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Testbericht

Stefan Grundhoff, 4. August 2016
Die exklusiven Overland-Versionen haben bei Jeep eine lange Tradition. Ab sofort gibt es auch den Cherokee in der üppig ausgestatteten Topausstattung.

Keine Lust auf einen weich gespülten Crossover, der sein 4x4-Signet mehr als Marketingspielerei, denn echtes Ausstattungsmerkmal trägt? Wer echte Offroadgefühle und auch in der City einen guten Eindruck machen will, kommt um einen Besuch beim Jeep-Händler kaum vorbei. Die amerikanische Marke, mittlerweile im italo-amerikanischen Markenkonsortium angekommen, hat im Jahr des 75jährigen Geburtstags nichts von ihrer Faszination verloren. Das gilt auch für den volumenstarken Cherokee. Sein Frontdesign bleibt Geschmacksache, doch bei den Kunden ist das Mittelklassemodell nicht nur wegen seiner Offroad-Qualitäten beliebt, die ihn nennenswert von oftmals blassen SUV-Konkurrenten unterscheidet. Mit dem Overland wird zum bisherigen Topmodell Limited nochmals draufgesattelt. Kennzeichen der Overland-Linie sind in Wagenfarbe lackierten Front- und Heckschürzen, Radläufe sowie die polierten Frontgrill-Einfassungen und 18 Zoll große Aluminium-Räder. Der Name Overland ist eine Reminiszenz an Willys-Overland, den Hersteller, der vor 75 Jahren den Willys-Overland MB als Urvater aller Jeeps baute.

Der 2,2 Liter große Commonrail-Diesel ist mittlerweile in verschiedenen Fahrzeugen des FCA-Markenkonglomerats zu bekommen. Ähnlich gut wie im Alfa Romeo Giulia macht sich der Vierzylinder-Selbstzünder in dem amerikanischen Geländewagen. 147 kW / 200 PS und ein maximales Drehmoment von 440 Nm sorgen für einen kraftvollen Durchzug auf Straße und Gelände. Das Triebwerk wird serienmäßig mit der dezent im Hintergrund arbeitenden Neungang-Automatik aus dem Hause ZF kombiniert. 0 auf Tempo schafft der zwei Tonnen schwere Allradler in 8,5 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit: 204 km/h. Der Normverbrauch beträgt 5,7 Liter Diesel und die strenge Euro6-Abgasnorm schafft der Diesel im Vergleich zu vielen Konkurrenten ohne einen AdBlue-Zusatztank.

Die Topversion des 4,62 Meter langen Jeep Cherokee Overland ist obligatorisch an den 200 PS starken Dieselmotor gebunden. Für die 50.200 Euro gibt es eine Komplettausstattung mit belüfteten Ledersitzen, Navigationssystem, Keyless Go, elektrische Heckklappe, Panoramadach, 18-Zoll-Alufelgen, Xenonlicht oder Rückfahrkamera. Für zusätzliche Sicherheit sorgt das Fahrerassistenzpaket, das unter anderem Abstandstempomat, Spurhalte-, Totwinkel-, Park- und Fernlichtassistent sowie einen Auffahrwarner bietet. Da bleiben kaum Wünsche offen und gerade gegenüber der Premiumkonkurrenz hat der Amerikaner einen echten Preisvorteil. Da kann man sich mit Bedienschwächen beim Navigationssystem ebenso anfreunden, wie mit fehlenden LED-Scheinwerfern oder einer noch stärkeren Dieselvariante. Für die meisten Kunden sollten die 200 Diesel-PS allemal reichen, auch wenn der aufgeladene Vierzylinder ein spürbares Turboloch nicht überspielen kann. Und nicht nur bei schneller Kurvenfahrt macht sich das hohe Leergewicht von zwei Tonnen bemerkbar. Die Zuladung liegt bei knapp 500 Kilogramm.

Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten muss der Jeep Cherokee auch abseits befestigter Straßen seine Waffen nicht strecken. Der erhöhte Lufteinlass garantiert eine Wattiefe von 48 Zentimetern. Der variable Allradantrieb Active Drive I bringt seine Leistung nur dann an die Hinterachse, wenn sie dort benötigt wird; sonst wird Kraftstoff gespart. Wer besonders oft im Gelände unterwegs ist, ist mit dem Jeep Cherokee Trailhawk besser bedient, der unter anderem Unterfahrschutz, Geländeuntersetzung und eine elektronische Differenzialsperre an der Hinterachse bietet. Nicht nur für Campingfreunde: der Cherokee Overland kann 2,5 Tonnen Zuglast an den Haken nehmen. Das Fahrwerk aus einer McPherson-Einzelradaufhängung vorn und einer Mehrlenkerachse hinten jeweils inklusiv Schraubenfedern ist betont komfortabel ausgelegt. Angenehm gering sind Nick- und Wankbewegungen. Innen bietet der Jeep Cherokee 2.2 CRD Overland kein echtes Premiumniveau, aber der Plastikcharme vergangener Jahre ich allemal verschwunden. Die schicken Nappalederstühle könnte jedoch mehr Seitenhalt und mehr Oberschenkelauflage bieten. Im Fond fehlt eine Sitzheizung. Hinter der elektrischen Heckklappe steht ein Kofferraumvolumen von 514 bis 1.267 Liter zur Verfügung. Das ist weniger als bei der Konkurrenz. Dafür gibt es hier keine Komplettausstattung nebst 200 Diesel-PS für 50.000 Euro.
Technische Daten
Antrieb:Allrad
Getriebe:Neungang-Automatik
Motor Bauart:Vierzylinder Commonrail-Diesel
Hubraum:2184
Drehmoment:440 Nm bei 2500 UPM
Preis
Neupreis: 50200 € (Stand: 2016-08-04)
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-08-04

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