Neuvorstellung: Kangoo be bop Z.E. - Schön unter Strom
Testbericht
Renault plant seine Zukunft elektrisch. 2011 sollen eine Familienlimousine, ein Stadtwagen und der Kangoo als Stromer an den Start gehen. Im seriennahen Prototyp waren wir schon mal unterwegs.
Sanft gewelltes Hügelland, im Wind wogende Kornfelder, verträumte Dörfer mit malerischer Rosenpracht am Straßenrand - dem Charme der ländlichen Gegend im Nordwesten von Paris erliegen Genuss-Autofahrer schnell. Dabei in einem Fahrzeug zu sitzen, das die Umgebung weder durch Auspuffknattern noch durch Abgase stört, ist besonders angenehm. Renaults Kangoo be bop Z.E. (Zero Emission, null Schadstoffe) gleitet futuristisch flüsternd durch Raum und Zeit und pustet dabei weder CO2, noch Partikel oder Dampf in die Luft. Trotzdem erfreut er mit kraftvollen Beschleunigungsmanövern - auch aus dem Stand.
Erst im vergangenen Herbst hatten die Franzosen ihre Elektroauto-Studie Z.E. Concept auf dem Pariser Automobilsalon präsentiert. Jetzt absolviert der fahrbereite Prototyp erste Testfahrten. Ausgewählte Flottenkunden werden sich im kommenden Jahr mit dem Vorserienmodell vertraut machen können. Ab Mitte 2011 soll der Elektro-Kangoo dann bei den ersten Händlern zu haben sein. Probanden von der angenehmen Fahrdynamik zu überzeugen, wird für Renaults Marketing-Strategen wohl keine schwierige Übung sein. Der Elektromotor mit 44 kW/60 PS treibt den Stromer auf abgeregelte 130 km/h. Das hört sich erst einmal nicht nach einer Extraportion Fahrspaß an. Da das maximale Drehmoment von 190 Newtonmeter antriebsbedingt aber bereits beim Anfahren zur Verfügung steht, geht der Motor jedoch schon beim Start lustvoll energisch ans Werk und erfreut im gesamten Geschwindigkeitsspektrum mit äußerst willigen Spurts. Der Elektromotor ist zudem mit einer konstanten Untersetzung verbunden und kann auf ein herkömmliches Getriebe und eine Kupplung verzichten. Der Stromer fährt sich kinderleicht mit stufenloser Automatik. Ideal für Fahranfänger: Das Maschinchen kann nicht abgewürgt werden. Im Stand signalisiert nur die grüne Kontrolllampe, dass der Motor betriebsbereit ist - Vibrationen sind naturgemäß nicht zu spüren. Und zu hören ist auch nichts. Beim Beschleunigen ist das E-Triebwerk ebenfalls deutlich leiser als ein Verbrennungsmotor, gibt aber über die typischen Generatorgeräusche ein akustisches Feedback.
Ein größeres Stück Arbeit liegt noch vor den Entwicklungsingenieuren der Lithium-Ionen-Batterie, die in Japan von AESC - einem Joint Venture von Renaults Allianzpartner Nissan und dem Batteriehersteller NEC - entwickelt und produziert wird. Der Energiespeicher hat eine Kapazität von 15 kWh und ermöglicht im derzeitigen Entwicklungsstadium eine Reichweite von 100 Kilometern. Bis zum Serienstart soll der Aktionsradius aber noch auf 160 Kilometer gesteigert werden. Über Erfolg oder Misserfolg der neuen Elektro-Generation wird auch der Preis entscheiden. Renault setzt daher auf ein Mietkonzept. "Der Kunde muss die rund 10.000 Euro teure Batterie also nicht mitkaufen. Er kann sie für eine bestimmte Zeit mieten", erklärt Christine Tissot, die bei Renault für die Etablierung der Elektrofahrzeuge verantwortlich ist. Dank dieses verkaufsstrategischen Kunstgriffes sowie staatlicher Anschub-Subventionen dürfte der Stromer letztlich nicht mehr kosten als sein Dieselpendant - in Frankreich und Großbritannien wird der Kauf eines Elektrofahrzeugs mit 5000 Euro bezuschusst. Auch für Deutschland sei bis zum Serienstart in zwei Jahren eine solche Lösung vorstellbar, sagt Tissot. "Und die Unterhaltskosten für das Elektro-Auto werden sogar rund 20 Prozent unter denen des konventionell angetriebenen Schwestermodells liegen", verspricht sie. Was die 100-Kilometerstrecke im Strombetrieb künftig tatsächlich kosten wird, lässt sich wegen der ungewissen Entwicklung der Energiepreise nicht exakt vorhersagen. Derzeit aber ist der Vergleich mit Benzin- oder Dieselkosten durchaus eindrucksvoll. Im Höchstfall wohl vier Euro - mehr würde eine Batterieaufladung für die 100-Kilometer-Strecke heute nicht kosten.
"Getankt" wird an der konventionellen Hausstromanschluss mit 10 A 220 Volt oder 16 A 220 Volt. Neben dem rechten Scheinwerfer sitzt die Klappe, hinter der sich das Stromkabel verbirgt. Der Ladevorgang nimmt etwa sechs bis acht Stunden in Anspruch. Darüber hinaus bietet der Elektro-Renault eine Schnell-Ladeoption. Mit einem 32 A 400 Volt Dreiphasen-Anschluss kann die Batterie innerhalb von 30 Minuten zu 80 Prozent aufladen. Noch schneller käme der Energie-Nachschub fürs Stromauto im "Quick Drop"-Verfahren: Die geleerte Batterie würde dann einfach an einer Wechselstation gegen einen betriebsbereiten Akku getauscht. Das ist zwar Zukunftsmusik. Doch bei Renault gibt man sich zuversichtlich, dass der Ausbau einer entsprechenden Infrastruktur, die derzeit in Israel getestet wird, in den kommenden Jahren zügig voranschreitet. Entsprechende Kooperationen mit zahlreichen Regierungen, Stadtverwaltungen und Energieerzeugern haben Renault und Nissan bereits vereinbart. Die 250 Kilogramm schwere Batterie des Elektro-Kangoo wurde platzsparend unter dem Fahrzeugboden zwischen den beiden Sitzreihen untergebracht. Dadurch stehen auch in der emissionsfreien Variante die vier Sitzplätze und das Kofferraumvolumen unverändert zur Verfügung.
Optisch unterscheidet sich Kangoo be bop Z.E. in einigen Details vom herkömmlich motorisierten Schwestermodell. Verkleidete Alufelgen und eine um zwei Zentimeter abgesenkte Bodenfreiheit verbessern die Aerodynamik. Die Scheinwerfer sind mit stromsparenden Leuchtdioden bestückt und eine futuristisch anmutende Leuchtleiste an der äußeren Fahrertür zeigt den aktuellen Ladezustand der Batterie an. Eine ähnliche Anzeige findet sich auf der Armaturentafel. Das "Ecometer" informiert zusätzlich darüber, wie energieeffizient der Fahrer gerade unterwegs ist. Der Bordcomputer gibt Auskunft über den durchschnittlichen und den aktuellen Energieverbrauch und berechnet permanent die verbleibende Reichweite.
Die Renault-Nissan-Allianz hat sich nach eigenem Bekenntnis das Ziel gesetzt, in naher Zukunft einer der führenden Anbieter von emissionsfreien Fahrzeugen zu werden. Entsprechend vielfältig soll das E-Angebot sein. Neben dem Kangoo Rapid Elektro werden die Franzosen 2011 auch eine elektrische Familienlimousine aus der aktuellen Modellpalette mit Elektroantrieb an den Start bringen - zunächst in Europa und Israel. Zudem haben sie zwei völlig neu entwickelte E-Modelle in der Pipeline: ein Stadtfahrzeug, das ebenfalls 2011 Debüt feiern wird und eine kompakte Schräghecklimousine, die 2012 zu den Händlern kommen soll. Nissan setzt derweil auf die gleichen Batterien und Antriebsstränge, wird aber mit eigenen Elektromodellen um die Kundschaft buhlen.
Sanft gewelltes Hügelland, im Wind wogende Kornfelder, verträumte Dörfer mit malerischer Rosenpracht am Straßenrand - dem Charme der ländlichen Gegend im Nordwesten von Paris erliegen Genuss-Autofahrer schnell. Dabei in einem Fahrzeug zu sitzen, das die Umgebung weder durch Auspuffknattern noch durch Abgase stört, ist besonders angenehm. Renaults Kangoo be bop Z.E. (Zero Emission, null Schadstoffe) gleitet futuristisch flüsternd durch Raum und Zeit und pustet dabei weder CO2, noch Partikel oder Dampf in die Luft. Trotzdem erfreut er mit kraftvollen Beschleunigungsmanövern - auch aus dem Stand.
Erst im vergangenen Herbst hatten die Franzosen ihre Elektroauto-Studie Z.E. Concept auf dem Pariser Automobilsalon präsentiert. Jetzt absolviert der fahrbereite Prototyp erste Testfahrten. Ausgewählte Flottenkunden werden sich im kommenden Jahr mit dem Vorserienmodell vertraut machen können. Ab Mitte 2011 soll der Elektro-Kangoo dann bei den ersten Händlern zu haben sein. Probanden von der angenehmen Fahrdynamik zu überzeugen, wird für Renaults Marketing-Strategen wohl keine schwierige Übung sein. Der Elektromotor mit 44 kW/60 PS treibt den Stromer auf abgeregelte 130 km/h. Das hört sich erst einmal nicht nach einer Extraportion Fahrspaß an. Da das maximale Drehmoment von 190 Newtonmeter antriebsbedingt aber bereits beim Anfahren zur Verfügung steht, geht der Motor jedoch schon beim Start lustvoll energisch ans Werk und erfreut im gesamten Geschwindigkeitsspektrum mit äußerst willigen Spurts. Der Elektromotor ist zudem mit einer konstanten Untersetzung verbunden und kann auf ein herkömmliches Getriebe und eine Kupplung verzichten. Der Stromer fährt sich kinderleicht mit stufenloser Automatik. Ideal für Fahranfänger: Das Maschinchen kann nicht abgewürgt werden. Im Stand signalisiert nur die grüne Kontrolllampe, dass der Motor betriebsbereit ist - Vibrationen sind naturgemäß nicht zu spüren. Und zu hören ist auch nichts. Beim Beschleunigen ist das E-Triebwerk ebenfalls deutlich leiser als ein Verbrennungsmotor, gibt aber über die typischen Generatorgeräusche ein akustisches Feedback.
Ein größeres Stück Arbeit liegt noch vor den Entwicklungsingenieuren der Lithium-Ionen-Batterie, die in Japan von AESC - einem Joint Venture von Renaults Allianzpartner Nissan und dem Batteriehersteller NEC - entwickelt und produziert wird. Der Energiespeicher hat eine Kapazität von 15 kWh und ermöglicht im derzeitigen Entwicklungsstadium eine Reichweite von 100 Kilometern. Bis zum Serienstart soll der Aktionsradius aber noch auf 160 Kilometer gesteigert werden. Über Erfolg oder Misserfolg der neuen Elektro-Generation wird auch der Preis entscheiden. Renault setzt daher auf ein Mietkonzept. "Der Kunde muss die rund 10.000 Euro teure Batterie also nicht mitkaufen. Er kann sie für eine bestimmte Zeit mieten", erklärt Christine Tissot, die bei Renault für die Etablierung der Elektrofahrzeuge verantwortlich ist. Dank dieses verkaufsstrategischen Kunstgriffes sowie staatlicher Anschub-Subventionen dürfte der Stromer letztlich nicht mehr kosten als sein Dieselpendant - in Frankreich und Großbritannien wird der Kauf eines Elektrofahrzeugs mit 5000 Euro bezuschusst. Auch für Deutschland sei bis zum Serienstart in zwei Jahren eine solche Lösung vorstellbar, sagt Tissot. "Und die Unterhaltskosten für das Elektro-Auto werden sogar rund 20 Prozent unter denen des konventionell angetriebenen Schwestermodells liegen", verspricht sie. Was die 100-Kilometerstrecke im Strombetrieb künftig tatsächlich kosten wird, lässt sich wegen der ungewissen Entwicklung der Energiepreise nicht exakt vorhersagen. Derzeit aber ist der Vergleich mit Benzin- oder Dieselkosten durchaus eindrucksvoll. Im Höchstfall wohl vier Euro - mehr würde eine Batterieaufladung für die 100-Kilometer-Strecke heute nicht kosten.
"Getankt" wird an der konventionellen Hausstromanschluss mit 10 A 220 Volt oder 16 A 220 Volt. Neben dem rechten Scheinwerfer sitzt die Klappe, hinter der sich das Stromkabel verbirgt. Der Ladevorgang nimmt etwa sechs bis acht Stunden in Anspruch. Darüber hinaus bietet der Elektro-Renault eine Schnell-Ladeoption. Mit einem 32 A 400 Volt Dreiphasen-Anschluss kann die Batterie innerhalb von 30 Minuten zu 80 Prozent aufladen. Noch schneller käme der Energie-Nachschub fürs Stromauto im "Quick Drop"-Verfahren: Die geleerte Batterie würde dann einfach an einer Wechselstation gegen einen betriebsbereiten Akku getauscht. Das ist zwar Zukunftsmusik. Doch bei Renault gibt man sich zuversichtlich, dass der Ausbau einer entsprechenden Infrastruktur, die derzeit in Israel getestet wird, in den kommenden Jahren zügig voranschreitet. Entsprechende Kooperationen mit zahlreichen Regierungen, Stadtverwaltungen und Energieerzeugern haben Renault und Nissan bereits vereinbart. Die 250 Kilogramm schwere Batterie des Elektro-Kangoo wurde platzsparend unter dem Fahrzeugboden zwischen den beiden Sitzreihen untergebracht. Dadurch stehen auch in der emissionsfreien Variante die vier Sitzplätze und das Kofferraumvolumen unverändert zur Verfügung.
Optisch unterscheidet sich Kangoo be bop Z.E. in einigen Details vom herkömmlich motorisierten Schwestermodell. Verkleidete Alufelgen und eine um zwei Zentimeter abgesenkte Bodenfreiheit verbessern die Aerodynamik. Die Scheinwerfer sind mit stromsparenden Leuchtdioden bestückt und eine futuristisch anmutende Leuchtleiste an der äußeren Fahrertür zeigt den aktuellen Ladezustand der Batterie an. Eine ähnliche Anzeige findet sich auf der Armaturentafel. Das "Ecometer" informiert zusätzlich darüber, wie energieeffizient der Fahrer gerade unterwegs ist. Der Bordcomputer gibt Auskunft über den durchschnittlichen und den aktuellen Energieverbrauch und berechnet permanent die verbleibende Reichweite.
Die Renault-Nissan-Allianz hat sich nach eigenem Bekenntnis das Ziel gesetzt, in naher Zukunft einer der führenden Anbieter von emissionsfreien Fahrzeugen zu werden. Entsprechend vielfältig soll das E-Angebot sein. Neben dem Kangoo Rapid Elektro werden die Franzosen 2011 auch eine elektrische Familienlimousine aus der aktuellen Modellpalette mit Elektroantrieb an den Start bringen - zunächst in Europa und Israel. Zudem haben sie zwei völlig neu entwickelte E-Modelle in der Pipeline: ein Stadtfahrzeug, das ebenfalls 2011 Debüt feiern wird und eine kompakte Schräghecklimousine, die 2012 zu den Händlern kommen soll. Nissan setzt derweil auf die gleichen Batterien und Antriebsstränge, wird aber mit eigenen Elektromodellen um die Kundschaft buhlen.
Quelle: Autoplenum, 2009-07-02
Getestete Modelle
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