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Testbericht

Stefan Grundhoff, 23. Oktober 2009
Sie heißen Nissan Cube, Honda Mobilo, Daihatsu Move oder Nissan Clipper und bevölkern zu hunderttausenden die Straßen der japanischen Metropolen. Einen Schönheitspreis kann man mit keinem der kubusförmigen Fahrzeuge gewinnen. Doch in Tokio, Osaka oder Sapporro sind die Zauberwürfel seit Jahrzehnten der letzte Schrei.

Die Japaner haben zumindest aus Sicht des Europäers einen seltsamen Autogeschmack. Auf der einen Seite lieben die Asiaten Porsche 911, BMW M3 und Mercedes S-Klasse und begehren Heimatboliden wie Nissan Skyline und Mitsubishi Lancer Evo. Doch es geht auch anders. Auf kaum einem anderen Automarkt der Welt steht die Praktikabilität der fahrbaren Untersätze derart im Vordergrund wie auf den Straßen Nippons. Neben exklusiven Sportskanonen bevölkern daher Klein- und Kleinstwagen ebenso wie Mini-, Micro- und Maxi-Vans die japanischen Straßen wie Ameisen. Nahezu senkrecht recken sich ihre Windschutzscheiben, Scheinwerfereinheiten und Seitenwände in den Himmel. Die Reifen sind winzig, die Fahrzeugabmessungen kaum größer.

Die meisten der Cityflitzer sind als Kei-Cars mit den obligatorisch gelben Nummerntafeln unterwegs, die Steuervergünstigungen sichert und einem die Parkplatzsuche erleichtert. Im Gegensatz zu den größeren Autos muss man für ein Kei-Car keinen eigenen Parkplatz in der Innenstadt nachweisen. Das spart in einer Stadt wie Tokio pro Monat leicht 200 bis 500 Euro. Technisch sind die Kei-Cars ganz normale Autos, nur eben besonders klein. Ihre Motoren haben weniger als 660 Kubikzentimeter Hubraum und leisten meistens weniger als 70 PS. Länger als 3,40 Meter dürfen die günstigen Kleinwagen, die 1949 erstmals eingeführt wurden, ebenfalls nicht sein. Doch für viele derjenigen Japaner, die sich keine der exklusiven Sportwagen oder Luxuslimousinen aus Europa leisten können, sind die kleinen Cityflitzer genau das richtige. Neue Trendmobile wie der Nissan Cube sind ebenfalls quadratisch, praktisch und klein, fahren jedoch in der normalen Liga oberhalb der Kei-Cars.

Die meisten Cityvans fahren nicht nur mit einer Spurweite, die an H0-Modellbahnen erinnert, sondern verfügen auch über mindestens eine Schiebetür, die das Ein- und Aussteigen auf den engen Fahrbahnen erleichtert. Ledersitze bleiben in Japan zumeist nur den absoluten Luxuslimousinen vorbehalten. Gerade die heimischen Fabrikate unterhalb von Lexus LS oder Nissan President setzen auf bequeme Sitze aus weichem Flockvelours. Wenn es besonders edel sein soll, sind Rückenlehnen und Kopfstützen mit schmucken Häkeldeckchen verziert, quasi das Äquivalent zu Wackeldackel und Fuchsschwanz. Das Armaturenbrett ziert neben der normalen Serienausstattung zumeist ein übergroßer Bildschirm mit digitalem TV-Modul und üppiger Kartennavigation. Schließlich steht man in den meisten Städten jeden Tag ein paar Stunden im Stau - da will man unterhalten werden.

Mehr als ein Drittel aller in Japan zugelassenen PKW sind als Kei-Car unterwegs. Gerade die 90er Jahre brachten in den zunehmend übervölkerten Innenstädten nochmals einen kräftigen Schub für Zulassungen und Akzeptanz. Waren die Kleinwagen lange als lahme Citymobile verschrien, holten Turboaufladungen aus den kleinvolumigen Motörchen das Maximale heraus. Drehzahlen von über 8.000 Touren sind bei den sportlich positionierten Kleinwagen kein Problem. Der größte Anbieter von Kei-Cars auf dem japanischen Markt ist Daihatsu. Die Marke bietet in den größeren Klassen „small“ und „standard“ kaum Fahrzeuge an. Toyota, Marktführer in Fernost, hat dagegen überhaupt keine Kei-Cars im Programm.

Quelle: Autoplenum, 2009-10-23

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