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Testbericht

Jürgen Wolff, 18. Januar 2008
Seit er 1996 zum ersten Mal vom Band rollte, hat Mercedes vom SLK rund eine halbe Million Exemplare verkauft. Nicht schlecht. Damit das so bleibt legen die Schwaben nun ein Facelift auf: Der SLK wird noch sportlicher.

Die schwäbischen Autobauer sind zuvorderst penible Buchhalter. Bevor sie also über die Designänderungen und den Sound der überarbeiteten Motoren schwärmen, rechnen sie erst einmal penibel vor, wie viele Komponenten für den facegelifteten SLK neu entwickelt wurden: 650. Dass der SLK zum Update fällig war macht ebenfalls eine simple Rechnung klar: Die erste Generation wurde acht Jahre lang gebaut, bevor 2004 die Ablösung kam. Bei dieser zweiten Generation wäre also Halbzeit - höchste Zeit also für eine Frischzellenkur.

Der facegeliftete Klappdach-Roadster kommt ab April 2008 noch einmal deutlich sportlicher zu den Händlern - außen wie innen. Auf den ersten Blick ins Auge fällt dabei die neu gestaltete Front. Die Mercedes-Designer haben die Kühlluft-Öffnungen in den Stoßfängern anders angeordnet und lassen sie nun stärker mit der Nase der Motorhaube korrespondieren - die bekanntlich an einen Formel 1-Silberpfeil erinnern soll. Durch diese prägnanteren Linienführungen mit dem Stern im Zentrum wird die Pfeilung der Front weiter ausgeprägt, das Cabrio noch ein gutes Stück dynamischer.

Optisch sportlicher auch das Heck. Im unteren Bereich arbeiten die Designer mit einer ausgeprägten Diffusor-Optik. Die Heckleuchten sind nach dem Vorbild der AMG-Modelle abgedunkelt. Dazu kommen trapezförmige Auspuffendrohre. Die Pfeilform unterstreichen an den Seiten auch die LED-Blinker, die den - zudem größeren - Außenspiegeln verpasst wurden.

Im Fahrerraum leisteten die Designer vor allem Feinarbeit und orientierten das ganze Interieur noch deutlicher auf den Fahrer hin. Auffällig ist vor allem das neue Dreispeichen-Sportlenkrad mit den Multifunktionstasten. Ebenfalls neu: das Kombiinstrument. Kleine Fußnote: Mit der neuen Leder-Ausstattungsfarbe "Gullwingrot" will Mercedes an die Innenausstattung des legendären Flügeltürers 300 SL erinnern. Serienmäßig ist jetzt auch ein "Media Interface" im Handschuhfach. Damit liefert ein iPod nicht nur einfach Musik für die Lautsprecher - er kann auch über die Bedienoberfläche des Audiosystems bedient werden. Kein blindes Rumfummeln also mehr im überfüllten Handschuhfach, wenn man eine Wiedergabeliste ändern will.

Einiges getan hat sich unter der Motorhaube - auch hier mit dem Trend zu noch mehr Sportlichkeit. Mit vier Motoren wird der SLK angeboten: Mit einem 4-Zylinder-Kompressor als SLK 200, mit zwei V6 als SLK 280 und SLK 350 und dem gut bekannten V8 als SLK 55 AMG. Besonders viel Aufmerksamkeit haben die Ingenieure dem 3,5-Liter-V6 zuteil werden lassen. Der folgt nun dem Hochdrehzahlkonzept - das Limit ist erst bei 7200 U/min erreicht. Dazu kommen eine höhere Verdichtung, ein neues Saugrohr und reichlich Modifizierungen am Ventiltrieb. Das Ergebnis ist eine deutliche Leistungssteigerung: Aus unverändert 3498 cm³ schaufelt er jetzt 33 PS mehr Leistung als sein Vorgänger - macht 224 kW/305 PS bei 650 U/min. Das Drehmoment ist um 10 Nm auf 360 Nm bei 4900 U/min. gewachsen.

Doch der V6 bringt nicht nur mehr - er klingt auch so. Die Sounddesigner haben ihm die kräftige Akustik eines Sportmotors mitgegeben - hörbar vor allem im Schubbetrieb. Und dank der Motorsteuerung, die in Kombination mit der optionalen 7-Stufen-Automatik beim Zurückschalten tüchtig Zwischengas gibt.

Doch die schwäbischen Ingenieure haben es nach eigenen Angaben auch geschafft, den Verbrauch des deutlich stärkeren Motors ebenso deutlich zu senken: Mit dem serienmäßigen 6-Gang-Schaltgetriebe kommt der SLK 350 nun auf durchschnittlich 9,5 Liter pro 100 Kilometer - 1,1 Liter weniger als mit dem "alten" V6. Mit der Automatik liegt die Ersparnis immerhin auch noch bei 0,9 Liter. Stärker und sparsamer sind auch die beiden anderen Motoren geworden: Der 4-Zylinder-Kompressor leistet nun 135 kW/184 PS (+ 21 PS) und braucht dafür 1,0 Liter weniger. Nur 0,4 Liter weniger schafften die Motorbauer beim SLK 280. Und beim AMG-V8 ist alles gleich geblieben.

Neu entwickelt wurde auch die optional bestellbare Direktlenkung. Sie baut auf der bisherigen Parameterlenkung auf und funktioniert rein mechanisch. Kern der Lenkung ist eine neue Zahnstange mit "einer raffinierten Verzahnung" - so der Originalton Mercedes-Benz. Die Zahl der Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag verringere sich mit der Direktlenkung um ein Viertel. Trotz mehr Leistung: Bei den Preisen für den überarbeiteten SLK belässt es Mercedes maßvoll fast beim alten. Der 200 Kompressor ist mit 36.504 Euro Basispreis gerade mal 566 Euro teurer als bisher. Ähnlich sieht der Aufpreis bei den anderen Motorisierungen aus. Der SLK 280 soll 41.858 Euro kosten, den SLK 350 Sportmotor gibt es ab 46.975 Euro und den SLK 55 AMG ab 69.050 Euro. Pro Mehr-PS werden beim SKL 350 also gerade mal etwas mehr als 22 Euro fällig.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-18

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