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Testbericht

26. Mai 2008
Berlin, 26. Mai 2008 - Grün ist neuerdings Blau und so fahren wir mit einer tiefer gelegten A-Klasse durch Berlin. BlueEfficiency heißt das Zauberwort, mit dem Mercedes jetzt einige Modelle sparsamer macht. Außerdem haben wir das neue Start-Stopp-System im modellgepflegten A 170 ausprobiert. Ein bisschen Mopfing Die neue A-Klasse ist anscheinend nur eine zarte Weiterentwicklung der Erfolgsreihe vom Mercedes. Der Wagen wurde klassisch gemopft - modellgepflegt, wie der Autobauer gerne sagt. Leicht geschärfte Konturen des Frontstoßfängers gehen mit einem etwas größeren unteren Lufteinlass einher. Dafür ist der Kühlergrill bei unserem BlueEfficiency-Modell von innen teilweise verschlossen, was aber von außen nicht zu sehen ist. Loriot lässt grüßen Um die Ausstattungslinien der A-Klasse besser zu unterscheiden, verpasst Mercedes den Grills der kleinen Wagen verschiedene Grautöne. So muss das Basismodell mit Dunkelgrau vorlieb nehmen, während in der Stufe "Elegance" schon ein erfrischendes Atlasgrau zum Einsatz kommt. Im höchsten Ausstattungs-Level glänzt dann Iridiumsilber an der Front des Wagens. Von der Seite fallen Außenspiegel und Türgriffe nicht mehr auf, da sie in Wagenfarbe daher kommen. Außerdem wurden die Radkappen für die 15-Zoll-Stahlfelgen des Basismodells und die 16-Zoll-Leichtmetallfelgen für die höheren Ausstattungen neu designt. Vom Heck grüßen Leuchten, die mit einer geringeren Höhe strahlen, außerdem wurden der Kofferraumgriff und der Heckstoßfänger neu geformt. Alles in allem stimmige Entwicklungen, die nicht groß auffallen.

Unverschämt viel Im Inneren des C 160 CDI empfängt uns viel Helligkeit und noch viel mehr Platz. Selbst Zwei-Meter-Leute können vorne ihre Beine austrecken und den Sitz trotzdem weiter nach hinten rücken. Und im Fond ist dann immer noch Platz für die Gäste. In Sachen Raumangebot für die Passagiere ist die A-Klasse einfach maßlos - eine lange S-Klasse kann in Sachen Innenraumlänge nicht viel mehr bieten. Unser dreitüriges Coupé hat die Coupé-typischen langen Türen, die beim Öffnen auf engen Parkplätzen ans Nachbarfahrzeug zu stoßen drohen. Dafür können wir, Easy-Entry sei Dank, auch die hinteren Plätze gut erreichen. Immer machen lassen Das Coupé-Dach unseres Wagens geht am Heck in eine recht breite C-Säule über. Dies schränkt den Blick nach schräg hinten ein wenig ein. Und wer ohnehin nicht gerne einparkt, lässt die Sache vom neuen aktiven Parkassistenten erledigen. Bis zu einer Geschwindigkeit von 35 km/h schnüffeln Ultraschallsensoren nach geeigneten Parklücken am Straßenrand. Wurde eine gefunden, wird dies angezeigt, und der Fahrer kann den Wagen beim Einparken selbstständig lenken lassen. Die Parklücke muss 1,3 Meter länger sein als die A-Klasse, also mindestens 5,18 Meter messen. Das System funktioniert genauso problemlos wie in der neuen B-Klasse. Allerdings wird ein geübter Fahrer per Hand den Wagen auch in deutlich kleineren Parklücken unterbringen können. Schützendes Licht Wie auch in der neuen B-Klasse, so ist in der frischen A-Klasse eine crashaktive Notfallbeleuchtung mit von der Partie. Bei einem Crash von definierter Schwere geht die Innenraum-Beleuchtung an, was sowohl den Insassen als auch Rettungskräften bei schlechten Lichtverhältnissen die Orientierung erleichtern soll. Außerdem blinken bei Notbremsungen aus mindestens 50 km/h die Bremsleuchten, was dem nachfolgenden Verkehr eine Warnung sein soll. Wird aus 70 km/h eine Vollbremsung auf null hingelegt, nimmt zudem die Warnblinkanlage ihren Betrieb auf. Beim Bremsen blinkende Bremslichter und beim Stillstand eine aktive Warnblink-Anlage - der Baby-Benz macht bald Jahrmarkts-Buden Konkurrenz.

Effiziente Härte Unser A 160 CDI hängt sich den verheißungsvollen Zusatz "BlueEfficiency" an. Ähnlich wie bei "BlueMotion" von VW steht diese Bezeichnung für ein ganzes Paket von kleinen Schritten, die am Ende zu einem abgemilderten Spritverbrauch führen sollen. Einer dieser Schritte: Absenkung der Karosserie um zehn Millimeter, um den Luftwiderstand zu verringern. Dies hat Auswirkungen auf den Komfort: Der Wagen wirkt recht rumpelig, hat nichts gemein mit der vorbildlichen Federung der B-Klasse. Über eine richtig tiefe Schlagloch-Bodenwellen-Kombination auf dem Parkplatz müssen wir in Schrittgeschwindigkeit rollen, um nicht aufzusetzen. Immerhin nehmen die guten Sitze einiges von der Härte der Stöße weg. Lenkung und Bremsen sind hingegen ohne Fehl und Tadel. Im A 170 mit Start-Stopp-Funktion Zwischendurch steigen wir mal aus unserem 160 CDI aus, um sofort in einen A 170 wieder einzusteigen. Auf Wunsch gibt es den Wagen ab Herbst 2008 mit einem der gerade angesagten Start-Stopp-Systeme. Über einen schlichten "Eco"-Knopf lässt sich das System zwar deaktivieren, aber das interessiert uns nicht - wozu haben wir diese Spritspartechnik denn mit an Bord? Also fahren wir an die erste Ampel Friedrichstraße Ecke Unter den Linden, treten Kupplung sowie Bremse und bringen den Schalthebel in Leerlauf-Position. Wir lassen die Kupplung kommen - sobald der Wagen steht, geht sein Motor aus. Im Instrument leuchtet schnörkellos: "Eco", an der Kreuzung brummen nur noch die andern vor sich hin und verbrennen Sprit im Stillstand. Immer auf der Bremse bleiben Sobald wir die Kupplung treten oder die Bremse lösen, springt der Motor wieder an - und zwar, ohne auch nur eine halbe Gedenksekunde verstreichen zu lassen. Leider müssen wir die ganze Zeit über auf der Bremse stehen - anderen Systemen reicht das Betätigen der Kupplung. Mercedes bringt als Argument die "Fahrererkennung". Sollte ein Fahrer seinen A 170 in die Garage stellen, kann er das Fahrzeug halt nicht im Start-Stopp-Modus stehen lassen, was nach einiger Zeit ein Entladen der Batterie zur Folge haben könnte. So ein Fahrzeug wird in der Pannenstatistik als "Liegenbleiber" registriert, und davor haben die Hersteller eine ganz natürliche Scheu. Die Fahrererkennung über den Sitz, wie beispielsweise beim Gurtwarner, ist Mercedes im Moment noch zu unsicher. Das Start-Stopp-System ist auch für den A 150 zu haben. Es soll den Durst der A-Klasse-Wagen um bis zu 0,4 Liter Sprit je 100 Kilometer senken. Den Geräuschpegel an der roten Ampel senkt das System allemal.

Stadt-Motor Zurück in unseren A 160 CDI BlueEfficiency. Unter seiner kleinen Haube arbeitet ein 82-PS-Diesel mit einem maximalen Drehmoment von 180 Newtonmeter. Mit dem 2,0-Liter-Aggregat geht's von null auf 100 km/h in 15,0 Sekunden - ein Stadt-Aggregat in einem Stadt-Wagen. Überholvorgänge auf der Landstraße brauchen daher eine gut einsehbare und bis zum Horizont freie Gegenspur. Unter leichtem Knurren nascht das BlueEfficiency-Modell 4,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer weg. Erreicht wird dies nicht nur wegen der Tieferlegung und des teilweise verschlossenen Kühlergrills, sondern auch durch ein neuartiges Generatormanagement. Der Ladezustand der Batterie wird hierbei permanent überprüft, bei guter Ladung kann die Generatorleistung reduziert werden, was sich in einem geringeren Spritverbrauch niederschlägt. Urbaner Hebel Unser BlueEfficiency-Modell wird serienmäßig mit einer manuellen Fünfgang-Schaltung ausgerüstet. Und wir haben keinen Grund zum Klagen: Ohne Hakeln schieben wir den Wahlhebel in die ihm zugedachte Position. Die Schaltwege sind nicht zu lang, die Platzierung des Hebels passt. Zur Einteilung der Kräfte in der Stadt ist das Getriebe mit den fünf Gängen gut geeignet, auf der Landstraße würde ein sechster Gang nicht schaden.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Turbo-Diesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung
Hubraum:1.991
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:60 kW (82 PS) bei UPM
Drehmoment:180 Nm bei 1.400 bis 2.600 UPM
Preis
Neupreis: 21.033 € (Stand: Mai 2008)
Fazit
Mit der Modellpflege hat Mercedes die A-Klasse auf den neuesten Stand gebracht. Außen kaum merklich umgeformt, wartet innen ein geräumiger Innenraum mit appetitlichen Materialien auf die Insassen. Die aufgewertete Sicherheitsausstattung schafft ein gutes Gefühl - und wird hoffentlich nicht gebraucht. Der aktive Parkassistent ist nur was für Fahrer, die selten Einparken. Der A 160 CDI BlueEfficiency kommt mit 4,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer aus - heutzutage sind eben viele kleine Schritte nötig, um noch Kraftstoffeinsparungen zu erzielen. Das Start-Stopp-System im Mercedes A 170 funktioniert, ohne den Fahrer mit verspätetem Ansprechverhalten zu stören. Noch komfortabler wäre es, wenn es nicht durch Loslassen der Bremse aktiviert werden könnte - dann nämlich säße der Fahrer bei ausgeschaltetem Motor an der Kreuzung und müsste derweil kein Pedal treten.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2008-05-26

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