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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 14. Juni 2019
Nach gut neun Jahren hat Mitsubishi den ASX technisch optisch runderneuert. Herausgekommen ist ein solides Fahrzeug, das ganz bewusst die konservative Karte spielt.

Bei den kompakten Crossovern geht es gerade so richtig zur Sache. Individualisierung ist ein Trend, dem so mancher Autobauer hinterherhechelt. Entweder gibt es so viele Farbkombinationen, dass man meint, einen rollenden Lollipop-Lutscher aus den 1970er Jahren vor sich zu haben. Oder das Design ist so polarisierend, dass sich nur extrovertierte Zeitgenossen hinter das Lenkrad trauen - der Toyota C-HR ist so ein Beispiel. Um sich gegen den Japaner und Konkurrenten, wie den VW T-Cross oder den Hyundai Kona durchzusetzen, braucht es momentan eben mehr als Solidität und bewährte Technik, die schon fast eine Dekade auf dem Buckel hat.

Das wissen sie auch bei Mitsubishi und haben dem ASX umfassend aufgefrischt. Nach mehr als neun Jahren mehr oder weniger gewagten Retuschen und Verbesserungen ist das auch dringend nötig. Schließlich ist der kompakte Crossover mit einem Verkaufsanteil von durchschnittlich 27,2 Prozent das drittwichtigste Fahrzeug im Modellportfolio der Japaner. Um mit den jungen Wilden wenigstens im Ansatz, optisch mithalten zu können, haben die Designer die Front komplett neu gestaltet. Das Antlitz trägt jetzt den imponierenden Namen \"Dynamic Shield Phase 2\", die seit dem Eclipse Cross des Jahres 2017 maßgebend für die Mitsubishi-Formensprache ist. Die Japaner können nicht aus ihrer Haut. Auch nach zwei Ecstasy Pillen wird aus dem ASX trotz des chromglänzenden Kühlergrills keine Designikone. Muss er auch gar nicht sein, denn nichts altert so schnell, wie eine zu effektheischende Optik. Zumal die eingefleischten Mitsubishi-Jünger ohnehin konservativ sind. Bei der Technik war ein Update allerdings überfällig. Also hat der ASX jetzt serienmäßig auch Voll LED Scheinwerfer und - Rückleuchten, die das veränderte Heck zieren.

Im Interieur sind die Umbaumaßnahmen sofort sicht- und greifbar. Die Mittelkonsole hat ebenso, wie das Armaturenbrett, eine neue Form bekommen und der Touchscreen wächst von sieben auf acht Zoll. Damit verbunden ist eine deutlich verbesserte Konnektivität, bei der das Smartphone per Apple CarPlay oder Android Auto eingebunden werden kann. Ein Fortschritt ist zweifelsohne das Navigationssystem von TomTom inklusive Echtzeit-Verkehrsdaten. Bei den Assistenzsystemen bietet der Mitsubishi ASX unter anderem einen Notbremsassistenten, einen Tot-Winkel-Warner und einen Spurhalteassistenten. Beim Motor haben sich die Japaner für ein Upsizing entschieden und statt dem 1.6 Liter Triebwerk, den 2.0 Liter Vierzylinder Benziner aus dem Outlander übernommen. Das Aggregat mit dem internen Code 4J11 leistet im 1.470 Kilogramm schweren ASX jetzt 110 kW / 150 PS (ein Plus von 26 kW / 35 PS) und reist zwar auch mit dieser Vitaminspritze keine Bäume aus. Schlägt sich aber aufgrund des um 41 Newtonmeter auf 195 Nm gestiegenen Drehmoments aber spürbar besser als der schmalbrüstige Vorgänger. Nach 12,2 Sekunden ist das Landstraßentempo erreicht und die Höchstgeschwindigkeit steigt von 183 km/h auf 190 km/h Beim Verbrauch hat Mitsubishi noch keine endgültigen Werte.

Dass es beim ASX nun wieder einen Allradantrieb gibt, wird nicht nur die Fans der japanischen Marke erfreuen. Damit schlägt sich das 4,37 Meter lange SUV nicht nur in Kurven, sondern auch auf rutschigem Untergrund sehr gut. Am besten wählt man den \"4WD Auto-Modus und überlässt der Software das Spiel der Kraftverteilung. Sobald es die Straße zulässt, verabschiedet sich die Hinterachse fast gänzlich vom Vortrieb (Kraftverteilung 98 Prozent vorne, zwei Prozent hinten). Sobald die Verhältnisse widriger werden, verteilt das System die Kräfte paritätisch. Allerdings müssen die Allradfans beim ASX eine bittere Pille schlucken: alle vier Räder werden nur in Kombination mit dem stufenlosen CVT Getriebe angeboten.

Dieses Automatikgetriebe ist bei gleichmäßig rollendem Verkehr komfortabel und das Geräuschniveau des Vierzylinders ist angenehm gering. Bei einer ambitionierteren Fahrweise bremst die \"Gummiband-Charakteristik\" dieser Schaltung jeden Ansatz von Dynamik ein. Sobald man vehementer auf das Gaspedal steigt, jammert der Motor hörbar auf, doch der Vortrieb steht in keinem Verhältnis zum angestrengt wirkenden Geräusch. Auch der Griff zu den Schalpaddeln bringt nur mäßige Linderung, deswegen sollten alle, die auf den Allradantrieb verzichten können, die manuelle Sechsgangschaltung wählen. Gute Noten verdient sich der überarbeite Mitsubishi ASX beim Komfort. Selbst größere Unebenheiten schluckt das Fahrwerk souverän und passt sich der entspannten Gesamtcharakteristik des Crossovers an.

Auch die Platzverhältnisse überzeugen nach wie vor, da sich die Innenraummaße nicht verändert haben. Im Fond können Erwachsene entspannt sitzen und beim Umlegen der Rücksitzbank entsteht eine ebene Ladefläche. Das Kofferraumvolumen beträgt 406 bis 1.206 Liter. Den Maximalwert, der noch von dem Vor-Faceliftmodell stammt, wollen die Japaner noch nicht bestätigen. Ebenso wenig, wie den Einstiegspreis des ab September erhältlichen Mitsubishi ASX. Der liegt aktuell bei 16.890 Euro. Aufgrund der verbesserten Ausstattung dürfte der überarbeite Crossover um die 18.000 Euro kosten.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Getriebe:CVT-Automatik
Motor Bauart:Vierzylinder-Benziner
Hubraum:1.998
Drehmoment:195 Nm bei 4.200 UPM
Preis
Neupreis: rund 18.000 € (Stand: 2019-06-14)
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2019-06-14

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