Endlich so gut wie er aussieht? Test Alfa Romeo 4C Spider mit Preisen und technische Daten zur Markteinführung
Testbericht
Balocco (Italien), 28. Mai 2015 - Es ist wirklich verflucht schwer, etwas zu bauen, dass schöner ist als ein Alfa Romeo 4C. Irgendwie haben es die Zeichenbrett-Götter mit der Schlange und dem Kreuz im Firmenstempel trotzdem geschafft. Sagen Sie ein sexy-luftiges Hallo zum Alfa Romeo 4C Spider. Ja richtig, man hat das beeindruckend radikale Carbon-Monocoque des 4C Coupé einfach mal aufgeschnitten. Und offenbar war an der Steifigkeits-Front gar nicht so viel im Argen, denn trotz der ein oder anderen Verwindungsmaßnahme am Kohlefaser-Gestell legt der Spider um gerade mal 43 Kilo zu. Nun stehen trocken also nicht mehr 895 sondern Neunhundertpaarunddreißig Kilo auf dem Datenblatt. Verdeck fast wie bei Lotus Einen kleinen Anteil am Gewichtsplus hat auch der sieben Kilo schwere Verdeck-Streifen, der beim Öffnen und Schließen glücklicherweise nicht ganz an den Fingerbruch-Faktor eines Lotus-Stofffetzens heranreicht. Ansonsten wurde alles, was in irgendeiner Weise die Performance beeinflusst, eins zu eins vom Coupé übernommen. Fahrwerkslayout oder die Feder- und Dämpferraten sind ebenso identisch wie der 1,75-Liter-Turbo-Vierzylinder mit 240 PS und die Sechsgang-Doppelkupplung, die an ihm dranhängt. Nicht einmal die harten Stammtisch-Fakten haben unter der Spider-Werdung gelitten. Offen wie geschlossen fliegt der 4C in 4,5 Sekunden auf 100 km/h und läuft 257 km/h Spitze. Alles wundervoll, oder?Das ist alles ganz und gar wundervoll und auch wir feiern Alfa dafür, dass man die "Testicoli" hatte, quasi aus dem Nichts einen vor Carbon triefenden Westentaschen-Supersportler mit Mittelmotor zu bauen (und das Ganze nun auch noch oben ohne). Nichtsdestotrotz gab es fürs 4C Coupé auch einiges an
naja, nennen wir es "Verbesserungsvorschlägen". Und ich meine nicht die leichteren aber verstörend plump dreinschauenden Carbon-Scheinwerfer (man kriegt die Leuchten jetzt auch in schön, sprich aus Glas). Um es kurz zu machen: Einige Menschen beschwerten sich über die Motorcharakteristik. Sehr viele Menschen beschwerten sich über eine irritierend blutleere Lenkung, die einem alle möglichen Informationen von der Vorderachse durchfunkte, nur nicht die richtigen. Ach ja, und der Geradeauslauf war auf allem außer topfebenem Asphalt beschämend. Es fühlte sich ein bisschen so an, als hätte man sein gesamtes Budget im Carbon-Chassis versenkt und dann keine Kohle mehr für die Abstimmung gehabt. Laut Alfa gibt es jedoch immer wieder Detailverbesserungen.
| Antrieb: | Hinterradantrieb |
|---|---|
| Anzahl Gänge: | 6 |
| Getriebe: | Doppelkupplungsgetriebe |
| Motor Bauart: | Reihenmotor, Turbo |
| Hubraum: | 1.742 |
| Anzahl Ventile: | 4 |
| Anzahl Zylinder: | 4 |
| Leistung: | 177 kW (240 PS) bei 6.000 UPM |
| Drehmoment: | 350 Nm bei 2.200-4.250 UPM |
Der Alfa 4C Spider ist nur wenig schwerer als das Coupé. Beim Fahren merkt man keine Unterschiede. Das hat Vor- und Nachteile. Der kleine Carbon-Roadster ist wahnsinnig schnell und sehr emotional. Außerdem macht es sehr viel Laune, diesen Alfa auf der Rennstrecke oder einem leeren Pass durch die Gegend zu werfen. Die Probleme mit der seltsam agierenden Lenkung bleiben aber. Dass der 4C - egal ob Coupé oder Spider - der beste Alfa seit Ewigkeiten ist, ist dennoch unbestritten. Richtig rational darf man an die Sache aber nicht rangehen. Dafür hat das Mini-Supercar zu viele Schwächen (wie den teils arg einfachen Innenraum) und einen zu hohen Preis. Es wird Alfa reichlich egal sein: 2015 ist der 4C bereits ausverkauft. 2016 dürfte es nicht viel anders werden. + sensationelle Optik, geniales Carbon-Chassis, sehr gute Fahrleistungen, tolle Bremsen, Gänsehaut-Sound (mit Sportauspuff) - Interieur etwas einfach, schlechte Lenkung, sehr teuer

































