Kommentar zu Gaspedal-Gate: Langsam wird’s albern

Testbericht
Köln/SP-X. Toyota ist derzeit Spitze – allerdings nur bei den Rückrufen. Fast 4,5 Millionen Fahrzeuge werden weltweit wegen potentiell klemmender Gaspedale zurückgerufen. Wie alle Hersteller nutzt auch Toyota die Möglichkeit, durch große Einkaufsmengen günstige Preise für viele gleiche Teile zu erhalten. Ein Risiko dieser Strategie: Wenn ein Teil Probleme macht, sind gleich sehr viele Autos davon betroffen. Im Falle des klemmenden Gaspedals geht es um immerhin acht Baureihen. Ein echtes Gaspedal-Gate für die Japaner. Hinzu kommen Probleme in Japan und den USA, weil sich dort Kunden über die Bremsen des Ökoliebslingsautos Prius beschweren.
Jetzt mischte sich auch noch der amerikanische Verkehrsminister Ray LaHood ein und forderte Toyota-Fahrer auf, ihr Fahrzeug einfach stehen zu lassen. Dass LaHood als patriotischer Amerikaner und gewiefter Politiker die Chance nutzt, den ärgsten Wettbewerber seiner heimischen Marken zu attackieren und sich gleichzeitig auf dessen Kosten selbst zu profilieren, kann man ja irgendwie nachvollziehen.
Aber so langsam wird es dann doch albern. Ein klemmendes Gaspedal kennen wir aus Krimis, bei denen zusätzlich noch die Bremsleitungen des Fahrzeugs zerschnitten wurden. Das rasende Gefährt stürzt dann regelmäßig mit dem Opfer in die nächste Schlucht. Mit dieser Assoziation wird vielerorts, und besonders auch bei Herrn LaHood, das Toyota-Gaspedal verbunden. Dabei geht es lediglich darum, dass es in einigen Fällen nicht, oder nicht so schnell wie gewohnt in die Ausgangsstellung zurückfedert. Einfaches Auskuppeln und Bremsen würde da schon helfen.
Wer damit überfordert ist, wie es Herr LaHood dem amerikanischen Autofahrer unterstellt, sollte vielleicht ganz die Finger vom Lenkrad lassen. Bei Automatikgetrieben reicht es übrigens, den Ganghebel auf „N“ wie neutral zu stellen. Auch diese einfache Handbewegung sollte den modernen Autofahrer nicht überfordern, schließlich schafft er es ja auch, beim Fahren zu telefonieren, zu rauchen oder den Sender im Radio wechseln. Tatsächliche Unfälle sind durch das Gaspedal des amerikanischen Zulieferers CTS in Europa jedenfalls nicht passiert und dabei wird es hoffentlich auch bleiben. Peinlich bleibt die Angelegenheit für Toyota natürlich, weil der Kunde zu Recht und gerade vom „Qualitätsführer“ ein makelloses Produkt erwartet. Aber so gefährlich, wie jetzt allenthalben getan wird, ist die Gaspedal-Gate für den Autofahrer bei weitem nicht. Günter Weigel/SP-X
Köln/SP-X. Toyota ist derzeit Spitze – allerdings nur bei den Rückrufen. Fast 4,5 Millionen Fahrzeuge werden weltweit wegen potentiell klemmender Gaspedale zurückgerufen. Ein Kommentar.
Köln/SP-X. Toyota ist derzeit Spitze – allerdings nur bei den Rückrufen. Fast 4,5 Millionen Fahrzeuge werden weltweit wegen potentiell klemmender Gaspedale zurückgerufen. Ein Kommentar.




























