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Testbericht

7. Oktober 2015

Zur Testfahrt des neuen Mini Clubman waren wir mit dem großen Kleinen in Stockholm unterwegs. Zur Wahl stand ausschließlich die 192 PS starke Variante Mini Cooper S Clubman: zum einen in der Farbe Melting Silver metallic als Handschalter, zum anderen als Automatik in der Farbe Pure Burgundy metallic. Und schon jetzt haben wir einen klaren Favoriten.

Die ovalen, leicht glubschäugig wirkenden Scheinwerfer hat der neue Mini Clubman ebenso wie den hexagonalen Grill, der den kleinen Engländer seit Jahren charakterisiert.


Design? Typisch Mini!

Sieht man den neuen Mini Clubman von vorne, unterscheidet er sich nicht besonders von seinem kompakten Bruder. Die ovalen, leicht glubschäugig wirkenden Scheinwerfer hat der neue Mini Clubman ebenso wie den hexagonalen Grill, der den kleinen Engländer seit Jahren charakterisiert. Das Heck ist bullig designt und wirkt mit den erstmals quer liegenden Heckleuchten und den beiden horizontal öffnenden Kofferraumtüren sehr edel. Dass darunter die Sicht durch den Innenspiegel nach hinten leidet, nimmt Mini aus Designgründen in Kauf. In der Seitenansicht wird dann deutlich, dass der neue Clubman auch gut als Maxi anstatt als Mini durchgehen könnte. Die Linienführung ist zwar gelungen und macht wirklich etwas her, dennoch scheint es, als wäre der Clubman etwas zu lange auf der Streckbank gewesen. Den optischen Makel schluckt man aber lässig, sobald man im geräumigen Innenraum platznimmt.

Das edle Interieur im Mini Clubman wusste während der Testfahrt durch Schweden zu gefallen.

Interieur – Erwachsen, aber trotzdem verspielt

Besteigt man den Mini Clubman, so wird man von einem hochwertigen, aufgeräumten, aber trotzdem verspielten Cockpit begrüßt – und das muss man als Autohersteller erst einmal schaffen. Tacho und Drehzahlmesser befinden sich in runden Einfassungen hinter dem Lenkrad, das Display des Infotainment-Systems in der Mitte des Armaturenbretts. Bedienen lässt sich das Infotainment-System über einen großen Drehknopf zwischen Armlehne und Schaltung – alles nichts Neues soweit, das kennt man ja schon von BMW. Doch es sind wie so oft die kleinen Details im Mini, die dem Fahrer immer wieder eine Freude bereiten. So ist unterhalb des Displays die Bedienung der Klimaanlage, sowie Sitzheizung etc. in Form von Drehschaltern und Knöpfen zu finden. Darunter finden sich verschiedene Kippschalter, unter denen sich auch der Start-Stopp-Schalter befindet. Auch die Lüftungsöffnungen, die zusätzlich in Klavierlack eingefasst sind und sich so vom Armaturenbrett abheben, wissen zu gefallen. Die Materialien sind edel und fühlen sich gut an, einzig die Tasten am Lenkrad sind nicht besonders hochwertig.

Auf der Rückbank des Mini Clubman ist man als 1,90 Meter großer Autotester erst einmal verdutzt darüber, wie viel Platz man hat.

Platzangebot: der neue Familienkombi?

Auf der Rückbank des Mini Clubman ist man als 1,90 Meter großer Autotester erst einmal verdutzt darüber, wie viel Platz man hat. Weder an der Beinfreiheit, noch an der Kopfhöhe gibt es etwas auszusetzen. Es ist möglich, zu dritt auf der Rückbank zu sitzen, das kann allerdings auf längeren Reisen recht gequetscht und unbequem werden. Der Kofferraum ist mit einem Ladevolumen von 360 Litern so groß wie der eines BMW 1er. Benötigt man mehr Ladevolumen, ist die Rückbank in einem Verhältnis von 40-20-40 umklappbar und somit für den Transport sämtlicher Gegenstände gewappnet. Dann ist Platz für bis zu 1250 Liter im Heck des Clubman. Eine komplett ebene Ladefläche ergibt sich aufgrund der hohen Ladekante jedoch nicht. Das Einladen an sich wird durch die beiden Hecktüren spätestens nach dem zehnten Getränkeeinkauf unnötig kompliziert. Auch hier hat sich Mini etwas einfallen lassen: mit einer Tritt-Geste des Fußes unter die Stoßstange wird ein Sensor aktiviert, der erst die eine, beim erneuten Treten auch die andere Hecktür automatisch öffnet. Ob der Clubman damit wirklich eine Alternative für Familien wird, muss sich erst noch zeigen – individuell ist es auf jeden Fall.

Motor und Getriebe: Automatik hui, Schaltung pfui!

Unter der Haube des Mini Clubman S arbeitet ein 2,0-Liter Vierzylinder Biturbo-Motor, der 192 PS leistet. Auch hier gibt es wieder ein nettes Mini Gimmick mit drei verschiedenen Fahrmodi. Neben dem Normal-Modus ist auch ein greenMode verfügbar, der verbrauchssparend schaltet. Auch ein Sport-Modus ist mit von der Partie. Hierbei wird das Fahrgefühl merklich straffer und das, laut Mini, vollständige Go-Kart-Feeling aktiviert. Doch hier die erste kleine Enttäuschung: der neue Clubman fährt sich nicht so sportlich wie die kleineren Modelle der Engländer.

Unter der Haube des Mini Clubman S arbeitet ein 2,0-Liter Vierzylinder Biturbo-Motor, der 192 PS leistet.

Das Sechsgang-Schaltgetriebe hinterließ beim Test leider keinen guten Eindruck. Das Schalten war ohne Ruckeln fast unmöglich, sodass die gemäßigte Fahrt durch Schweden schnell zu einer Ruckelpartie verkam. Ganz anders die neu entwickelte Achtgang-Automatik, die in allen drei Fahrmodi überzeugte. Auch der Sound im Sport-Modus vermittelt die Fahrfreude direkt in den Fahrersitz. Nicht nur, dass der Auspuff bei höheren Drehzahlen einen recht dreckigen Sound in seine Umgebung rotzt, auch das Pfeifen des Biturbos bereitet dem Autotester-Gehör Freude. Dennoch ist hier in Sachen Sportlichkeit noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Vorfreude auf das John Cooper Works- Modell des Clubman, der wohl noch einmal sportlicher sein wird, ist also geweckt.

Besonderheiten des Mini Clubman

Neben der geteilten Hecktür hat der Mini Clubman ein paar weitere Besonderheiten. Zum Beispiel eine Dachfinne, die blinkt, wenn man das Auto absperrt. So kann man immer sicher sein, dass man das Auto auch wirklich zugemacht hat. Auch praktisch im dunkeln: Der Projektor im Außenspiegel, der ein Mini-Symbol in den Einstiegsbereich der Vordertüren projiziert sieht nicht nur gut aus, sondern hilft auch beispielsweise Pfützen oder Hundehaufen beim Einsteigen zu vermeiden und sich somit den Innenraum zu verschmutzen. Darüber hinaus bietet Mini in Zeiten der totalen Vernetzung im Clubman eine Bluetooth- sowie USB-Schnittstelle bereits serienmäßig an.

Der Mini Clubman ist eher als Lifestyle-Auto konzipiert, das durch den Kombiaufbau gleichzeitig den Anspruch der Familientauglichkeit hat.

Fazit

Der neue Mini Clubman kommt mit zwei neuen Farben, die beide zum Design des Autos passen und wirklich schick aussehen. Auch im Inneren hat uns nichts gefehlt, auch wenn das Interieur mit den Sportsitzen in Indigo Blue im Pure Burgundy metallic lackierten Clubman nicht wirklich unseren Geschmack getroffen hat. Bei den Getriebevarianten können wir guten Gewissens zur hervorragenden Achtgang-Automatik raten, das Sechsgang-Schaltgetriebe hat uns hingegen nicht besonders gefallen. Das Fahrverhalten des Clubman ist nicht so sportlich wie bei anderen Minis, aber das muss es auch nicht. Der Clubman ist eher als Lifestyle-Auto konzipiert, das durch den Kombiaufbau gleichzeitig den Anspruch der Familientauglichkeit hat. Ob die Hecktüren allerdings auf Dauer so familienfreundlich sind, ist zumindest fraglich. Auch der hohe Preis ist wohl eher hinderlich an der Erschließung neuer Marktanteile.

Pro: leistungsstarke Motoren, Automatik-Getriebe durchzugsstark, erstaunlich geräumiger Fond, Sitzbank variabel umklappbar, verspielte Mini-Details überzeugen

Contra: Heckklappe trotz stylischem Design eher unpraktisch, Sechsgang-Schaltgetriebe, hoher Preis

Technische Daten Mini Cooper S Clubman
Maße und Gewichte

Länge/ Breite/ Höhe 4253 mm/ 1800 mm/ 1441 mm
Radstand 2670 mm
Wendekreis 11,3 m
Leergewicht 1435 kg (Automatik 1465 kg)
Kofferraumvolumen 360 – 1250 l
Zuladung 530 kg
Zul. Anhängelast (gebr./ 12%) 1300 kg
Tankinhalt 48 l

 

Cooper S Clubman 2,0: Leistung: 141 kW/ 192 PS, max. Drehmoment 280 Nm bei 1250/min.
0 - 100 km/h in 7,2 s (Automatik 7,1), Spitze 228 km/h;
Verbrauch (Werksangabe) 6,2 Liter/ 100 km (Automatik 5,9 l), CO2-Ausstoß aus Kraftstoff (Werksangabe) 147 g/ km (Automatik 137 g); Mini Cooper S Clubman ab 27.500 Euro (Automatik ab € 29.450,-).

 

Testwertung
3.5 von 5
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