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Testbericht

10. Dezember 2007
Berlin, 10. Dezember 2007 – Es ist so richtig schön hell hier drinnen. Dabei haben wir das Dach längst geschlossen. Aber der Nissan Micra C+C, was soviel bedeutet wie "Cabrio Coupé", hat ein kleines Glasdach. Cabrio-Spezialist Karmann hat im nordost-englischen Nissan-Werk Sunderland extra ein "Werk im Werk" gebaut, um dort diese Spezialkonstruktion realisieren zu können.

Die Neuigkeiten der Limousine Außen kommt das Micra Cabrio mit den gleichen Neuigkeiten daher wie die Limousine. Wer ganz genau hinsieht, erkennt sie: Die blau unterlegten Blinklichter, die blauen Einsätze in den Frontlichtern und die Chromumrandung der Lüftungsschlitze. Ansonsten ist der C+C etwas länger als die Limousine. Knapp neun Zentimeter kommen beim Cabrio hinzu. Außerdem ist der Offen-Flitzer zwölf Zentimeter flacher und hat eine deutlich geneigtere Frontscheibe. Und im langen Heck verbirgt sich eine Sensation: 457 Liter Kofferraum bei geschlossenem Dach. Das ist extrem viel und selbst bei geöffnetem Hardtop bleiben noch 255 Liter übrig.

Spaß auf dem Melkschemel Auch innen gibt es fürs Cabrio das, was auch für die Limousine gut ist. Besonders das jetzt wegen der Soft-Touch-Oberfläche hochwertiger wirkende Armaturenbrett fällt auf. Die Sitze bieten das Platzangebot und den Seitenhalt eines Melkschemels, und die hintere Sitzreihe ist zum Hinsetzen nicht zu gebrauchen. Große Fahrer müssen die Rücklehne ihres Stuhls komplett an die zweite Reihe rücken und trotzdem noch mit einem unangenehm steil aufgerichteten Gasfuß leben – das Frauenauto schützt sich so vor falscher Belegung. Außerdem rückt großen Leuten in der ersten Reihe die vordere Dachkante auf den Pelz. Die Anzeigen sind klein und sehr stylisch, die zentrale Temperaturanzeige wirkt wie eine Lupe. Und in den Türen sitzen Öffnungsgriffe, die das Design der guten alten Fensterkurbel tragen. Schön ist der Micra C+C von innen in jedem Fall.

Gewicht hilft Auch das Fahrwerk des Cabrios entspricht dem der Micra-Limousine. Allerdings hat der offene Wagen etwas schwerere Knochen und bringt deshalb 110 Kilogramm mehr auf die Waage. So mussten die Feder-Dämpfer-Raten angepasst und dickere Quer-Stabilisatoren eingebaut werden. Das Rumgerumpel auf Schlaglöchern und kurzen Wellen haben die Ingenieure ins Cabrio hinübergerettet, aber die Seitenneigung in schnellen Kurven fällt deutlich geringer aus – die dicken Querstabilisatoren machen hier einen guten Job. An dem wohl definierten Einlenk- und Bremsverhalten gibt es wie in der Limousine nichts zu tippen. ESP gibt es ab der Ausstattung Tekna, aber nicht für die anscheinend seltene Kombination 1,6-Liter-Motor/Automatikgetriebe.

Brauchen wir hier mehr als 110 PS? Nein, brauchen wir nicht. Der 1,6 Liter-Benziner mit 110 PS und einem maximalen Drehmoment von 153 Newtonmeter klingt schon ab 2.700 U/min wie ein ganz großer Motor. Mit jedem 100er-Drehzahlschritt mehr steigt das Brummen im Wagen – ein beinahe unpassend sportliches Feeling verbreitet sich in der Kabine. Nur gut, dass das Radio zum einen zwischen geöffnetem und geschlossenem Fahrzeug unterscheiden und zum anderen seine Lautstärke der Motorlautstärke anpassen kann. Maximal sind 190 km/h drin, wobei der Tacho des Wagens sogar bis zu beängstigenden 220 km/h reicht. Immerhin spurtet der Kleine so gerüstet in 10,6 Sekunden in den dreistelligen Geschwindigkeitsbereich – seinen Wunsch loszudonnern, spüren wir bei jedem Anfahren. 6,7 Liter werden dabei vom metallenen Micra-Gedärm auf 100 Kilometer zu Vortrieb verarbeitet.

Fünf oder Wandelung Das Cabrio muss mit fünf Gängen auskommen, genauso wie die Limousine. Auch hier rasten die Gänge präzise ein, und jedes Mal ist ein kleiner Widerstand zu überwinden. Wegen des knurrenden Motors macht das Schalten aber etwas mehr Spaß. Ab 90 km/h wird es richtig laut in der Kabine, hier vermissen wir einen sechsten Gang. Die historische Vierstufen-Wandlerautomatik für 800 Euro wird daran nichts ändern können.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor
Hubraum:1.598
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:81 kW (110 PS) bei UPM
Drehmoment:153 Nm bei 4.400 UPM
Preis
Neupreis: 21.890 € (Stand: Dezember 2007)
Fazit
Der Nissan Micra C+C ist mit seinem in 22 Sekunden öffnendem Hardtop mit Glaseinsatz, seinem riesigen Kofferraum und seiner sportlichen Form nach wie vor ein Highlight in der Riege der Kleinwagen-Cabrios. Und das Thema Sport macht auch vor dem überstraffen Fahrwerk und dem zum Dröhnen neigenden Motor nicht halt – wobei der Wagen auf jeden Fall eine Empfehlung bleibt.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2007-12-10

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