmes Kurvengefühl Der Cross besitzt eine harte Federung und ein Fahrwerk, das für Wankbewegungen wenig anfällig ist: Wenn man neben dem Auto stehend ein wenig an der Dachreling rüttelt, bewegt sich die Karosserie kaum. Dennoch entsteht in der Kurve der Eindruck, nach außen zu schaukeln. Dies liegt an der hohen Sitzposition, welche die Querneigung deutlicher spürbar macht. Ein ESP ist für den Panda nicht verfügbar. Unangenehm in Kurven fällt auf, dass die Sitze kaum Seitenhalt bieten. Verschiebbare Rücksitzbank empfehlenswert Auf den beiden rückwärtigen Sitzplätzen ist der Komfort ebenfalls eher gering: Die Kniefreiheit ist kleiner als in der Economy-Klasse der Lufthansa, und Erwachsene finden nur durch die flexible Bespannung der Vordersitzlehnen Platz für die Knie. Die verschiebbare Rücksitzbank für 250 Euro ist daher empfehlenswert – damit kann man je nach Bedarf entweder den Knieraum vergrößern oder den Kofferraum. Der kann die Expansion gebrauchen, denn im Normalzustand passen nur 200 Liter Gepäck hinein. Legt man die Sitzlehnen um, ergeben sich 855 Liter. Der Stauraum ist jedoch nicht gut nutzbar, da der Panda bei weitem keine ebene Ladefläche bietet. Preis gerechtfertigt aber nicht günstig Den Panda 4x4 Cross gibt es zum Preis von 16.750 Euro. Für einen Kleinstwagen ist das viel Geld. Bekommt man dafür doch auch schon einen VW Golf mit 75 PS und etwas Zusatzausstattung. Allerdings ist der Allrad-Panda für seine Klasse sehr gut ausgestattet. Zusätzlich zur Ausstattung des Climbing besitzt er – neben der elektronischen Differenzialsperre und den erwähnten Optikdetails – eine Klimaanlage, 15-Zoll-Alufelgen, ein Lederlenkrad, ein CD-Radio, elektrisch einstellbare Außenspiegel und Nebelscheinwerfer. Damit erscheint der Aufpreis von 2.500 Euro gegenüber dem Climbing gerechtfertigt – ein Preisvorteil ergibt sich jedoch nicht. (sl)
Technische Daten
Antrieb:automatisch zuschaltender Allradantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Turbodiesel mit Ladeluftkühler, Multijet-Direkteinspritzung (Common Rail), OHC
Hubraum:1.248
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:51 kW (70 PS) bei UPM
Drehmoment:145 Nm bei 1.500 UPM
Preis
Neupreis: 16.750 € (Stand: Juni 2006)
Fazit
Der Panda 4x4 Cross hebt sich von seinen Artgenossen hauptsächlich durch die SUV-Optik sowie die vergleichsweise hochwertige Ausstattung ab. Bessere Offroadfähigkeiten bietet er kaum. So eignet sich der Neuling vor allem für den „Urban Jungle“. Die SUV-Optik ist in, und so bietet der Cross die Möglichkeit, einen Kleinstwagen durch die Großstadt zu fahren und sich doch wie auf einer Expedition zu fühlen.

Bei einem Preis von fast 17.000 Euro ist Skepsis angebracht, ob sich viele Käufer finden werden. Mit seiner jugendlichen Optik wird das Auto vor allem junge Leute ansprechen – und die haben nicht immer viel Geld. Allerdings ist der Preis in Anbetracht der üppigen Ausstattung gerechtfertigt. Wirklich empfehlenswert sind die Allradmodelle des Panda allesamt nicht – vor allem wegen der geringen Sprintfähigkeit. Wer einen günstigen Allradler mit annehmbarem Vortrieb sucht, dem würden wir eher den 94 PS starken Subaru G3X Justy für rund 14.500 Euro ans Herz legen.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: auto-news, 2006-06-07

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