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Testbericht

Mario Hommen/SP-X, 8. November 2019
SP-X/Köln. Wenn Luxusautos in die Jahre kommen, purzeln die Preise auf dem Gebrauchtmarkt. Bei manchen Baureihen erreichen sie sogar Spottpreis-Niveau. Wie bei diesen fünf Modellen, die mit einem besonders attraktiven Geld-Prestige-Verhältnis locken.In deutschen Krimis sieht man oft alte Jaguar-Modelle, in denen reiche Bösewichte nicht selten bei spektakulären Unfällen ihr Ende finden. Der Grund: Der Jaguar ist ein Luxussymbol, das man betagt für kleines Geld bekommt. Mit solchen Schnäppchen bleiben Höhenfluge der Nobel-Katze für den Film-Stunt kostentechnisch am Boden. Das gilt natürlich auch für normale Autonutzer, die sich mit einem S-Type wie ein Adelsabkömmling schon für kleine vierstellige Sümmchen fühlen dürfen. Sein Retrodesign mag aus heutiger Sicht allerdings etwas altbacken anmuten. Außerdem ist er keine reinrassige Katze, entstammt er doch der Ford-Ära, weshalb im S-Type viel Lincoln-Technik steckt. Die gilt immerhin robuster als bei vielen „echt“ englischen Jaguar-Modellen. Ganz unproblematisch ist die zwischen 1999 und 2007 produzierte Limousine allerdings auch nicht, was ein Grund für die zum Teil sehr niedrigen Preise sein dürfte. Andererseits hat der S-Type durchaus Dauerläuferqualitäten, was sich an den gar nicht mal wenigen Exemplaren mit mehr als 300.000 Kilometer auf der Uhr zeigt. Optisch gefällige Exemplare mit moderater Laufleistung der Nach-Facelift-Baujahre ab 2002 finden sich mit V6-Benziner schon für rund 2.000 Euro. Es geht sogar noch deutlich günstiger.Ein ebenfalls vorwiegend in den Nullerjahren produziertes Nobelschnäppchen ist der von 2000 bis 2010 gebaute Peugeot 607, der stattliche 4,90 Meter erreicht. Nicht nur preislich bewegt sich der Franzose auf ähnlichem Niveau wie der S-Type, er wurde zwischenzeitlich sogar mit dem gleichen 2,7-Liter-V6-Diesel mit ZF-Automatik wie der Jag angeboten. Alternativ gab es den großen Löwen auch mit V6-Benziner sowie verschiedenen Vierzylinder-Aggregaten. Jeweils etwa hälftig finden sich auf dem Gebrauchtmarkt Exemplare mit Vier- und Sechszylindermotoren. Die kleinen Antriebe sind beim Unterhalt günstiger, die großen haben mehr Klasse. Apropos Klasse: Der 607 tendiert mehr zur Mittel- als zur Oberklasse. Das erlebt man auch im Innenraum, wo manches aus kleineren Modellen stammende Teil verbaut wurde. Dafür ist der 607 eben ausgesprochen günstig. Das Gros der Offerten auf Onlineportalen bewegt sich preislich zwischen 1.000 und 4.000 Euro.Vollendete Oberklasse bekommt man hingegen im Fall des VW Phaeton. Das trifft auch auf die Motoren zu, denn hier wurden mindestens sechs Zylinder und mindestens 225 PS verbaut. Auch Acht- Zehn- und sogar Zwölfzylinder mit bis zu 332 kW/450 PS finden sich. Wie mit den Antrieben kann der Phaeton ebenso in puncto Fahreigenschaften und Innenraumeinrichtung mit den ganz Großen der Luxusszene mithalten. Da mag es fast verwundern, dass der in Dresden gebaute Wolfsburger 2016 nach 14 Jahren Bauzeit ohne auch nur halbwegs würdigen Nachfolger eingestellt wurde. Es handelte sich um eines der Prestige-Projekte des einstigen Konzernlenkers Ferdinand Piech, das allerdings nie so recht bei der anspruchsvollen Klientel reüssieren wollte. Das drückt auch die Gebrauchtwagenpreise, die heute zum Teil unter 3.000 Euro liegen. Wenn allerdings Reparaturen aufgrund verschlissener Querlenker oder Problemen mit der Luftfederung anstehen, kann der vermeintlich niedrige Kaufpreis zur kleinen Anzahlung verkommen. Da wird es möglicherweise günstiger sein, etwas mehr in einen dafür werkstattgeprüften Phaeton zu investieren.Nicht nur als Modell sondern mit ihm auch gleich als ganze Marke untergegangen sind Lancia und der zwischen 2011 und 2014 angebotene Thema. Eigentlich handelt es sich dabei um einen Chrysler 300 der zweiten Serie, den Fiat in Europa einsetzte, um die schwächelnde Tochtermarke Lancia künstlich am Leben zu halten. So richtig in die Wertewelt der Dolce-Vita-Marke konnte sich der Ami nicht einpassen, doch immerhin bot er seinen Kunden viel Luxus für kleines Geld. Zudem hat die 5,07 Meter lange Limousine reichlich Platz im Innenraum. Wer einen Thema will, sollte die Topausstattung Executive suchen, die Annehmlichkeiten wie Abstandstempomat, Infotainment-System, klimatisierbare Ledersitze und ein elektrisches Sonnenschutzrollo für die Heckscheibe bietet. Eine gute Motorisierung ist der 176 kW/239 PS starke Dreiliter-V6-Diesel in Kombination mit einer etwas betagten Fünfgangautomatik. Sehr selten finden sich auch Exemplare mit dem gleichermaßen kraftvollen wie durstigen 3,6-Liter-Sechszylinderbenziner mit moderner Achtgangautomatik. Ganz so günstig wie die vorher genannten Nobelschlitten wird der Thema noch nicht gehandelt. Meist muss man noch fünfstellig für dann sechs bis sieben Jahre alte Exemplare mit oftmals noch fünfstelligen Kilometerständen investieren.Ein sogar lupenreiner Ami mit Nobelflair ist der Cadillac CTS. Die zwischen 2007 und 2013 gebaute zweite Generation wurde sogar offiziell in Deutschland vertrieben. Neben Limousine gab es einen Kombi und ein Coupé. Die letztgenannten beiden Varianten sind allerdings sehr selten. Recht selten ist auch die extrem potente V8-Version, die dank 415 kW/564 PS über 300 km/h Spitze erlaubt. Das Gros der Gebrauchten CTS wird mit einem ebenfalls kräftigen 3,6-Liter-V6 mit 229 kW/311 PS angeboten. Die hubraumstarken Antriebe mögen aus Sicht deutscher Autofahrer Oberklasse-Flair vermitteln, für Amerikaner ist der CTS hingegen Mittelklasse. Die bietet allerdings viele Annehmlichkeiten. Einige Exemplare werden schon für mittlere vierstellige Summe angeboten, wer allerdings keine grau importierte US-Version will, muss meist noch fünfstellig investieren. Nobelautos von gestern bekommt man heute oft überraschend günstig. Bei diesen fünf Exemplaren kann man im Luxus schwelgen, ohne gleich ein Vermögen investieren zu müssen.
Fazit
Nobelautos von gestern bekommt man heute oft überraschend günstig. Bei diesen fünf Exemplaren kann man im Luxus schwelgen, ohne gleich ein Vermögen investieren zu müssen.

Quelle: Autoplenum, 2019-11-08

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