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Testbericht

Benjamin Bessinger/SP-X, 15. Juni 2013

Aus Drei mach Vier: BMW sortiert seine Baureihen neu und gründet eine neue Modellfamilie: Wenn im Oktober die vierte Generation des Mittelklasse-Coupés an den Start geht, wird das nicht mehr als Dreier, sondern zum ersten Mal als Vierer verkauft. Denn genau wie in der Klasse darüber sollen die Autos für die schönen Stunden im Leben künftig eine gerade Ziffer tragen und sich so ein bisschen Absetzen von den geschäftigen Limousinen und den praktischen Kombis.
 
Die Nummer ist neu und das Design ist mit dem vier Zentimeter flacheren Dach, der schmucken Silhouette samt der markanten Air-Breathern in den vorderen Kotflügeln und der knackigen Kehrseite sichtlich dynamischer. Doch unter dem Blech ist der Vierer ein waschechter Dreier: Antrieb und Ausstattung sind deshalb nahezu identisch.
 
Es gibt vom Start weg die Option auf Achtgang-Automatik oder Allradantrieb und man kann zunächst zwischen drei Motoren wählen. Sparfüchse kaufen für 39.200 Euro den 420d, der 240 km/h schafft und mit einem Normverbrauch von 4,7 Litern das Knausercoupé geben will. Wer es dagegen sportlich mag, kann zwischen dem 225 kW/306 PS starken 435i oder dem 428i mit 180 kW/245 PS wählen. Noch in diesem Jahre füllen die Bayern die Motorpalette auf. Dann gibt es zur Preiskorrektur das Einstiegsmodell 420i für 35.750 Euro und für mehr Spaß beim Sparen zwei weitere Diesel: Der 430d lockt dann schon mit 190 kW/258 PS und der 435d wird mit seinen 230 kW/313 PS bis zum Debüt des M4 wohl der Leistungsträger in der Vierer-Reihe. Während man die Motoren alle vom Dreier kennt, geht der Vierer bei den Assistenzsystemen ein wenig in Vorlage: Neu sind die verbesserte Abstandsregelung im Stau, die Fußgängererkennung und der Müdigkeitswarner, die es aber für den Dreier sicher bei nächster Gelegenheit auch geben wird.
 
Natürlich ist ein Coupé nicht so praktisch wie eine Limousine. Und obwohl man selbst hinten ganz ordentlich sitzen kann, wenn man erst einmal durch die weiten Türausschnitte geklettert ist, sträubt man sich gegen die Rolle es Hinterbänklers. Doch in der ersten Reihe fühlt man sich im Vierer sogar besser aufgehoben als im Dreier: Mensch und Maschine kommen sich noch ein wenig näher, man wähnt sich tiefer auf der Straße und die Sitze bieten einen Hauch mehr Halt. Und weil ein Coupé ja gerne auch mal ein Altherrenauto für die Generation der nicht mehr ganz so gelenkigen Empty-Nester ohne Nachwuchssorgen ist, gibt es sogar einen elektrischen Gurtbringer, der den mühsamen Griff nach hinten erübrigt.
 
Mehr Dynamik im Design, mehr Komfort für die erste Reihe und das sportlichere Image – dafür bittet BMW wie alle Konkurrenten noch einmal ordentlich zur Kasse: Gute 2.000 Euro liegen deshalb zwischen Coupé und Limousine.
 
Bei einem Vierer wird es allerdings nicht bleiben: Wenn der Dreier zum Jahreswechsel die Hüllen fallen lässt, dann wird auch das Cabrio in die neue Modellfamilie wechseln. Und so viel Lob, wie die Bayern für das Sechser Gran Coupé geerntet haben, ist auch ein Viertürer mit fließendem Abschluss wohl nur noch eine Frage der Zeit. Aber dafür haben sie ja die Dreier-Reihe auch gerade um den GT ergänzt, der zwar auch vier Türen hat, aber mit seiner geschwungenen Dachlinie glatt als Coupé durchgehen würde.
 
Die neue Münchner Arithmetik klingt ein wenig kompliziert und zwingt die Kundschaft zum Umdenken. Doch lernt man die Zahlenspiele besser schnell. Denn schon im nächsten Jahr wird es auch in der Einser-Reihe die ersten Zweier geben.

Audi hat es mit dem A5 vorgemacht: Genau wie der Konkurrent aus Ingolstadt löst jetzt auch BMW sein Mittelklasse-Coupé aus der angestammten Familie und verkauft den zweitürigen Dreier ab Herbst als Vierer. Und dabei wird es nicht bleiben.

Fazit
Audi hat es mit dem A5 vorgemacht: Genau wie der Konkurrent aus Ingolstadt löst jetzt auch BMW sein Mittelklasse-Coupé aus der angestammten Familie und verkauft den zweitürigen Dreier ab Herbst als Vierer. Und dabei wird es nicht bleiben.

Quelle: Autoplenum, 2013-06-15

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