Nissan Micra 1.2 DIG-S - Kleiner Motor mit großer Puste (Kurzfassung)

Dreizylindermotoren sind sparsam – aber etwas schlapp. Nissan bläst daher nun per Kompressor deutlich mehr Leistung in seinen 1,2-Liter-Benziner. Premiere feiert das sparsame Kraftpaket im Kleinwagen Micra.

Basis des neuen Kompressor-Motors ist der bereits angebotene 1,2-Liter-Sauger. Der leistet normalerweise 59 kW/80 PS, kommt aber nach der Zwangsbeatmung auf 72 kW/98 PS. Trotz der Kraftspritze soll er beim Spritverbrauch genügsamer sein: Mit 4,1 Litern auf 100 Kilometern unterbietet er den Sauger auch dank serienmäßiger Start-Stopp-Automatik um stolze 0,9 Liter – zumindest in der Basisversion ohne schwere und stromfressende Extras. Unterm Strich steht so ein CO2-Ausstoß von 95 Gramm. Damit ist er besser als die meisten Wettbewerber, lediglich einige Dieselmodelle erreichen noch geringere Werte.

Aber Sparsamkeit ist nicht alles. Auch der Fahrspaß kommt nicht zu kurz. Der kleine Kompressormotor geht zügig ans Werk und sprintet in 11,3 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h. Spätestens dann fällt der fehlende sechste Gang des manuellen Getriebes (Alternativ gibt es eine CVT-Automatik) auf, der das Geräuschniveau senken würde. Ansonsten bekommt man aber von der typischen Dreizylinder-Tonlage dank einer guten Motorraumdämmung nur wenig mit.

Äußerlich erkennbar ist der Micra mit dem Sparmotor an zusätzlichen Spoilern an Front und Heck. Die verbessern die Aerodynamik und tragen genauso wie das geänderte Motormanagement sowie die serienmäßige Start-Stopp-Automatik zum niedrigen Verbrauch bei. Der Aufpreis gegenüber dem Saugmotor ist noch nicht bekannt, er wird aber wohl rund 1.600 Euro betragen, so dass der Kompressor-Micra mit mindestens 12.200 Euro zu Buche schlagen dürfte.

Nissan bringt den Kompressor in den Kleinwagen. Diente der Luftverdichter früher in erster Linie der Leistungssteigerung, soll er im Micra nun auch beim Sparen helfen.