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Testbericht

Stefan Grundhoff, 7. Juni 2011
Mercedes zeigt deutlich vor der IAA seine neue M-Klasse. Luxuriöser denn je will der Geländewagen mit dem Stern besonders in Sachen Komfort und Effizienz bei den Kunden dies- und jenseits des Atlantiks punkten.

Im Vergleich zu seinem erfolgreichen Vorgänger ist die Mercedes M-Klasse kaum wiederzuerkennen. Die Front zeigt sich oberhalb der Stoßstange im Look des Nobelcoupés CL und am Heck wirkt der Crossover wie ein Kombimodell der E-Klasse mit großen horizontalen Leuchteinheiten. Anders als bisher wurden die Radhäuser weniger stark herausgearbeitet. Stattdessen bekam die Schulterlinie mit einer zusätzlichen Innenwölbung unterhalb der Türgriffe mehr Kontur. „In der M-Klasse kommt unsere geballte automobile Erfahrung aus 125 Jahren zum Tragen und so ist uns - kurz gesagt - ein Quantensprung in den Bereichen Effizienz, Sicherheit, Agilität und Design gelungen“, so Mercedes-Entwicklungs-Chef Dr. Thomas Fischer.

Ebenso wie bei der S-Klasse wird eine Mercedes M-Klasse erstmals mit vier Zylindern als echtes Basismodell verfügbar sein. Bleibt abzuwarten, ob sich in dieser Klasse viele Kunden mit dem Zielkonflikt Zylinderverlust = Imageverlust anfreunden können. Die meisten dürften daher schon wegen der schieren Fahrzeugmasse mit dem ebenfalls überarbeiteten ML 350 Bluetec mit sechs Zylindern, 258 PS und 620 Nm deutlich besser bedient sein. Insbesondere weil auch sein Verbrauch im Vergleich zum 231 PS starken Vorgängermodell um rund 25 Prozent gesunken ist. Trotz 224 km/h Höchstgeschwindigkeit und 0 auf 100 km/h in 7,4 Sekunden soll sich der ML 350 Bluetec mit 6,8 bis 7,4 Litern Diesel zufrieden geben. Noch sparsamer ist der ML 250 CDI, der jedoch mit kargen vier Brennkammern unter der Motorhaube auskommen muss. Bereits die erste Generation der M-Klasse zeigte, dass sich zahlreiche Mercedes-Kunden durchaus mit weniger zufrieden geben können. Hier erfreute sich der 163 PS starke 2,7-Liter-Diesel mit fünf Zylindern einer großen Beliebtheit; allerdings weil seinerzeit ein Dreiliter-Diesel im Programm fehlte.

Der 2,2 Liter große Commonrail-Diesel, der mittlerweile in großen Teilen der Mercedes-Modellpalette seine Arbeit verrichtet, leistet 150 KW / 204 PS und 500 Nm maximales Drehmoment. Er verbraucht 6,0 bis 6,5 Liter Diesel und schafft 210 km/h Spitze. Wer den serienmäßigen 70-Liter-Tank gegen die größere Version mit 93 Litern austauscht, schafft bis zu 1.500 Kilometer mit einer Tankfüllung. Der ebenfalls erhältliche Benziner Mercedes ML 350 mit 306 PS sowie die nachfolgenden Achtzylinder des ML 500 und ML 63 AMG haben in Europa nur untergeordnete Bedeutung, sind in den USA und Asien jedoch wichtiger denn je, weil die Diesel dort keine Bedeutung haben. Eine Hybridversion wird mittelfristig ebenfalls nachgereicht. Im Vergleich zum aktuellen Modell ML 450 Hybrid dürfte die jedoch dann auch den Sprung nach Europa schaffen. Alle Benzin- und Dieselmotoren sind mit der neuesten Generation der Mercedes-Getriebeautomatik kombiniert. Das siebenstufige Getriebe mit Start-Stopp-Funktion wurde durch zahlreiche Maßnahmen nochmals verstärkt auf Verbrauch getrimmt. Einen weiteren Anteil an den geringeren Verbräuchen hat der niedrige Luftwiderstandswert von 0,32 und das gleich gebliebene Fahrzeuggewicht des ML. Deutlich abspecken konnte die neueste Generation der M-Klasse dagegen nicht.

Mercedes hat bei aller Effizienz jedoch nicht vergessen, dass es sich bei der nunmehr 4,80 Meter langen M-Klasse nach wie vor um einen Geländewagen handelt. Optional lässt sich für den Sechs- und Achtzylindermodelle ein Offroadpaket mit Luftfederung, Untersetzung und sechs verschiedenen Fahrprogrammen ordern. Die Bodenfreiheit lässt sich über den zentralen Fahrprogrammschalter auf dem Mitteltunnel auf 28,5 Zentimeter für den harten Geländeeinsatz erweitern. Für die flotte Gangart bieten die Stuttgarter nicht nur einen Sportmodus, sondern auf Wunsch mit dem „Active Curve System“ eine neu entwickelte Wankstabilisierung an, die das Einnicken der hoch bauenden Karosserie in schnellen Kurven eindämmt. Für Sicherheit sorgen zudem bis zu neun Airbags, ESP, ABS sowie das aus E- und S-Klasse bekannte Paket an Fahrerassistenzsystemen mit Verkehrszeichenerkennung, Überhol-, Spurhalte- und Nachtsichtassistent. Wahlweise hat der ML Stahl- oder variable Luftfedern.

Deutlich gewonnen hat der Innenraum. Der leicht rustikale Charme des Vorgängers ist nunmehr vergessen und gerade in den höheren Ausstattungsvarianten wirkt der Mercedes ML wie ein echter Luxus-Geländewagen. Große Holzflächen, zahlreiche Lederelemente auf dem Armaturenbrett und in den Seitenverkleidungen bringen die Exklusivität, die der M-Klasse bisweilen fehlte. Bei den Anzeigeelementen und Bedienmodulen orientiert sich der Allradler aus Tuscaloosa / Alabama an der aktuellen Generation von E-Klasse und CLS. Zwischen den Lüftungsdüsen thront ein 17,8 Zentimeter großer Multifunktionsbildschirm für Navigation, Radio, TV und zahlreiche weitere Anzeigeelemente. Neben dem Plus an Platz im Innenraum schluckt der Laderaum bis zu 2.010 Liter.

Verkaufsstart für die neue Mercedes M-Klasse ist Mitte Juli; ab 19. November steht der SUV dann beim Händler. Die Preise dürften auf dem Niveau des Vorgängers liegen. Der Vierzylinder-Benziner des ML 250 CDI sollte jedoch bei deutlich unter 50.000 Euro beginnen.

Quelle: Autoplenum, 2011-06-07

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