Neue Marke: Mercedes Benz Style - Alles wird schick
Testbericht
Auch Krisenzeiten haben mitunter ihr Gutes. Gelegentlich werden sie für
kreatives Brainstorming genutzt. So wollen die Mercedes-Benz-Designer
künftig auch Hubschrauber, Flugzeuge und sogar Möbel und
Lifestyleobjekte in Form bringen – frei nach dem Motto: Wer Auto kann,
kann alles. Mercedes-Benz Style zeigt’s eindrucksvoll.
Die Mercedes-Designer konnten sich einmal so richtig austoben. Doch
nicht an C-Klasse, SL oder dem neuen Smart Fortwo, sondern auf
ungewöhnlichem Terrain – ganz ohne Räder. Bequeme Sitze aus
exklusiven Materialien, Fußboden und Deckenvertäfelungen aus edlen
Hölzern – so stilvoll und luxuriös präsentiert sich das Interieur des
Helikopters, den Eurocopter, ein Unternehmen der European Aeronautic,
Defense and Space Company (EADS), derzeit auf der Luftfahrtmesse in
Genf präsentiert. Der Innenraum des Hubschraubers EC145 wurde von
Mercedes-Benz Designern gestaltet und ist das erste Produkt der neuen
Marke „Mercedes-Benz Style“. Denn künftig werden die Stuttgarter nicht
nur Autos und Accessoires für die Autokundschaft in Form bringen. Sie
wollen sich auch den Transportmitteln zu Wasser und in der Luft widmen
und zudem Möbeln- und Lifestyleprodukten aller Art bis hin zu
Industriedesign ein schickes Outfit verpassen.
„Unsere einzigartige Design-Kompetenz wird überall auf der Welt
geschätzt. Daher haben wir uns entschieden, die Mercedes-Benz typische
Formensprache auch außerhalb der Automobilwelt zu etablieren – und
sind damit bei vielen Herstellern in unterschiedlichen Branchen auf eine
positive Resonanz gestoßen“, sagt Gorden Wagener, Designchef von
Mercedes-Benz. Außer dem Edel-Interieur für das EADS- Hubschrauber-
Sondermodell habe man bereits das spektakuläre Außendesign einer
Luxusyacht entworfen.
Die neue Marke im Konzern nehme Auftragsarbeiten entgegen, bei denen
die Rechte an der Gestaltungsleistung an den Produkthersteller verkauft
werden, vergebe aber auch Designlizenzen, bei denen alle Rechte an der
Designleistung bei Mercedes bleiben, erläutert Wagener. Der Auftraggeber
könne wählen, ob Mercedes-Benz namentlich genannt wird oder nicht.
Grundsätzlich wollen die Stuttgarter aber nur Produkte formen, wenn
Objekt und Hersteller zum Image der Marke mit dem Stern passen.
Porsche Design hat das vor Jahrzehnten schon vorgemacht und Stereo-
Anlagen, Brillen, Joggingschuhe und allerhand andere Lifestyle-Artikel
kreiert.
Woher Autodesigner den Mut beziehungsweise die Kompetenz nehmen,
auch Boote, eventuell sogar Betten oder Badezimmerarmaturen in eine
ebenso stilvolle wie funktionale Form zu bringen, fragt sich offenbar nur
der Laie. „Automobildesign zählt zu den Königsdisziplinen des
Industriedesigns“, sagt Wagner. „Kaum ein Produkt ist so komplex und
vereint so viele unterschiedliche Designdisziplinen.“ Wo anspruchsvolles
Automobildesign gemacht wird, arbeiten Mode- und Textildesigner,
Produktdesigner und Typographen zusammen. „Color & Trim“,
Industrial/Interface Design und selbst Grafikdesign zählen zu den
Aufgaben der Profis ebenso wie das klassische Interieur- und Exterieur-
Design. Zudem sorge die internationale Aufstellung der Teams für
besondere die Kompetenz, so Wagener. „Wir haben fünf Advanced Design
Studios auf drei Kontinenten. Unsere Werkstätten und Computer Aided
Design -Abteilungen bieten zusätzlich alle Möglichkeiten der Realisation
an, von Skizzen über Projektmanagement bis hin zu 1:1-Modellen.“
Die Arbeit unter dem Label „Mercedes-Benz Style“ werde auch Inspiration
für den Kernbereich Automobildesign mit sich bringen – und umgekehrt
werden Lösungen, die für die Gestaltung von Autos entwickelt wurden,
auch bei anderen Objekten Anwendung finden, ist sich der Design-Experte
sicher. So habe der Helikopter eine aus der E- und S-Klasse bekannte
„ambiente Beleuchtung“ an Bord, die sich wie in den Autos in
verschiedenen Farbtönen einstellen und dimmen lässt.
Bei der Gestaltung des Passagierraums hat sich das Style-Team von der
neuen R-Klasse inspirieren lassen. Alle Sitze sind auf Schienen befestigt
und lassen sich schnell und einfach verschieben oder herausnehmen, um
Platz für Gepäck zu schaffen. Auch im Heck wollte man beim Kunden mit
einem sehr flexiblen Stauraum punkten. Ob Golfausrüstungen für den
Ausflug mit Businesspartnern oder Fahrräder und Surfbretter für die
ganze Familie – der Gepäckraum hat ein großes Fassungsvermögen und
bietet – wie die Transportmittel für den Asphalt - zahlreiche
Befestigungsmöglichkeiten an Boden und Wänden.





























