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Testbericht

Peter Eck/SP-X, 25. Juli 2019
SP-X/Köln. In unserem durchorganisierten und überwiegend wenig Überraschungen bereithaltendem Alltag lechzen viele Menschen nach Abwechslung und Abenteuer. Erleichterung verschafft sich der mutigere Zivilisationsmüde mittels langer Reisen an entfernte Orte (Achtung: individueller CO2-Fußabdruck), der eher vorsichtige Typ durch das Tragen von dschungeltauglicher Kleidung in den Straßenschluchten der Großstädte oder – etwas expressiver - durch den Kauf eines „Geländewagens“, gerne auch ohne Allradantrieb. Tatsächlich gehören die meisten dieser Fahrzeuge zur gleichzeitig meistbeliebten und meistgehassten Gattung der SUV. Wem diese zu dick auftragen, für den hat die findige Autoindustrie seit einigen Jahren  eine Mischung aus SUV und Kombi im Angebot. Die heißt dann Country Tourer, Alltrack, Allroad oder Allterrain.Oder eben Volvo V60 Cross Country, wobei wir es im Folgenden bei der Abkürzung CC belassen wollen. Wie die anderen Abenteuer-Kombis verfügt auch der Schwede über die typischen Insignien dieser Zwitter-Gattung, zuvorderst zu nennen wäre natürlich Allradantrieb, aber über den verfügen ja auch ganz normale Limousinen und Kombis der Mittel- und gehobenen Mittelklasse. So ist es einerseits die Optik, durch die sich ein V60 CC von einem normalen V60 leicht unterscheidet. Neben den üblichen Kunststoffbeplankungen gibt es aber auch rund 6 Zentimeter mehr Bodenfreiheit als im Normalo-Modell. Mit 21 Zentimetern liegt diese damit nun fast schon auf dem Niveau des echten SUV XC60.Ob man deshalb mit dem CC gleich in schwereres Gelände vordringen sollte, ist aber zu bezweifeln. Denn trotz seiner Schutzbeplankung ist der Kombi so wie die zivile Version vor allem ein optischer Genuss, unserer Meinung nach darf sich die V60-Baureihe als derzeit schönste der Schweden bezeichnen. Das Interieur ist allerdings identisch mit dem, was man bei Volvo inzwischen gewohnt ist. Alles ist modern-cool und hochwertig eingerichtet. Es gibt einen großen, senkrecht stehenden Bildschirm und die Bedienung ist so gewöhnungsbedürftig wie eh und je.Beim Antrieb steht nun neben dem von uns getesteten 2,0-Liter-Diesel mit 140 kW/190 PS der gleichgroße, 184 kW/250 PS leistenden Benziner zur Verfügung. Der Selbstzünder ist unter Verbrauchsgesichtspunkten sicher die bessere Wahl, auch wenn wir den Normverbrauch von 5,9 bis 6,6 Litern mit 8,5 Litern einmal mehr deutlich verfehlten. Es geziemt sich sowieso, den V60 CC nicht allzu sportlich zu bewegen, denn das quittiert der Vierzylinder mit weiteren tiefen Schlucken aus dem Tank.Überhaupt liegt die Stärke dieses Volvo, ganz anders als es Auftritt und Namengebung vermuten lassen, eben nicht in der Fahrt über Stock und Stein, sondern auf der Langstrecke. Die langen Federwege lassen den Mittelklasse-Kombi auch unruhige Pisten komfortabel meistern. Hinzu kommt die aufmerksame Achtgang-Automatik, die ebenfalls nicht auf sportliches Fahren ausgerichtet ist.Man muss ja auch nicht noch zu viel Geld an der Tankstelle lassen. Teuer sind die Autos der Schwedenmarke sowieso schon, stehen den deutschen Edel-Anbietern aus Süddeutschland preislich kaum nach. Für die CC-Variante müssen Käufer nochmals tiefer in die Tasche greifen, mindestens 51.200 Euro werden fällig, den gleich motorisierten, leicht anders ausgestatteten V60 ohne den CC-Zusatz gibt es fast 6.000 Euro günstiger. Und ähnlich wie Mercedes, BMW und Audi lassen sich die Schweden auch zusätzliche Ausstattung teuer bezahlen. Unser Testwagen kam so auf exakt 73.830 Euro.Ach ja, neben allem Offroad-Gehabe ist der Volvo V60 CC vor allem ein Kombi – und Kombi können die Schweden ja. Knapp 530 Liter lassen sich einladen, wer die Rücksitze nicht für Passagiere benötigt, kann den Laderaum auf bis zu 1.440 Liter erweitern. Und wer das Laderaum-Paket für schlanke 1.350 Euro ordert, der erhält eine automatische Heckklappe, elektrisch umlegbare Kopfstützen und Rücksitzlehnen sowie eine 12-Volvo-Steckdose im Gepäckraum. Ja, ja – auch die lässt sich Volvo also extra bezahlen, genauso wie das ebenfalls im Paket enthaltene Gepäckraum-Trennnetz. Wir finden: Wer eine echte Kombi-Marke sein will, sollte mindestens so was in die Serienausstattung reinpacken. Sich in Sachen Qualität und Technologie an den Süddeutschen  zu orientieren ist aller Ehren wert, deren Preispolitik muss man deshalb aber ja nicht unbedingt mitmachen.Volvo V60 CC D4 Pro –Technische Daten:Fünftüriger, fünfsitziger Offroad-Kombi der Mittelklasse; Länge: 4,78 Meter, Breite: 1,85 Meter (mit Außenspiegeln: 2,04 Meter, Höhe: 1,50 Meter, Radstand: 2,88 Meter, Kofferraumvolumen: 529 – 1.441 Liter2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel, 140 kW/190 PS, Allradantrieb, Achtgang-Automatik, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 - 2.500 U/min, 0-100 km/h: 8,2 s, Vmax: 210 km/h, Verbrauch: 5,9–6,6 l/100 km, CO2-Ausstoß: 155–173 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-Temp, Effizienzklasse: A, Testverbrauch: 8,5 LiterPreis: ab 52.350 Euro (Ausstattung Pro)Preis des Testwagens: 73.830 EuroKurzcharakteristik:Warum: tolles Design, komfortables Fahrwerk, starker Motor, ausreichend PlatzWarum nicht: mehr als ein Kombi, weniger als ein SUV – braucht man das wirklich?Was sonst: Audi A4 Allroad, VW Passat Alltrack, Opel Insignia Country TourerDer Volvo V60 ist ein schöner Kombi, in der Variante Cross Country soll er zusätzlich die Illusion einer gewissen Geländetauglichkeit vermitteln. Dabei liegen seine Stärken in Wirklichkeit ganz woanders.
Fazit
Der Volvo V60 ist ein schöner Kombi, in der Variante Cross Country soll er zusätzlich die Illusion einer gewissen Geländetauglichkeit vermitteln. Dabei liegen seine Stärken in Wirklichkeit ganz woanders.

Quelle: Autoplenum, 2019-07-25

Getestete Modelle
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