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Testbericht

Marcel Sommer, 14. Oktober 2015
Mit einer erhöhten Batterie-Kapazität beim Leaf will Nissan potenzielle Elektroauto-Käufer locken. Bis zu 250 Kilometer sind nun am Stück möglich.

Elektroautos haben eine geringere Reichweite als nahezu jedes Verbrennungsmotor-Fahrzeug. Spätestens seit dem Tesla Model S bröckelt dieses starke Argument. Dass nicht nur die Amerikaner um ihren Elektro-Gott Elon Musk mehr als die üblichen und viel zitierten 50 Durschnitts-Kilometer am Tag in Form eines lautlosen Fahrzeugs garantieren können, wollen alle anderen Hersteller auch zeigen. Doch mit dem Nissan Leaf 30 kWh sind mal wieder die Japaner die ersten und aktuell weitesten im Kompaktwagensegment. Bis zu 250 Kilometer schafft der 1,5 Tonnen schwere Stromer ohne Nachzuladen. Sollte ihm mal der Saft ausgehen, stehen europaweit 2.308 CHAdeMO-Schnellladestationen bereit, an denen er innerhalb von 30 Minuten zu 80 Prozent geladen werden kann. Die letzten zwanzig batterieschonenden Prozent dauern wesentlich länger. Noch länger, knapp acht Stunden, dauert hingegen das Vollladen an der heimischen Steckdose. Dass diese Aktion vor allem nachts oder am Arbeitsplatz durchgeführt wird, bleibt außer Frage.

Die neue 30 kWh-Batterie ist, wie auch die immer noch im Angebot zu erhaltende 24 kWh-Batterie, im Unterboden montiert. Sie besteht aus 48 kompakt bauenden Lithium-Ionen Module mit jeweils vier Batteriezellen pro Modul. Beide unterscheiden sich interessanter Weise nicht durch ihre äußeren Abmessungen, sondern lediglich in ihrer Dichte. Soll heißen, in der neuen, leistungsstärkeren Batterie besteht die Katode aus Lithium-Nickel-Mangan-Kobaltoxid und nicht nur aus Lithium und Mangan. Das Resultat ist eine um 26 Prozent höhere Dichte. Sollte es dennoch mal eng werden mit dem Ladezustand, steht das leicht verbesserte Infotainmentsystem mit den genauen Ladesäulen-Standorten parat.

Damit die NEFZ-geprüfte Reichweite tatsächlich erreicht werden kann, müssen einige Regeln befolgt werden. Klimaanlage und Sitzheizung aus, Strom-Pedal stets wie ein rohes Ei behandeln und sich die Fahrprogramme zunutze machen. Der einfachste Weg ist das Drücken der Eco-Taste am Lenkrad. Sie reduziert sowohl die Leistung des Motors als auch die einzelner Verbraucher. Zum anderen ist es möglich - und bei Bergabfahren sogar ratsam - den Gangwahlhebel der Automatik, der wie eine Computermaus in der rechten Hand liegt, auf B zu stellen. Elektroautokennern wird das dann folgende Fahrgefühl sehr bekannt vorkommen. Es wird an dieser Stelle gern vom One-Pedal-Feeling gesprochen, was nichts anderes bedeutet, als dass der Nissan Leaf, sobald der Fuß vom rechten Pedal gelöst wird, so stark abbremst, dass das Bremspedal in den Urlaub geschickt werden kann. Der Sinn ist klar: Rekuperation. Die gewonnene Bremsenergie wird der Batterie zugeführt. Wer sich mit letzter Stromreserve eine Passstraße heraufgequält hat, darf davon ausgehen, dass er mit einer höheren Batterieladung unten wieder ankommt.

Was auch höher geworden ist, ist der Preis. Ab 28.060 Euro ist der 30 kWh-Stromer erhältlich. Allerdings ohne Batterie. Die kann entweder für 5.900 Euro hinzugekauft oder für 79 Euro im Monat gemietet werden. Zwischen den beiden Ausstattungsvarianten Acenta und Tekna liegen 2.400 Euro, so dass im Höchstfall 36.360 Euro über den Tisch müssen - ohne Sonderausstattung. Dafür stehen dem Besitzer des neuen Nissan Leaf dann die bekannten 109 PS und 255 Newtonmeter sowie die Sprintzeit von 11,5 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit von 144 Kilometern pro Stunde zur Verfügung. Der Kofferraum lässt sich auch in der dritten Generation mit bis zu 370 Litern Gepäck fluten. Sollte die Rückbank umgeklappt werden passen bis zu 911 Liter hinein. Fünf Personen finden ausreichend Platz. Die maximale Zuladung beträgt 395 Kilogramm.
Technische Daten
Antrieb:Front
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Wechselstrom-Synchronmotor
Testwertung
3.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2015-10-14

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