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Testbericht

Stefan Grundhoff, 12. September 2018

Neben dem BMW X5 feiert auch der direkte Konkurrent Mercedes GLE seine Weltpremiere Anfang kommenden Monats auf dem Autosalon von Paris. Das Oberklassemodell von Daimler ist größer, komfortabler und vor allem geländetauglicher geworden.

Über den Ort der Weltpremiere kann man ebenso wie beim BMW X5 nur den Kopf schütteln. Der französische Markt und die alle zwei Jahre im Herbst stattfindende Automesse an der Seine sind nicht gerade als Heimspiel für Premiummarken und deren Luxus-Geländewagen bekannt. Der Franzose hat es gerne ein paar Nummern kleiner mit engen Bezug zu lokalen Produkten von PSA und Renault Nissan. So überrascht es, dass Daimler als Ort der Weltpremiere ebenso den Pariser Autosalon gewählt hat wie BMW, die an gleicher Stelle erstmals offiziell ihren direkten Konkurrenten X5 enthüllen.

Auch wenn der 4,92 Meter lange Mercedes GLE komplett neu entwickelt wurde, beginnt mit ihm keine neue Designsprache. Er zeigt bekannte Proportionen, acht Zentimeter mehr Radstand und durch entsprechende Leuchteinheiten deutliche Designeinflüsse von E-Klasse vorn und A-Klasse hinten. Von innen ist der neue GLE dagegen kaum wiederzuerkennen. Das Armaturenbrett wird von einer Orgie an Lüftungsdüsen und zwei großen 12,3-Zoll-Bildschirmen dominiert, während man Bedieneinheiten am breiten Mitteltunnel und in den Türen von Modellen wie E- oder G-Klasse kennt. Durch den gewachsenen Radstand gibt es insbesondere im Fond spürbar mehr Platz für die Insassen (plus sieben Zentimeter). Ob es nötig war, den GLE neben dem noch nachfolgenden größeren Mercedes GLS optional als Siebensitzer anzubieten, darf zumindest in Europa bezweifelt werden. Auf den beiden im Laderaum ausklappbaren Sitzen können allenfalls Kinder Platz nehmen und der Ein- / Ausstieg ist alles andere als bequem. Komfortabler: erstmals ist der Mercedes GLE mit vollelektrischen Fondsitzen zu bekommen und das Gepäckraumvolumen liegt je nach Sitzbelegung zwischen 825 und 2.055 Litern. Eine um 72 Millimeter vergrößerte Durchladebreite ermöglicht ein besseres Verstauen von sperrigen Gegenständen.

Zum Marktstart ist das Motorenangebot des neuen Mercedes GLE überaus dünn, denn wenn das neue Oberklassemodell aus dem amerikanischen Tuscaloosa Anfang 2019 in den Handel kommt, ist wie schon bei der Mercedes G-Klasse zunächst nur eine Motorversion verfügbar. Der aufgeladene Benziner des GLE 450 ist ein Reihensechszylinder mit 270 kW / 367 PS und einem maximalen Drehmoment von 500 Nm. Kurzfristig sind über einen elektrischen Boost weitere 16 kW / 22 PS und 250 Nm verfügbar. Das 48-Teilbordnetz dient jedoch nicht nur dem Boost, sondern sorgt auch für eine entsprechende Rekuperation und kann Aggregate wie Wankstabilisierung oder Wasserpumpe effizient und schnell mit Energie versorgen. So soll sich der Normverbrauch auf 8,3 Liter Super auf 100 Kilometer reduzieren. Bei dem Sechszylinder-Benziner wird es nicht bleiben. Bis 2020 will Mercedes ein gesamtes Motorenportfolio mit aufgeladenen Vierzylindern (hauptsächlich für Asien), verschiedenen Dieselmodellen (286 und 340 PS) und AMG-Sportversionen sowie ein Plug-In-Hybrid folgen lassen.

Mehr als die Konkurrenz will der neue Mercedes GLE mit seiner Geländegängigkeit punkten. Während die Einstiegsversionen mit Vierzylindern mit einem Verteilergetriebe unterwegs sind, das das Antriebsmoment im festen Verhältnis von 50:50 Prozent an beiden Achsen leitet, gibt es für die standesgemäßer motorisierten Sechs- und Achtzylinder ein Verteilergetriebe mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung, die die Leistung vollvariabel verschieben kann. Komplett neu ist das hydropneumatische, Aktivfahrwerk mit 48-Volt-Technik, das an die variable Luftfederung gekoppelt ist. So können Feder- und Dämpferkräfte an jedem Rad individuell geregelt werden, was nicht nur Wank-, sondern auch Nick- und Hubbewegungen entgegenwirkt. \"Die vier elektrischen Dämpfer geben uns einen einstellbaren Federweg von bis zu 20 Zentimetern\", erklärt Entwicklungsleiter Dr. Rüdiger Rutz, \"wir haben die Wankstabilisierung beim GLE komplett neu aufgesetzt. Das bietet uns völlig neue Möglichkeiten.\" Das Hightech-System namens eABC soll die Fahrwerkssteuerung für SUV neu definieren. Hartes Gelände, flotte Kurvenhatz und lässiges Cruisen alles ist möglich und allein eine Luftfederung war gestern. Neben dem Hightech-Fahrwerk bietet der Mercedes GLE ein Komplettpaket an unterschiedlichsten Fahrerassistenzsystemen vom Head-Up-Display über Stauassistent bis hin zur Kreuzungsnotbremsung bei entgegenkommendem Verkehr. All dies wird seinen Preis haben; doch eben der steht noch nicht fest.

Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2018-09-12

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