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Testbericht

Sebastian Viehmann, 17. Dezember 2009
Der Autobauer Luxgen will mit Vans und Geländewagen inklusiver moderner Assistenzsysteme ins gehobene Segment einsteigen. Auch ein elektrisch angetriebener Siebensitzer steht in den Startlöchern. In Europa gibt es die Autos nicht. Noch nicht.

Seit Brilliance eine spektakuläre Bauchlandung hingelegt hat, scheint das Thema Asia-Autos in Deutschland fürs erste gestorben zu sein. Die Chinesen sind vorsichtig geworden und haben gemerkt, dass mit veralteter Motorentechnik und halbherzigen Sicherheitskonzepten auf dem verwöhnten europäischen Markt nicht viel zu holen ist. Doch da die größten Zuwachsraten in der Zukunft ohnehin nicht in Europa zu erwarten sind, sondern in Asien oder dem Mittleren Osten, können viele Hersteller auch ganz gut ohne die Europäer leben.

Der Autohersteller Luxgen aus Taiwan zum Beispiel wählte bewusst die Motor Show in Dubai, um seine Produkte im Ausland zu präsentieren. Der Luxgen 7 MPV ist ein 4,8 Meter langer Minivan mit elektrischen Schiebetüren, der mit verschiebbaren Ledersesseln und viel Hightech-Flair im Cockpit zumindest bei einer ersten Sitzprobe keinen schlechten Eindruck macht. Startknopf und elektronischer Schlüssel im Scheckkartenformat sind ebenso vorhanden wie Navigationssystem oder USB-Anschluss. Angetrieben wird der 7 MPV von einem 2,2 Liter großen Vierzlindermotor mit 175 PS und Turboaufladung, eine Fünfgang-Automatik übernimmt die Kraftübertragung. Ein weiteres Modell der Taiwaner ist der Geländewagen Luxgen 7 SUV. Er soll über einen elektronisch gesteuerten Allradantrieb sowie ESP und sechs Airbags verfügen.

Das 2008 gegründete Unternehmen Luxgen gehört zur taiwanesischen Yulon-Gruppe, die nach eigenen Angaben unter anderem mit GM, Nissan, Mitsubishi und Chrysler zusammenarbeitet. Der Konzern ist außerdem in der IT- und Investment-Branche sowie der Bauindustrie tätig. „Wir beginnen mit einer Flotte von vier Fahrzeugen. Die Marke Luxgen zielt auf Fahrer, die die neuesten Assistenzsysteme sowie hochmoderne Technologien haben möchten und sich gleichzeitig ihres Einflusses auf die Umwelt bewusst sind“, so Luxgen-Chef K.C. Hu in einem Interview mit der Dubaier Tageszeitung Gulf News. Die Taiwaner sehen sich als Premiummarke und untermauern diesen Anspruch mit einer entsprechenden Ausstattung, zu der Optionen wie Navigationssystem, Spurwechselassistent, Nachtsichtgerät oder ein 360 Grad-Kamerasystem gehören, mit dem sich der Wagen aus der Vogelperspektive betrachten lässt. Ein ähnliches System gibt es bereits bei Nissans Nobelmarke Infiniti.

Es scheint gerade die Krise der etablierten Autobauer zu sein, die den Asiaten Vorteile verschafft. „Durch Fusionen und Übernahmen in der Automobilindustrie wurden viele Forschungs- und Entwicklungsressourcen wieder in den freien Markt entlassen, so dass uns nun bessere Partner für die Chassis- und Antriebsentwicklung zur Verfügung stehen“, sagt Luxgen-Chef Hu in der Gulf News. Das steigere die Wettbewerbsfähigkeit. Die Crash-Sicherheit der Fahrzeuge zum Beispiel liege auf einem Niveau, das einem Vier- oder Fünf-Sterne-Ergebnis nach europäischen Standards entspreche, betont Hu.

Auch in Sachen Elektroantrieb befinden sich die Asiaten in bester Gesellschaft. „Auf Basis des Luxgen 7 MPV haben wir den EV Plus entwickelt. Die Batterien des Fahrzeugs kommen von AC Propulsion, und die die ersten Prototypen des Wagens sind bereits in der Erprobung“, sagt Jeffrey Chen, bei Luxgen für internationale Wirtschaftskontakte zuständig. AC Propulsion hilft auch dem Mini E auf die Sprünge. Die Firma aus Kalifornien lieferte die Lithium Ionen-Batterien und die Antriebstechnologie für den kleinen Stromer, der mit einer Testflotte von 600 Autos erprobt wird. Der siebensitzige Luxgen EV Plus verfügt über einen 180 kW starken Elektromotor mit 265 Newtonmetern Drehmoment und soll im Stadtverkehr mit einer Batterieladung bis zu 350 Kilometer weit kommen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 145 Km/h. Das Paket der Lithium-Ionen-Akkus ist im Unterboden des Vans untergebracht. Der EV Plus soll 2012 marktreif sein.

Vor allem im Mittleren Osten rechnen sich die Taiwaner Chancen für ihre Produkte aus. Der Luxgen MPV gab im September auf dem Heimatmarkt sein Debüt. „Wir starten als nächstes in der Golfregion und wollen 2010 nach Jordanien, Libyen und in andere Länder vorstoßen“, so Luxgen-Manager Jeffrey Chen. Später werde man auch über den nordamerikanischen und den europäischen Markt nachdenken.

Quelle: Autoplenum, 2009-12-17

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