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Testbericht

Sebastian Viehmann, 12. Oktober 2010
Der Hyundai ix20 bittet zum Aderlass bei seinem Schwestermodell Kia Venga. Der Hyundai ist frischer und frecher gestylt, aber genauso groß und praktisch. Die Basisausstattung ist jedoch ziemlich blutleer.

Hyundai will sich in der europäischen Autolandschaft so richtig festbeißen. Zehn neue Modelle sollen bis 2012 an den Start gehen. Schon im November rollt der 4,10 Meter lange Kompaktvan ix20 zu den Händlern, der wie sein Schwestermodell Kia Venga in Tschechien gebaut wird. Allerdings gleichen sich die beiden Modelle nicht wie ein Ei dem anderen: Der Hyundai wirkt mit seinem großen trapezförmigen Kühlergrill aggressiver und dynamischer. Die Trapezform setzt sich auch an der Heckklappe fort, und die wie Vampirzähne nach unten gebogenen Rückleuchten kommen beim ix20 besser zur Geltung. Es könnte durchaus sein, dass der Hyundai durch seine frechere Optik bei Kia Kunden abzapft.

Im Cockpit sieht man den beiden Autos die Verwandtschaft schon eher an, doch vom Instrumentenbrett bis zur Klima-Bedienung ist der ix20 frischer und auch unruhiger gestaltet. Vom Lenkrad über die Armaturen bis zur Mittelkonsole entdeckt man überall geschwungene V-Formen, die an flatternde Flügel erinnern. Vor allem aber hat der ix20 viel Platz im Angebot. Vorn wie hinten finden die Insassen reichlich Lebensraum vor, es gibt große Becherhalter, üppig dimensionierte Ablagen und bequeme, wenn auch etwas zu weiche Sitze. Die Rücksitze lassen sich getrennt voneinander in Längsrichtung verschieben, um je nach Bedarf mehr Kofferraum oder mehr Kniefreiheit zu schaffen.

Wenn man die Rücksitze ganz nach vorn schiebt, beträgt das Kofferraumvolumen 440 Liter. Zum Vergleich: Der Honda Jazz schluckt 428 Liter, der Opel Meriva 360 Liter, der Skoda Roomster 480 Liter, der Citroën C3 Picasso 385 Liter und der Golf Plus 395 Liter. Bei umgeklappten Rücksitzen stehen im Hyundai maximal 1486 Liter zur Verfügung.

Beflügelt wird der ix20 von zwei Benzinmotoren (1.4 mit 66 kW / 90 PS, optional der 1.6 mit 92 kW / 125 PS) oder einem Dieselaggregat (1.4 CRDi mit 66 kW / 90 PS). Schon der Basisbenziner mit 90 PS ist voller Tatendrang, bietet bei relativ niedrigen Drehzahlen guten Durchzug und ist mit einem Durchschnittsverbrauch von sechs Litern pro 100 Kilometer (Werksangabe) sparsam unterwegs. Zäh wird es bei der Beschleunigung erst ab 100 Km/h. Als ix20 blue hat der Hyundai eine Start-Stopp-Automatik an Bord, die den Verbrauch auf 5,6 Liter drückt. Das System arbeitet schnell und ohne Rütteln beim Wiederanlassen, doch es hat seine Grenzen. Wenn beispielsweise die Klimaanlage als großer Energieverbraucher eingeschaltet ist, springt der Motor bei langen Ampelphasen relativ früh automatisch wieder an.

Die Fünfgangschaltung (sechs Gänge beim Dieselmodell, Automatik optional) ist angenehm leichtgängig, will aber präzise geführt werden – sonst kann es vor allem beim Herunterschalten in den zweiten Gang schon mal hakeln. Der ix20 ist komfortabel gefedert, geht in schnellen Kurven aber auch spürbar in die Knie. Bodenwellen und Schlaglöcher schluckt das Auto gut weg, quittiert sie jedoch mit Poltergeräuschen des Fahrwerks.

Der Basispreis des ix20 (Classic-Ausstattung mit 90 PS-Benziner) wird bei ungefähr 15.000 Euro liegen. Die exakten Preise will Hyundai erst später bekannt geben. Zu den Konkurrenten des koreanischen Minivans zählen das Schwestermodell Kia Venga (90 PS ab 14.425 Euro), der Honda Jazz (90 PS ab 12.550 Euro), Skoda Roomster (86 PS ab 14.450 Euro), Nissan Note (88 PS ab 13.910 Euro), Renault Grand Modus (75 PS ab 13.700 Euro) oder Opel Meriva (100 PS ab 15.900 Euro).

Zur Serienausstattung des ix20 gehören unter anderem sechs Airbags, ESP, Zentralverriegelung, Gepäckraumabdeckung, elektrische Fensterheber vorn und Servolenkung. Ob Radio und Klimaanlage im Basismodell an Bord sind, sei noch nicht entschieden, heißt es bei Hyundai. Zwar ist es in dieser Fahrzeugklasse allgemein üblich, selbst für solche alltäglichen Extras Aufpreis zu verlangen. Wenn Hyundais europäischer Marketing-Direktor Mark Hall allerdings seinen als „sehr wettbewerbsfähig“ angekündigten Preis untermauern will, wären Radio und Klima ab Basisausstattung kein schlechtes Signal.

Die zweite Ausstattungslinie Comfort enthält neben der Klimaanlage noch eine Mittelarmlehne, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht-Funktion, Einparkhilfe sowie CD-Radio mit USB-Anschluss, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Fernbedienungstasten am Lenkrad. Das Modell Style ergänzt die Ausrüstung um optischen Zierrat, Klimaautomatik, 16-Zoll-Felgen, Reifendruck-Kontrollsystem und Sitzheizung. Zu den Optionen zählen das Touchscreen-Navigationssystem mit 6,5 Zoll-Monitor und Rückfahrkamera, ein Tempomat sowie das Panorama-Schiebedach (alles ab Comfort-Ausstattung bestellbar). Spendabel zeigen sich die Koreaner bei der Garantie. Zwar gibt es statt sieben Jahren wie bei Kia nur fünf Jahre, dafür aber ohne Kilometerbegrenzung.

Quelle: Autoplenum, 2010-10-12

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