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Testbericht

23. November 2010
Rottach-Egern, 23. November 2010 - Mangelnden Ehrgeiz kann man Hyundai nicht vorwerfen: Bis zum Jahr 2015 will die koreanische Marke 16 Baureihen plus Varianten im Angebot haben, momentan sind es zehn. Bereits bis Ende 2011 kommen sieben neue Modelle auf den Markt. Den Anfang macht der Minivan ix20. Er wurde in Europa entwickelt und läuft im tschechischen Novosice vom Band. Dort teilt sich der Hyundai ix20 das Fließband mit seinem technischen Bruder, dem Kia Venga. Nachgeschärfte Optik Mit dem Bild des Venga im Hinterkopf betrachten wir unseren ix20-Testwagen: Im Vergleich zum Kia setzt der Hyundai an Front und Heck auf eine schärfere Linienführung. Speziell das "Gesicht" wirkt beim ix20 deutlich ausdrucksstärker, aber die bullige Note ist natürlich Geschmackssache. Das X im Namen des Mini-Vans sorgt übrigens selbst unter Journalisten für Verwirrung, denkt man doch zunächst an SUVs. Der Hersteller klärt auf: Die Bezeichnung "ix" ist Crossover-Fahrzeugen wie SUVs und Vans vorbehalten. Ungerade Zahlen sind für Geländewagen reserviert, die geraden Ziffern für die Vans. So wird dem ix20 in absehbarer Zeit auch ein größerer ix30 zur Seite gestellt. Angenehme Abmessungen Obwohl die Verwandtschaft zwischen dem Hyundai ix20 und dem Kia Venga unübersehbar ist, gibt es leichte Unterschiede bei den Abmessungen. Mit 4,10 Meter ist der ix20 drei Zentimeter länger. Die Höhe entspricht dem üblichen Minivan-Gardemaß von 1,60 Meter. Interessant ist der Blick auf die Konkurrenz: Während der Renault Grand Modus mit 4,04 Meter geringfügig kürzer ist, bietet der 4,30 Meter lange Opel Meriva deutlich mehr Blech. Die Sichtverhältnisse im ix20 sind zwiespältig: Während große Fenster in Höhe der A-Säule in Verbindung mit einer niedrigen Schulterlinie für einen guten Überblick sorgen, ist das Heckfenster recht schmal. Hier empfiehlt sich die Anschaffung des optionalen Navisystems inklusive Rückfahrkamera.

Alles am richtigen Platz Die Vordersitze erfreuen mit ausreichender Beinauflage und einer angenehm hohen Sitzposition. Beim Blick auf das Cockpit stellen wir fest: Das passt. Alle wichtigen Funktionen und Knöpfe sind am richtigen Platz und ohne Gebrauch der dicken Bedienungsanleitung zu verstehen. Das ganze Ensemble ist gut verarbeitet, die verwendeten Kunststoffe bemühen sich redlich um Premium-Flair. Überraschend großzügig ist der Beinraum für die Fondpassagiere. Hier hat Hyundai alle Register gezogen: Neben einem Radstand von 2,62 Meter ist die Rücksitzbank um 13 Zentimeter in der Länge verschiebbar, zudem können die Lehnen in der Neigung verstellt werden. So kann man individuell entscheiden: Mehr Komfort für die Mitfahrer oder bis zu 120 Liter mehr Kofferraumvolumen. Im Normalfall beträgt es 440 bis 1.486 Liter, womit der ix20 einen VW Golf klar übertrumpft. Je nach Stellung des serienmäßigen Laderaumbodens erhält man bei umgeklappten Lehnen eine Fläche mit oder ohne Stufe. Brav statt brutal Das Motorenangebot für den Hyundai ix20 besteht aus zwei Benzinern und einem Diesel. Prima: Das Trio setzt auf eine wartungsarme Steuerkette. Das Unternehmen rechnet mit einem Verkaufsanteil von etwa 65 Prozent des kleinen Einstiegs-Otto mit 90 PS. Im Test erweist sich das Aggregat als angenehm laufruhig, erst ab Tempo 120 mischt sich eine brummige Note unter die Windgeräusche des hohen Aufbaus. Einen Minuspunkt gibt es für die mangelnde Elastizität. Erst bei 4.000 Umdrehungen wird das maximale Drehmoment von 137 Newtonmeter erreicht. Allerdings ist der fünfte Gang des etwas knochigen Schaltgetriebes zu lang übersetzt, insbesondere an Steigungen ist häufiges Herunterschalten Pflicht. Europäisch abgestimmt Sechs Gänge gibt es im 90-PS-Diesel, doch auch hier hemmt eine lange Übersetzung den Durchzug, hinzu kommt ein stets präsentes Laufgeräusch. Der Griff zum Selbstzünder will daher wohl überlegt sein, zumal er rund 2.000 Euro teurer als der gleich starke Benziner ist. Da wir viel vom Schalten sprachen: Serienmäßig ist eine Schaltpunktanzeige, in den "blue"-Versionen spart eine Start-Stopp-Automatik rund 0,4 Liter Sprit auf 100 Kilometer. Die europäischen Gene des Hyundai ix20 werden im Bereich Lenkung und Fahrwerk deutlich. Zu einem agilen Handling gesellt sich ein straffes, aber mit ausreichend Komfortreserven versehenes Fahrwerk. Einzig bei groben Querfugen lässt das Abrollverhalten nach, ein Rumpeln ist deutlich spürbar.

Hier spricht der Preis Viele Punkte sammelt der ix20 im Kostenbereich. Den Verbrauch des 90-PS-Benziners beziffert Hyundai auf exakt sechs Liter, mit Start-Stopp sind es 5,6 Liter. Die Preise beginnen bei 14.690 Euro für den ix20 1.4 Classic, rund 500 Euro mehr als beim Kia Venga. Den Unterschied macht hier das beim ix20 serienmäßige CD-Radio mit USB- und AUX-Anschluss. Stets mit an Bord sind ein ESP und sechs Airbags. Zum Vergleich: Den Opel Meriva gibt mit 100-PS-Einstiegsbenziner erst ab 15.900 Euro. Unser Tipp für ix20-Freunde ist die mittlere Ausstattungslinie namens Comfort. Hier ist für 17.500 Euro alles drin, was das Leben angenehm macht: elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, eine Klimaanlage, Rückfahrpiepser, vier elektrische Fensterheber, eine Lenkradbedienung für das Radio und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Wir würden noch als Extras den Tempomat (220 Euro), das Navi mit Rückfahrkamera (1.330 Euro) und das 790 Euro teure Plus-Paket mit Klimaautomatik, Licht- und Regensensor und Sitzheizung vorne nehmen. Unter dem Strich macht das faire 19.840 Euro. Oben drauf gibt Hyundai fünf Jahre Garantie inklusive fünf Inspektionen.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihenbenziner mit variabler Ventilsteuerung
Hubraum:1.396
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:66 kW (90 PS) bei UPM
Drehmoment:137 Nm bei 4.000 UPM
Preis
Neupreis: 17.500 € (Stand: November 2010)
Fazit
Mit dem neuen ix20 hat Hyundai ein sehr stimmiges Gesamtpaket auf die Räder gestellt. Sympathien sammelt der kleine Van mit einem guten Platzangebot, hoher Variabilität, einfacher Bedienung und dem ausgewogenen Fahrwerk. Minuspunkte gibt es nur für den etwas müden Einstiegsbenziner, dem eine lange Getriebeübersetzung Temperament raubt. Trotzdem dürfte das laufruhige Aggregat für die meisten Alltagsnutzer ausreichend sein. Das Sahnehäubchen auf dem schmackhaften ix20-Kuchen ist die attraktive Preisgestaltung in Verbindung mit einer Fünf-Jahres-Garantie. Auf Hyundai wird in Zukunft zu achten sein.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-11-23

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