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Testbericht

Elfriede Munsch/SP-X, 29. April 2020

Ein langes Leben neigt sich dem Ende zu. Der Toyota Yaris der dritten Generation ist seit Ende 2011 erhältlich. Im Laufe des Sommers folgt nun sein Nachfolger. In seiner neunjährigen Produktionszeit hat der Kleinwagen zwei Facelifts erhalten und mit seiner Voll-Hybridversion für ziemliches Aufsehen gesorgt. Beim TÜV zeigt sich der kleine Japaner aber meist von seiner soliden, zurückhaltenden Natur.

Karosserie und Innenraum: Der Yaris streckt sich auf eine Länge von rund 4 Metern und wird sowohl als Drei- als auch als Fünftürer angeboten. Bis zu seinem ersten Facelift 2014 läuft der Kleine eher unter der Kategorie „graue Maus“. Innen wie außen vermag er kaum Akzente zu setzen, punktet jedoch durch seine gute Verarbeitungsqualität sowie durch sein vergleichsweise gutes Platzangebot. Das Kofferraumvolumen von 286 Litern liegt auf Kleinwagenniveau. Anders als noch beim Vorgänger lässt sich die Rückbank nicht mehr zugunsten von mehr Kniefreiheit oder Gepäckvolumen verschieben. Seit der ersten Auffrischung fährt der Japaner mit deutlich aufgewertetem Interieur vor. Äußerlich erkennt man die erneuerten Modelle an der X-Form der Frontpartie. Das zweite Facelift von 2017 ist optisch weniger auffällig und an der etwas aggressiver gezeichnete Front sowie größeren Rückleuchten mit einer charakteristischen LED-Grafik am Heck erkennbar.

Motoren und Antrieb: Zum Marktstart gab es Benziner mit Drei- oder Vierzylindern sowie einen Diesel. Der 1,0-Liter-Benziner-Dreizylinder – zunächst mit 51 kW/69 PS, ab 2018 mit 53 kW/72 PS - ist an ein manuelles Fünfganggetriebe gekoppelt. Darüber fungiert der 1,33-Liter-Vierzylinder mit 73 kW/99 PS und 125 Nm für Fahrer, die ein wenig mehr Spritzigkeit goutieren. 2017 wurde dieses Aggregat durch einen 1,5-Liter-Sauger mit 82 kW/111 PS und 136 Nm ersetzt. Alternativ zum manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe steht ein stufenloses CVT-Getriebe zur Wahl. Ein kurzes Gastspiel gab der Yaris GRM mit 154 kW/212 PS, der 2018 in Deutschland auf 400 Exemplare limitiert war. Von 2011 bis 2017 bot Toyota auch einen Diesel mit 66 kW/90 PS an.

Dauerbrenner im Motorenprogramm ist die seit 2012 erhältliche Hybridversion mit einer Systemleistung von 74 kW/100 PS. Das Gros der Yaris-Kundschaft entscheidet sich für diese Motorisierung. Der Normverbrauch liegt zwischen 3,7 und 4 Litern.Ausstattung und Sicherheit:Die Ausstattung der Basisversionen fahren klassentypisch eher mager vor. Zum Yaris gehören serienmäßig immer elektrische vordere Fensterheber und Außenspiegel, Zentralverriegelung sowie ein höhen- und längsverstellbares Lenkrad. Klimaanlage und Radio gab es erst mit der zweiten Ausstattungsstufe ab Werk. Beim NCAP-Crashtest erreichte der Yaris 2011 eine fünf-Sterne-Bewertung. 2017 erhielt der Yaris ein umfangreiches Sicherheitspaket. Das sogenannte Safety-Sense-Paket beinhaltet einen Kollisionsverhinderer sowie Spurhalte- und Fernlichtassistent. Eine Verkehrszeichenerkennung ist ebenfalls verfügbar. 

Qualität: Yaris-Besitzer müssen keinen Bammel vor der Hauptuntersuchung haben. Ärger machen hin und wieder die Rückleuchten, bei den Bremsen gibt es dagegen selten etwas zu bemängeln. Beim Typ XP13 kann die Dämpfung für Verdruss sorgen. Vorbildlich agiert der Kleine beim Thema Umwelt. Ölverlust oder Probleme mit der Abgasanlage sind selten. Käufer eines älteren gebrauchten Modells sollten darauf achten, dass der 2013 erfolgte Rückruf wegen nicht korrekt verschraubter Bremsleitungen durchgeführt wurde. 

Fazit: Qualität hat seinen Preis, das spiegelt sich auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt wider. Gute 4.000 Euro muss man für acht Jahre alte Exemplare mit dem kleinen Benziner ausgeben. Soll es ein ähnlich altes Hybrid-Modell sein, liegt der Investitionsbedarf bei mindestens 7.500 Euro. Wer einen ehemals 34.000 Euro teuren GRMN erwerben möchte, muss natürlich tiefer in die Tasche greifen. Der Krawallo steht ab rund 25.000 Euro in den Online-Gebrauchtwagenportalen. 

Fazit

Mit dem Toyota Yaris machen Gebrauchtwagenkäufer nicht viel falsch. Nur beim Thema Sexappeal kann der Kleinwagen nicht wirklich punkten. 

Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2020-04-29

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