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Testbericht

Stefan Grundhoff, 4. Mai 2011
Die nächste SUV-Welle rollt auf uns zu. Die variablen Allzweckmobile erfreuen sich größter Beliebtheit. Viele neue Modelle dürften das in den nächsten beiden Jahren noch steigern.

Ende der 90er hatten sich Fahrzeuge wie Mercedes ML, Toyota RAV4, BMW X5 oder Opel Frontera in die Köpfe und die unwegsamen Einfahrten der Kundschaft gefahren. Aus einem Trend wurde schnell eine eigene Fahrzeugklasse, die international nicht nur die ehemals geliebten Kombis und Vans arg in Verlegenheit brachte. Von den meisten SUV der ersten Stunde sind längst Fahrzeuge der zweiten oder dritten Generation auf dem Markt. Wirtschaftskrise und Ökotrends konnten dem Segment weltweit ebenso wenig anhaben wie Ächtung und lokale Besteuerungen. Insbesondere von unten wachsen neue Crossover-Modelle nach, die völlig neue Kundengruppen für die SUV erschließen.

Eines der interessantesten SUV ist der Range Rover Evoque. Von ihm verspricht sich Land Rover einen Vorstoß ins ertragreiche Volumensegment. Hier war der Land Rover Freelander bisher bei der erlauchten Kundschaft von Range Rover und Land Rover Discovery ein eher ungeliebtes Kind. Der Evoque will sich an dem Erfolg des Mini orientieren. So ist auch er umfangreich zu individualisieren, sowie als Drei- und Fünftürer zu bekommen. Die urwüchsige Allradmarke konnte sich sogar durchringen eine weich gespülte Frontantriebsversion mit 150 PS aufzulegen. Weitab vom viel zitierten Markenkern, aber sicher eine Schritt in eine ertragreichere Volumenzukunft. Die Evoque-Modelle bieten 150-, 190- bzw. 240 PS, Allradantrieb und alle erdenklichen Extras – eben typisch Range Rover. Besonders sportlich will sich auf der Frankfurter Leistungsschau der neue CX-5 von Mazda in Szene setzen. Der war als sinngleiche Studie bereits auf dem Automobilsalon in Genf zu sehen: Doch das Serienmodell soll nicht nur das neue Design, sondern insbesondere auch die neue Antriebstechnologie Skyactive greifbar machen. Hierbei sind Benziner und Diesel bei Konzeption und Bauart enger denn je miteinander verwandt. Den über 5.000 Touren drehenden Commonrail-Diesel-Aggregaten stellt Mazda eine ebenfalls neu entwickelte Benziner-Generation zur Seite.

Wer es etwas größer möchte, dürfte sich an der neuen Mercedes M-Klasse erfreuen können. Optisch orientiert sich die dritte ML-Generation am Vorgängermodell, nutzt einzelne Designelemente von CLS und E-Klasse jedoch dazu, dem großen Crossover von Mercedes etwas mehr Konturschärfe zu geben. Technologisch werden ebenfalls die Module von E-, CLS-Klasse Einzug in den ML halten. So wird auch er über das komplette Paket der Fahrerassistenzsysteme verfügen und mit der neuesten Antriebstechnik (Turboaufladung, Direkteinspritzung, Start-Stopp, regenerative Bremsen und entkoppelbare Nebenaggregate) ausgestattet sein. Am unteren Ende der Palette bringt Mercedes ebenso wie bei der S-Klasse den aufgeladenen Vierzylinder-Diesel mit 2,2 Litern Hubraum. Er leistet 204 PS, 500 Nm und soll den Verbrauch des Dickschiffs auf ein echtes Vierzylinderniveau herunterschrauben. Während dem kleinen Vierzylinder in der großen M-Klasse hierzulande wenig Chancen gegeben werden und er auf den Volumenmärkten in den USA und Asien sowieso außen vor bleibt, verspricht sich Daimler nennenswerte Verkaufszahlen in Südeuropa. Die Hybridversion für den Kernmarkt USA wird nicht lange auf sich warten lassen.

In der gleichen Klasse tritt der neue Jeep Grand Cherokee an. Der wurde zwar bereits Ende 2010 präsentiert, kommt jedoch erst in diesem Sommer als Dieselversion auf den Markt. Technisch basiert der neue Grand Cherokee auf der auslaufenden Mercedes M-Klasse. Die bulligen Sechszylinder-Diesel von Mercedes blieben überraschenderweise jedoch auf der Strecke. Der Fiat-Konzern lässt die Selbstzünder mit Commonrail-Triebwerken von VM ausstatten. Während Audi Q3 und besonders der erfolgreiche BMW X1 im unteren Premiumsegment auf Kundenfang gehen, klafft hier nach wie vor eine Lücke bei Mercedes. Doch der Mercedes BLK als drittes Fahrzeug der neuen Frontantriebsplattform wird bis 2013 auf sich warten lassen. In Frankfurt feiert erst einmal die zweite B-Klassen-Generation ihre Publikumspremiere. Das deutlich emotionalere Concept A als konkretes Gedankenspiel der neuen A–Klasse wurde als Studie bereits auf den Frühjahrsmessen von Shanghai und New York abgefeiert. In einem ähnlichen Zeitraum dürfen sich Porsche-Fans auf den kleinen Bruder des Cayenne freuen. Der Porsche Cajun trägt weitgehend die Technik des Audi Q5 unter seinem etwas dynamischer geschnittenen Blechkleid. Allradantrieb und sportliche Turbotriebwerke sind obligatorisch. Dabei wird es für alle Beteiligten schwierig genug, den Einsteiger-SUV-Porsche vom Audi Q5 entfernt zu positionieren.

Audi präsentierte auf der Shanghai Motorshow im April erstmals offiziell seinen neuen Q3. Mit ihm will Audi als erfolgreichste Allradmarke im Premiumsegment insbesondere den SUV-Rückstand gegenüber BMW wettmachen. Die Münchner drehen den Ingolstädtern in derer heimlichen Lieblingsdisziplin Crossover seit Jahren erfolgreich eine Nase. X5, X6, X3, X1 und Mini Countryman – die Fahrdynamiker von der Isar sind seit Jahren meist einen Schritt voraus. Doch Shanghai sollte der Wendepunkt sein. Mit dem Q3 voran will Audi den ungeliebten Wettbewerber BMW zunächst ein- und dann überholen. Mit einer Länge von 4,39 Metern und einem Gewicht von knapp unter 1,5 Tonnen ist der bei Seat in Martorell gebaute Audi Q3 deutlich kompakter als seine größeren Brüder Q5 und Q7.

Im kommenden Jahr kommt auch bei Ford die nächste SUV-Generation. Der aktuelle Ford Kuga ist zwar noch nicht allzu lange auf dem Markt, doch seine Ablösung klopft bereits an die Tür. Ford verfährt nach dem bekannten McDonalds-Prinzip: Was den Kunden in einem Land schmeckt, soll auch im Rest der Welt ankommen. Der Vertrek hat mehr Ähnlichkeit mit dem Kuga als mit dem kantigen Escape, doch er treibt die dynamische Designsprache des Unternehmens auf die Spitze. Der Wagen ist ungefähr so groß wie der 4,40 Meter lange Kuga, soll aber 20 Prozent mehr Laderaum besitzen. Der Vertrek ist dabei ein weiterer Spross der globalen C-Plattform, auf der auch Focus und C-Max aufgebaut sind. Unter der Haube gibt es die Triebwerke aus dem neuen Focus.

Ebenso wie Ford will auch Opel mehr auf die beliebte SUV-Karte setzen. Der aus Korea importierte Opel Antara hatte bisher keine Chance gegen die starke Konkurrenz auf dem In- und Ausland. Auch die jüngste Modellpflege dürfte den Crossover nicht an die alten Erfolge des ehemaligen Bestsellers Frontera anknüpfen lassen. Längst kein Geheimnis mehr, dass auch Opel an einem kleinen SUV arbeitet, der 2012 seine Premiere auf dem deutschen Markt feiern dürfte. Moderne Turbotriebwerke, Assistenzsysteme, Front- und Allradantrieb sind wie bei der Volumenkonkurrenz aus Asien und Europa obligatorisch. In den Startlöchern steht auch die nächste Generation des Honda CR-V. Der Crossover aus Japan war lange Zeit eine feste Größe im internationalen SUV-Angebot der Mittelklasse, ist durch die zahlreichen internationalen Konkurrenten zuletzt jedoch etwas ins Hintertreffen geraden. Auch weil Honda nicht mehr auf die sportliche Karte setzt, sondern sich insbesondere als Ökomarke positionieren will und hierbei Toyota hinterhereilt. Der neue Honda CR-V soll einen variablen Allradantrieb, sowie eine neue Generation von Vierzylindertriebwerken (Diesel und Benziner) mit Turboaufladung bekommen.

Quelle: Autoplenum, 2011-05-04

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