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Testbericht

Benjamin Bessinger/SP-X, 8. Juni 2016

Citroen ist in Sommerlaune und schickt seine Kundschaft auf eine elektrische Zeitreise. Denn mit dem neuen e-Mehari beschwören die Franzosen sonnige Erinnerungen an die Sommer im Süden. Allerdings hat das zukunftsträchtige Ticket in die Vergangenheit seinen Preis: 27.000 Euro plus monatlich 87 Euro für die Akku-Miete.

Der Viersitzer mit der Kunststoffkarosse und dem markanten Überrollbügel ist ganz im Geist der späten Sechziger gezeichnet, wird aber von einem Elektro-Motor angetrieben. Der arbeitet flüsterleise und zumindest lokal emissionsfrei und passt in Sachen Fahrdynamik sogar zum Original. Denn mit 68 PS und 140 Nm bei 1,5 Tonnen hat der e-Mehari ungefähr so viel Temperament wie das klassische Modell, das mit einem 0,6 Liter großen und 30 PS starken Zweizylinder aus der Ente auskommen musste.

Dass man dieses Auto mit einem Dauergrinsen fährt, liegt deshalb weniger an den 6,4 Sekunden, die der e-Mehari auf Tempo 50 braucht. Und auch nicht an den 110 km/h, die er nach einer gefühlten Ewigkeit bei Vollgas erreicht. Selbst wenn es dann um die vier Kunststoffsitze wilder stürmt als in einen offenen Porsche beim doppeltem Tempo. Und über die Querdynamik hüllt man besser den Mantel des Schweigens. Darüber hinaus dauert es im schlechtesten Fall 13 Stunden, bis der Akku wieder voll genug ist für 100 Kilometer über Land oder 200 Kilometer in der Stadt. Und die Dachkonstruktion aus Steckscheiben und Rollfolien ist kompliziert.

Die Laune lebt vor allem von der gefühlten Extraportion Freiheit auf diesem luftigen Hochsitz und vom ansteckend sonnigen Gemüt des kleinen Charmeurs, in dem man Wolken und andere Widrigkeiten einfach weglächelt. Obwohl das Auto technisch eher von schlichter Konstruktion ist, zeugt der e-Mehari von Mut und charmantem Eigensinn. Denn nicht nur in Paris und beim Importeur in Köln sind alle überzeugt davon, dass sich kein deutscher Hersteller so ein Spaß- und Imageprojekt erlaubt hätte. Erst recht nicht mit einer derart mageren Ausstattung, die außer Klimaanlage und Freisprecheinrichtung nicht einmal ein Radio oder Airbags zu bieten hat – von elektrischem Helfern oder Assistenzsystemen ganz zu schweigen.  

Fazit
Kein deutscher Hersteller hätte sich so ein Spaß- und Imageprojekt erlaubt. Dabei ist Vergnügen im Citroen e-Mehari garantiert.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-06-08

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