12neuwagen.de12gebrauchtwagen.de

Unsere Partnerseiten:

Testbericht

Michael Gebhardt/SP-X, 5. Mai 2016

Fiat gibt Gas und will zukünftig auch in der Kompaktklasse wieder vorne mitspielen. Nachdem die Italiener den Bravo-Nachfolger Tipo vor kurzem als Limousine präsentiert haben, legen sie jetzt die umso gefragteren Fließheck- und Kombivarianten nach. Viel Auto für wenig Geld verspricht Fiat den Kunden, die den Tipo im klassischen Golf-Format ab 11. Juni für 14.990 Euro beim Händler abholen können; der Kombi folgt nach dem Sommer.

Fast schon gebetsmühlenartig preisen die Fiat-Marketing-Mannen die Grundprinzipien des neuen Tipos an: „Weniger ist mehr“, „Verzicht auf Überflüssiges“ und „Substanz ohne Schnickschnack“ sind die Schlagworte, die so nachdrücklich betont werden, als wollten die Italiener im vorauseilenden Gehorsam ein etwas zu einfach geratenes Auto rechtfertigen. Nötig ist das aber nicht: Der Tipo ist zwar schlicht, aber keines falls schlecht.

Das 4,37 Meter lange Schrägheck-Modell, für das sich voraussichtlich 60 Prozent der Käufer entscheiden werden, vermag zwar nicht einem VW Golf das Wasser zu reichen, doch hat der in der Türkei gebaute Italiener durchaus das Zeug dazu, zum Beispiel Renaults Günstig-Tochter Dacia in die Parade zu fahren. Punkten kann der Tipo – neben einer durchaus ansehnlichen Karosserie – vor allem in den Bereichen Platzangebot und Ausstattung. Vorne wie hinten sitzen auch Großgewachsene kommod, und in das Heck passen 440 Liter. Der 20 Zentimeter längere Kombi schluckt sogar 550 Liter und wartet zusätzlich mit einem absenkbaren oder als Trennwand aufstellbaren Kofferraumboden, Taschenhaken und Verzurrösen und einer maximalen Ladefläche von 1,80 Meter Länge auf.

Schon in der Basisversion sind alle Tipos mit einer Klimaanlage, höhenverstellbarem Fahrersitz, elektrisch verstell- und beheizbaren Außenspiegeln, elektrischen Fensterhebern vorne, Bordcomputer und eine MP3-fähige Audio-Anlage ausgestattet – Extras, die bei vielen Mitbewerbern nur gegen Geld zu haben sind. Darüber hinaus bietet Fiat zwei weitere Ausstattungslinien an (jeweils 1.000 Euro), optional gibt es unter anderem Ledersitze, ein Navigationssystem und einen City-Notbremsassistenten.

Keine Wahlmöglichkeiten hat man dagegen bei den verwendeten Materialien: Verschiedene Arten von Hartplastik lassen den praktischen und mit reichlich Ablagen versehenen Innenraum nicht gerade hochwertig wirken, und auch das Lenkrad dürfte sich ruhig etwas angenehmer anfassen. Ebenfalls verbesserungswürdig: die Sitze. Ihnen würde eine straffere Polsterung nicht schaden und auch mehr Seitenhalt wäre fein. Denn auch wenn der Tipo kein Sportwagen ist, so lässt er sich doch reichlich flott um die Kurve bewegen – die Lenkung arbeitet ausreichend präzise und die Dämpfer-Feder-Abstimmung ist eher straff als zu weich.

Vor allem die beiden Diesel-Motoren packen außerdem mit reichlich Drehmoment zu: Der 1.6er mit  88 kW/120 PS stemmt 320 Newtonmeter auf die Kurbelwelle, sein kleiner Bruder mit 1,3 Liter Hubraum (70 kW/95 PS) bringt es immerhin auf 200 Newtonmeter. Das reicht, um die Vorderräder schon auf trockener Straße durchdrehen zu lassen und für Sprintzeiten von 9,7 beziehungsweise 11,7 Sekunden. Schon der schwächere schafft voll autobahntaugliche 180 km/h, die Starkversionen läuft noch einmal 20 km/h schneller – bei einem Normverbrauch von jeweils nur 3,7 Liter. Beide Varianten sind mit einer Stopp-Start-Automatik ausgerüstet, für das Starkmodell reicht Fiat bis Ende des Jahres zusätzlich eine Eco-Version mit aktivem Kühlergrill, speziellen Rädern mit Leichtlauf-Reifen und einer Ölpumpe mit variabler Förderleistung nach, die mit rund 3,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer auskommen soll.

Bei den Benziner stehen zum Marktstart ebenfalls zwei Aggregate mit den gleichen Leistungswerten zur Verfügung. Einziger Unterschied der beiden 1,4-Liter-Modelle: Der 95-PS-Basisbenziner hat keine Stopp-Start-Funktion und arbeitet nach konventioneller Saugmanier; seine 127 Newtonmeter Drehmoment liegen daher erst bei 4.500 Umdrehungen an und versprechen nicht nur auf dem Papier wenig Durchzug. Die 120-PS-Turbo-Version stellt ihre 215 Newtonmeter immerhin bei 2.500 Touren bereit; die Sprintzeit verkürzt das aber nur um drei Zehntel auf 11,2 Sekunden.

Der kleine Diesel fährt mit nur fünf Gängen vor, alle anderen Modelle bringen ein manuelles Sechsgang-Getriebe mit, das mit kurz übersetztem ersten Gang für einen Flotten Ampelstart sorgt; besonders geschmeidig lässt es sich allerdings nicht schalten. Noch in diesem Jahr will Fiat einen zusätzlichen 110-PS-Benziner mit Sechsgang-Automatik anbieten und für den Top-Diesel soll es ein Doppelkupplungsgetriebe geben.

Fiat Tipo – Technische Daten:
Fünfsitzige Limousine (Kombi), Länge: 4,37 (4,57) Meter, Breite: 1,79 Meter (Breite mit Außenspiegeln: k. A.), Höhe: 1,50 (1,51) Meter, Radstand: 2,64 Meter, Kofferraumvolumen: 440 (550) Liter

Antriebe:
1,4-Liter-Benziner, 70 kW/95 PS, maximales Drehmoment: 127 Nm bei 4.500 U/min, 0-100 km/h: 11,5 s, Vmax: 185 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,7 Liter, CO2-Ausstoß: 132 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: C, Preis: ab 14.990 Euro

1,4-Liter-Turbo-Benziner, 88 kW/120 PS, maximales Drehmoment: 200 Nm bei 1.750 U/min, 0-100 km/h: 11,2 s, Vmax: 200 km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,0 Liter, CO2-Ausstoß: 139 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: C, Preis: ab 17.190 Euro

1,3-Liter-Diesel, 70 kW/95 PS, maximales Drehmoment: 200 Nm bei 1.500 U/min, 0-100 km/h: 11,7 s, Vmax: 180 km/h, Durchschnittsverbrauch: 3,7 Liter, CO2-Ausstoß: 99 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: A+, Preis: ab 16.990 Euro

1,6-Liter-Diesel, 88 kW/120 PS, maximales Drehmoment: 320 Nm bei 1.750 U/min, 0-100 km/h: 9,7 s, Vmax: 200 km/h, Durchschnittsverbrauch: 3,7 Liter, CO2-Ausstoß: 98 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: A+, Preis: ab 19.190 Euro

Warum: Weil der Tipo viel Auto fürs Geld bietet.

Warum nicht: Weil das Hartplastik-Cockpit nicht jedermanns Sache ist.

Wann er kommt: Der Fünftürer am 11. Juni, der Kombi nach dem Sommer.

Was noch: Automatik-Versionen und ein Sparmodell folgen noch in diesem Jahr.

Fazit
Mit dem Bravo hat sich Fiat aus der Kompaktklasse verabschiedet, jetzt kehren die Italiener mit dem Tipo zurück. Der bietet viel Platz und eine ordentliche Serienausstattung zum attraktiven Preis.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-05-05

Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
Autoplenum

Autoplenum, 2017-02-22

Den Fiat Tipo gibt es jetzt auch mit Doppelkupplung - Spä...Den Fiat Tipo gibt es jetzt auch mit Doppelkupplung - Spät geschaltet
Spät geschaltet Den Fiat Tipo gibt es jetzt auch mit Doppelkupplung Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2017-01-18

Fiat Tipo - Sonderpreis bis zum MonatsendeFiat Tipo - Sonderpreis bis zum Monatsende
Sonderpreis bis zum Monatsende Fiat Tipo Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2016-12-13

Fiat Tipo - Preiswerte PaketeFiat Tipo - Preiswerte Pakete
Preiswerte Pakete Fiat Tipo Ganzen Testbericht lesen
auto-news
4.0 von 5

auto-news, 2016-09-21

Fiat Tipo Kombi mit 1,4-Liter-Turbobenziner mit Daten und...Fiat Tipo Kombi mit 1,4-Liter-Turbobenziner mit Daten und Preisen i...
Fiat Tipo Kombi mit 120-PS-Turbobenziner im TestGanzen Testbericht lesen
Autoplenum
4.0 von 5

Autoplenum, 2016-09-19

Fahrbericht: Fiat Tipo Kombi - Die Familie ist komplettFahrbericht: Fiat Tipo Kombi - Die Familie ist komplett
Die Familie ist komplett Fahrbericht: Fiat Tipo Kombi Ganzen Testbericht lesen