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Testbericht

Marcel Sommer, 6. Mai 2014
Der Nissan X-Trail zeigt sich als große Alternative zum Qashqai. Doch leider schmälert sein zu schwacher Motor den ansonsten gelungenen Gesamteindruck.

Er ist groß, er ist lang und sein modernes Äußeres passt genau in die heutige Zeit. Der neue Nissan X-Trail steht in seiner bereits dritten Generation besser dar als je zuvor. Ob fünf oder sieben Sitze, ob Allrad- oder Zweiradantrieb - der um 1,7 Zentimeter in die Länge gewachsene und nun 4,65 Meter messende Japaner macht einen guten ersten Eindruck. Hinzu kommt eine Verlängerung seines Radstands um 7,6 Zentimeter sowie eine äußerst großzügige Serienausstattung. Neben LED-Scheinwerfern, einer Klimaanlage und Leichtmetallfelgen sind in der mit 26.550 Euro günstigsten Visia-Version auch zahlreiche Assistenzsysteme vorhanden. Wer sich für die Topausstattung Tekna entscheidet, muss nochmals 8.100 Euro mehr auf den Ladentisch legen.

Vor allem in puncto Innenraum-Ausstattung und Platzangebot punktet der 1,82 Zentimeter breite X-Trail. Die Sitze der mittleren Sitzreihe lassen sich in der Länge verschieben, so dass die beiden Hinterbänkler auf den Plätzen sechs und sieben nicht mit den Knien unter den Ohren reisen müssen. Wer auf die hinteren Plätze verzichten kann, darf sich über ein Kofferraumvolumen von 550 Litern freuen. Noch größer wird die Beladefreude, werden auch die Sitze der zweiten Reihe umgeklappt und per Fernbedienung die große Heckklappe elektrisch geöffnet. Das Ergebnis: durchaus sehenswerte 1.982 Liter. Wer noch mehr von A nach B transportieren muss, kann zusätzlich einen bis zu zwei Tonnen schweren Anhänger hinter sich herziehen.

Für den Antrieb des neuen Nissan X-Trail sorgt bis zum kommenden Jahr ausschließlich ein 130 PS leistender und 1,6 Liter großer Vierzylinder-Dieselmotor. 2015 wird ihm ein 1,6 Liter großer Turbobenziner zur Seite gestellt - und das ist auch notwendig. Denn der über ein Drehmoment von 320 Newtonmeter verfügende Diesel ist schlicht und einfach zu schwach für den 1,6-Tonner. Am gut bedienbaren manuellen Sechsgang-Getriebe ist gleichzeitig nichts zu kritisieren. Ein Segen ist es für alle 4x4-Kunden des Nissan X-Trail, dass die Möglichkeit ein Xtronic-Automatikgetriebe verpasst zu bekommen, gar nicht erst besteht. Denn das sehr langsam reagierende und dem Motor dadurch gefühlt 30 PS raubende Getriebe ist nur für die Fronttrieb-Versionen erhältlich. Und auch da sollten vor der Unterschrift unterm Kaufvertrag einige Testkilometer zurückgelegt werden, damit dieser vermeintlich verbesserten Technik aus dem Weg gegangen werden kann.

Ansonsten verhält sich der 186 Kilometer pro Stunde schnelle und ab dem 22. Juli erhältliche X-Trail so, wie es von einem Kompakt SUV zu erwarten wäre. Seine Federung ist ein durchaus gelungener Kompromiss zwischen Alltags- und Offroadtauglichkeit. Die Lenkung ist leichtgängig und für einen Nichtsportler ausreichend präzise. Dank seines Allradantriebs, der in drei verschiedenen Modi gefahren werden kann und der zum Vorgänger gleichgebliebenen Bodenfreiheit von 21 Zentimetern steht einem kurzen Alibi-Ausritt ins Grüne nichts im Wege. Allzu viel in Sachen Offroadtauglichkeit sollte aber natürlich nicht vom großen Qashqai-Bruder verlangt werden. Er ist und bleibt ein Großstadt-Offroader, mit allen Nach- aber auch Vorteilen die solch ein domestizierter Kraxler mit sich bringt. So würde mit Blick auf den Spritverbrauch von 5,3 Litern Diesel auf 100 Kilometern kaum jemand an einen Geländewagen denken. Und auch seine Sprintfähigkeit von elf Sekunden bis Tempo 100 zeigt klare Vorteile. Lediglich die sehr schnell nervende Start-Stopp-Automatik und ein etwas zu früh piepender Spurhalteassistent gehören zu den urbanen Nachteilen.

Ein weiterer großer Vorteil dieses Großstadt-SUVs ist seine Fülle an Assistenzsystemen wie einem autonomen Notbrems-Assistenten, eine auch über die Grenzen Deutschlands funktionierende Verkehrszeichenerkennung und dem Assistenten, der den X-Trail recht flott und sicher automatisch einparkt. Zudem bietet Nissan durch eine Verbindung des Smartphones mit dem neuen Nissan Connect-Infotainment -System Internetfunktionen wie eine Google-Suche oder das Pflegen von sozialen Netzwerken. Viel zu entdecken haben alle Insassen auch dann, wird sich für das optionale Panorama-Glasschiebedach entschieden. Der in 190 Ländern bislang über 1,7 Millionen Mal verkaufte Nissan X-Trail ist im Hier und Jetzt angekommen. Bleibt ihm nur noch zu wünschen, dass Nissan neben dem versprochenen 1,6 Benzinmotor vielleicht noch einen stärkeren Diesel hinterherschiebt.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2014-05-06

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