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Testbericht

Sebastian Viehmann, 21. November 2009
Hyundai frischt seinen Santa Fe mit ein paar Retuschen auf und gönnt ihm einen runderneuerten Dieselmotor. Der bringt gute Fahrleistungen und akzeptablen Verbrauch auf einen komfortablen Nenner.

Mit dem Santa Fe stieg Hyundai vor acht Jahren ins SUV-Segment ein. Mittlerweile ist der 4,6 Meter lange Familien-Kraxler nach dem Tucson der wichtigste Geländewagen der Koreaner. Während der Tucson im kommenden Jahr als ix35 einer neuen Modellgeneration entgegenfährt, gibt es für den Santa Fe ein Facelift. Ganz oben auf der Agenda stand ein besserer Dieselmotor, denn das bisherige Aggregat konnte vor allem beim Verbrauch mit vielen Konkurrenten nicht mehr mithalten.

Der Name 2.2 CRDi wird zwar beibehalten und auch der Hubraum ist fast identisch, doch der Motor wurde komplett neu entwickelt. Der Vierzylinder-Diesel mit Commonrail-Einspritzung leistet 145 kW / 197 PS und verhilft dem schweren Koreaner – selbst leer wiegt der Santa Fe 1,9 Tonnen – zu ansehnlichen Fahrleistungen. Der Santa Fe kommt ohne Anfahrtsschwäche rasch vom Fleck. Durch das hohe Drehmoment des Selbstzünders landet man schnell in den höheren Gängen, ohne dass der Motor im Drehzahlkeller verhungert. Das ganze paart sich mit einer hohen Laufruhe und einem auch bei Autobahn-Tempo angenehm niedrigen Geräuschniveau. Insgesamt überzeugt der neue Motor als komfortables Triebwerk mit ordentlichen Überholreserven. Aus dem Stand erreicht der Wagen in 9,5 Sekunden Tempo 100. Beim Fronttriebler muss man mit Antriebseinflüssen in der Lenkung und gelegentlichen Traktionsschwächen rechnen, doch im normalen Alltag dürften die wenigsten Fahrer den Allradantrieb vermissen.

Geschaltet wird mit einem manuellen Sechsganggetriebe, optional steht eine Wandlerautomatik mit sechs Stufen zur Verfügung. Den Durst des Geländewagens hat Hyundai im Vergleich zum Vorgänger deutlich gezügelt. Brauchte der Diesel bisher noch durchschnittlich 7 Liter auf 100 Kilometer, gibt sich das neue Aggregat im Schnitt mit 6,3 Litern zufrieden (Allradversion: 6,8 Liter). Bald dürften weitere Hyundai-Modelle von der frischen Dieselkraft profitieren. „Der Motor könnte auch im Nachfolger des Sonata eingesetzt werden, der 2011 erscheint“, sagt Hyundai-Produktmanager Oliver Gutt. Eine Sprit sparende Start-Stopp-Automatik, wie sie zum Beispiel BMW im X1 oder Land Rover beim Freelander einsetzt, haben die Koreaner allerdings noch nicht im Angebot. Als Sparhilfe zeigt immerhin eine Schaltempfehlung im Bordcomputer-Display an, welchen Gang man am besten einlegen sollte.

Beim Platzangebot gönnt der Santa Fe allen Passagieren reichlich Lebensraum. Im Fond ist die Kniefreiheit für Erwachsene nicht ganz so üppig wie die Kopffreiheit, doch auch große Passagiere sitzen nirgendwo beengt. Der Kofferraum hat eine hohe, aber breite Ladekante und fasst 528 Liter (Mitsubishi Outlander: 541 Liter; Chevrolet Captiva: 465 Liter; Mazda CX-7: 455 Liter; Subaru Forester: 450 Liter). Ungewöhnlich ist der Öffnungsmechanismus des Hyundai: Obwohl die Klappe ganz normal nach oben schwenkt, wird sie mit einem Türgriff rechts neben dem Kennzeichen geöffnet. Das hat den Vorteil, dass der Griff bei schlechtem Wetter nicht so schnell verschmutzt. Die optischen Retuschen der Facelift-Version sind dezenter Natur, neben ein paar Elementen wie den neuen Lenkrad-Fernbedienungstasten fällt allenfalls die geänderte Frontpartie des Wagens ins Auge. Die Nebelscheinwerfer haben neue Einfassungen, die Außenspiegel integrierte Blinkleuchten und der Kühlergrill sieht ein bisschen anders aus als vorher.

Wer auf Allradantrieb verzichten kann, bekommt den Hyundai Santa Fe 2.2 CRDi 2WD in der Comfort-Ausstattung ab 32.640 Euro. Zum Vergleich: Ein Chevrolet Captiva 2.0 2WD (150 PS) ist ab 25.890 Euro zu haben, der Mitsubishi Outlander 2.2 DI-D (156 PS) ab 34.990 Euro, der Mazda CX-7 2.2 MZR-CD (173 PS) ab 29.990 Euro und der Peugeot 4007 HDI (156 PS) ab 34.250 Euro. Zum Serienumfang des Santa Fe gehören unter anderem elektrische Außenspiegel, ESP, Nebelscheinwerfer, CD-Radio mit Lenkradfernbedienung, Bordcomputer, Gepäcknetz und Klimaanlage.

Komfort-Extras wie Tempomat, Xenonscheinwerfer, Einparkhilfe oder Klimaautomatik sind erst in der Premium-Ausstattung serienmäßig (39.990 Euro), die man aber nur in Verbindung mit Allradantrieb ordern kann. Immerhin bleiben dann kaum Wünsche offen, auch Navigationssystem und beheizte Ledersitze sind im Premium-Paket enthalten. Ärgerlich: Manche Extras wie der Tempomat sind in Verbindung mit der günstigeren Comfort-Ausstattung gar nicht bestellbar. Das gilt auch für das 7-Sitzer-Paket, das mit 1840 Euro trotz separater Klimatisierung für die dritte Reihe und Niveauausgleich an der Hinterachse ohnehin reichlich teuer ausgefallen ist. Der günstigste Santa Fe hat den 2,4-Liter Benzinmotor mit 128 kW / 174 PS unter der Haube und kostet 29.530 Euro. Beim Händler steht das aufgefrischte Korea-SUV ab Januar 2010.

Quelle: Autoplenum, 2009-11-21

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