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Testbericht

Stefan Grundhoff, 2. September 2014
Opel erweitert seinen erfolgreichen Einsteiger Adam um den rustikal angehauchten Adam Rocks.

Audi hat es einst mit seinen Allroad-Modellen vorgemacht. Ein paar rustikale Planken, die Bodenfreiheit erweitert und nette Designdetails - fertig ist der Pseudo-Geländewagen. Immer mehr Hersteller haben die ertragreichen Nebenprodukte mittlerweile für sich entdeckt und gaukeln dem Autofahrer Offroad-Gefühle in der urbanen Welt vor. Mit dem Country Tourer stieg Opel spät in den Trend ein. Doch während der crossige Bruder des Insignia noch mit standesgemäßem Allradantrieb unterwegs ist, muss beim kleinen Opel-Einsteiger Adam Rocks die Optik reichen. Er ist ein Blender, denn im Gelände braucht man es mit dem Adam Rocks trotz leicht erhöhter Bodenfreiheit gar nicht zu versuche. Ein Allradantrieb ist ebenso wie bei den größeren Modellen Corsa und Astra nicht einmal gegen Aufpreis zu bekommen.

Doch der 3,75 Meter lange Eisenacher sieht mit seinen wuchtigen Schürzen rundum und den dunklen Kotflügelverbreitungen klasse aus. Das dürfte reichen, dass sich ab September nicht nur Evas, sondern auch einzelne Adams im Opel-Einsteiger zu Hause fühlen. Besonders kraftvoll steht der Adam Rocks mit den optionalen 18-Zöllern auf der Straße. Serienmäßig gibt es immerhin einen 17-Zoll-Radsatz, ein großes Stoff-Faltdach, das sich elektrisch öffnen und schließen lässt sowie ein paar Applikationen.

Wieso die Opelaner die drei betagten Saugmotoren mit 70, 87 und 100 PS im Angebot des Rocks lassen, mag niemand verstehen. hätte der dünne 70-PS-Motor als billiger Einsteiger allemal gereicht. Denn deutlich besser schlagen sich die neuen ein Liter großen Dreizylinder mit 66 kW / 90 PS und 85 kW / 115 PS. Ebenfalls unverständlich: das Leistungsplus von 25 PS zwischen Ihnen kostet in Verbindung mit der empfehlenswerten Scheibenbremse hinten, die allein die 115-PS-Variante bietet, gerade einmal 300 Euro Aufpreis. Selten ist dem Kaufinteressenten die Entscheidung derart leicht gemacht worden, denn an dem 115 PS starken Opel Adam Rocks 1.0 führt für einen Basispreis von 18.790 Euro kaum ein Weg vorbei. Der Preisunterschied von 2.300 Euro zum vergleichbaren Opel Adam wird einem durch Optik, das Stoffdach und die 17 Zoll großen Alufelgen versüßt. Je nach Markt dürften sich 15 bis 20 Prozent aller Adams als Rocks-Versionen vertreiben lassen.

Der ein Liter große Dreizylinder-Turbo macht im rockigen Adamskostüm einen durchweg guten Eindruck. Abgesehen vom leichten Dreizylinder-Schnattern beim Anfahren hält sich das Motorengeräusch im Fahrbetrieb dezent im Hintergrund. Dabei erfreut der flotte Durchzug des modernen Triebwerks, das zukünftig auch in den größeren Corsa und ab 2015 in mehreren Leistungsstufen wohl auch in das Kompaktklassemodell Astra Einzug hält. Das Euro6-Triebwerk stellt sein maximales Drehmoment von 170 Nm zwischen 1.800 und 3.700 U/min zur Verfügung und so geht flott voran. 0 auf Tempo 100 schafft der Adam Rocks in 9,9 Sekunden und mit 196 km/h Spitzengeschwindigkeit steht der nächsten längeren Autobahntour nichts mehr im Wege. Beim Normverbrauch liegt bei ein Liter große Direkteinspritzer mit 5,1 Litern jedoch hinter der schwächeren 90-PS-Variante (4,5 Liter) und der Konkurrenz mit VW Polo oder Mini Cooper zurück. Die 115 PS haben mit den knapp 1,2 Tonnen des Fronttrieblers keinerlei Mühe. Nach einem kleinen Turboloch geht es überaus engagiert zur Sache und gerade die neue Sechsgang-Handschaltung hat ihren Anteil am Fahrspaß, den der Opel Adam Rocks 1.0 verbreitet. Das Fahrwerk mit McPherson-Radaufhängung vorn und Torsionslenkerhinterachse wurde für den Rocks angepasst und die Bodenfreiheit der rustikalen Optik wegen um 15 Millimeter erhöht. Sieht gut aus - bringt technisch wenig.

Der Innenraum des Opel Adam Rocks entspricht abgesehen vom serienmäßigen Faltdach weitgehend dem des Standard-Adam. Eine einstufige Sitzheizung, lieblose Lenkstockhebel oder die rote Multifunktionszeige zwischen den Runduhren haben in einem schicken Kleinwagen des Jahres 2014 zwar nichts mehr zu suchen; doch der Rest passt. Das griffige Lenkrad liegt ebenso gut in der Hand wie der belederte Schaltknauf. Serienmäßig sind Klimaanlage, Bluetooth-Schnittstelle, Soundsystem, elektrische Spiegel und Tempomat. Auf Wunsch können die Interessenten den Rocks mit Details wie Klimaautomatik, 18-Zöllern, Lenkrad- / Sitzheizung, LED-Leuchten oder einer Einparkhilfe und ein Basisangebot von Assistenzsystemen ausstatten. Gut und günstig ist das gerade einmal 300 Euro teure Radio IntelliLink mit seinem sieben Zoll großen Bildschirm, über das sich Navigation, Bilder und Filme anschauen oder spezielle Apps bedienen lassen. Da sind sogar noch 200 Euro für digitalen Radioempfang und 400 Euro für das Infinity-Boxensystem drin. Die Zahl der Individualisierungsmöglichkeiten im Innenraum ist mit Sitzen, Dekorblenden und Applikationen schier unbegrenzt und lässt den Kaufinteressenten auf ein regenreiches Wochenende zum Durcharbeiten und Konfigurieren hoffen.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2014-09-02

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