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Testbericht

Marcel Sommer, 25. November 2014
Mit dem 508 will Peugeot endlich im umkämpften Flottengeschäft Fuß fassen. Doch reichen ein durchzugsstarker Motor, hoher Alltagsnutzten und gefälliges Design?

Er sieht windschnittig und großvolumig aus. Er ist an der Tankstelle mit 4,6 Litern nach gefahrenen 100 Kilometern allemal genügsam und wer es drauf anlegt, kann bis zu 1.598 Liter Gepäck von A nach B transportieren. Der aufgefrischte 508 SW ist auf dem Markt angekommen und stellt sich nun den Flottenkonkurrenten aus dem Hause Audi, BMW und Mercedes. Dank des Zusammenspiels seines 180 PS starken Dieselmotors und des neuen Sechsgang-Automatikgetriebes fährt er zumindest antriebsseitig auf der richtigen Spur. Dass bei den Franzosen der 2,0 Liter Turbodieselmotor das Ende der Leistungs-Fahnenstange bedeutet, ist für PS-Junkies zwar schade, doch reicht die zur Verfügung stehenden Leistung und das bis zu 400 Newtonmeter starke Drehmoment völlig aus. Nicht zuletzt die beiden durchdrehenden Vorderräder unterstreichen diese These, denn Allradantrieb hat der Franzose im Vergleich zur Konkurrenz nicht im Angebot.

Damit nicht alle 10.000 Kilometer ein neuer Satz Reifen montiert werden muss, dafür sorgt allenfalls die Traktionskontrolle. Bei feuchtem oder herbstlich belegtem Untergrund stößt aber auch sie an ihre Grenzen. Es wird daher Zeit für Allrad. Dass die Fahrt in einem 508 SW sicherer als je zuvor wird, dafür sorgen neue Helfer wie der Toter-Winkel-Assistent oder die Rückfahrkamera. Neben den bequemen Sitzplätzen, die insgesamt für bis zu fünf Personen ausreichend dimensioniert sind, spricht vor allem die theoretische Reichweite von bis zu 1.565 Kilometern für sich. Der Peugeot muss zwar rund 100 Kilometer eher an die Zapfsäule als ein Audi A6 Avant 2.0 TDI ultra. Mit seinem Basispreis von 39.000 Euro, kostet der nur in der höchsten Ausstattungsvariante Allure erhältliche Peugeot 508 SW Blue HDi 180 SST allerdings 6.850 Euro weniger als der Deutsche in seiner Grundausstattung. Werden noch ein paar der übriggebliebenen Extras a la Schiebedach, Full-LED-Paket oder 18-, anstelle der 17-Zöller geordert, stößt aber auch der Franzose in Regionen jenseits der 45.000 Euro-Marke vor.

Das sehr frühe Hochschalten des Sechsgang-Automatikgetriebes kann schon einmal zum Problemfall werden. Wenn eine Landstraße mit ruhigen 80 Kilometern pro Stunde gefahren wird und die Automatik sich für den spritsparenden Sechsten Gang entscheidet, wummert eine tiefe Frequenz durch den Innenraum, die auf langen Strecken nervt. Da helfen auch die schallverstärkten Fensterscheiben nichts mehr. Das Einzige, was die Schwingungen im Cockpit auf ein normales Niveau herunterfahren lässt, ist ein Runterschalten in den Fünften Gang. Vereinfacht wird dies durch das Einlegen des Sportmodus, der zwar für eine eher sportliche, aber in diesem Falle angenehmere Getriebenutzung steht. Was nicht heißt, dass es in diesem Modus beim komfortabel gefederten Peugeot auch auf der Autobahn sportlich zur Sache geht.

Der Wille, die auf dem Papier stehende 213 km/h-Höchstgeschwindigkeit tatsächlich zu erzwingen, wird ab Tempo 160 stark reduziert. Denn dann geht dem 8,8 Sekunden von 0 auf 100-Sprinter allzu schnell die Luft aus. Das macht aber gar nichts, sondern wird im Zweifel die bis zu drei Fondpassagiere sogar eher erfreuen. Denn so sind sie in der Lage, stress- und angstfrei die Aussicht aus dem riesigen Panorama-Glasdach zu genießen. Gleichzeitig werden sie auch die Ruhe im Innenraum genießen können, die bei defensivem Autobahntempo in der korrekten Drehzahl hervorragend ist. Diese Ruhe lässt sich jäh unterbrechen, wird im Stillstand bei eingelegtem Fahrmodus D die Fahrertür geöffnet. Der ertönende Ton würde selbst Ludwig van Beethoven darauf aufmerksam machen, dass irgendetwas an seinem Handeln nicht stimmt.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2014-11-25

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