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Testbericht

Stefan Zaumseil, 27. Januar 2008
Nur wenige können mit dem Kürzel PT etwas anfangen. Doch fast jeder kennt den im Chicago Gangster-Look der dreißiger Jahre gehaltenen Szene-Chrysler. Auch die zweite Generation hat am Retro-Look festgehalten.

Typisch für die Autos der dreißiger Jahre waren ausladende Kotflügel mit aufgesetzten Scheinwerfereinheiten, seitliche Trittbretter, eine lang gezogene Motorhaube und ein abfallendes Stummelheck. All diese Attribute hat der Chrysler PT Cruiser zu bieten - plus ein wenig Modernität - von voll integrierten Stoßfängern mit eingelassenen Nebelscheinwerfern bis hin zur Dachantenne.

Das Interieur zeigt sich im Vergleich zum Außendesign wenig spektakulär - auch nach der jüngsten Modellpflege. Geblieben ist aber auch hier der leichte Retrolook, angefangen beim Armaturenbrett in Wagenfarbe bis zum Chrysler-Chronometer über der Mittelkonsole. Die ist leider ganz und gar modern - und ein wenig sehenswertes Glanzstück großindustrieller Kunststoffproduktion mit lieblos angeordneten Ausschnitten für Radio- und Klimabedienung sowie unsinnig platzierte Schalter für die elektrischen Fensterheber. Wer bei der Innenraumreinigung nicht aufpasst, schneidet sich an der schlecht verarbeiteten Konsolenabdeckung zudem schnell den Handrücken auf. Nichts gegen das Retrodesign - aber doch bitte nicht bei Verarbeitung und Ergonomie.

Der 2,2 Liter große Vierzylinder-Commonrail-Diesel mit variabler Turbogeometrie leistet nun 110 kW/150 PS und 300 Nm Drehmoment von 1.600 bis 3.000 Touren. Das genügt, um den 1,6 Tonnen schweren Cruiser in 10,8 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen. Die gemessene Höchstgeschwindigkeit des PT liegt bei 190 km/h. Ab 150 km/h wird es dank der betagten Fünf-Gang-Schaltung zu laut. Bedingt durch den Retro-Schalthebel sind die Gangwechsel nicht so komfortabel, wie man sich das heute bei einem Reisegefährt vorstellt. Auf längeren Landstraßen- oder Autobahnpassagen wird ein sechster Gang sehr vermisst. Trotz des hohen Fahrzeuggewichtes und des fehlenden sechsten Ganges ist der Kraftstoffverbrauch mit 7,4 Liter Diesel auf 100 Kilometern erfreulich niedrig.

Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt und quittiert die meisten Fahrbahnunebenheiten mit leichten Innengräuschen. Kanaldeckel oder Querrillen werden immer wieder mit einem vernehmlichen Rappeln an die Innenraumverkleidung und die Insassen weitergegeben. Die Seitenneigung bei flott gefahrenen Abbiegemanövern ist für ein Fahrzeug mit fast 1,70 Metern Höhe akzeptabel. Auf kurvigen Landstraßen gefällt der Cruiser durch problemloses Handling mit einem leichtem Hang zum Untersteuern. ESP ist nicht einmal gegen Aufpreis zu bekommen – auch das wenig zeitgemäß.

In der Stadt gefällt der PT durch die hohe Sitzposition, seine leichte Lenkung und die gute Rundumsicht. Einzig die breiten C-Säulen nerven beim Einparken mit einer eingeschränkten Sicht nach hinten. Und da weder Parkpilot noch Rückfahrkamera verfügbar sind, hilft nur Trainieren.

Für die samstägliche Einkaufstour ist der PT Cruiser mit 521 Litern Kofferraumvolumen hervorragend geeignet. Die zweigeteilten Rücksitzlehnen sind schnell umgeklappt. Für kleinere Möbeltransporte sind die Rücksitze schnell ausgebaut - dann stehen 2.150 Liter Laderaum über einer ebenen Fläche zur Verfügung. Vorn und hinten haben die Insassen viel Platz. Das Raumgefühl ist dank der hohen Bauweise recht gut, die vorderen Sitze für größere Mitteleuropäer jedoch zu hoch. Und zu kurz.

Schmerzlich vermisst wird die verstellbare Pedalerie des 300C und ein in der Tiefe verstellbares Lenkrad. Bedingt durch das große Lenkrad landen die Knie größerer Fahrer unweigerlich an der üppigen Mittelkonsolenabdeckung. Auf unserem Wunschzettel für die nächste Generation stehen auch nach hinten öffnende Fondtüren, wie sie in aktuellen Studien auf diversen Ausstellungen auch von Chrysler präsentiert werden. Sie wären sicher auch ein großer Schritt in Richtung Bequemlichkeit.

Der Chrysler PT Cruiser CRD ist ab 21.290 Euro zu haben und bringt an Sicherheitsausstattung unter anderem ABS, Schlupfregelung, Airbags für Fahrer und Beifahrer, Seitenairbags, Knieairbags und Nebelscheinwerfer mit. Serienmäßig an Board sind zudem ein elektrisch verstellbarer Fahrersitz, Bordcomputer, Tempomat, Klimaanlage und beheizte Ledersitze. Wer auf verchromte 16-Zoll-Räder, abgedunkelte Seitenscheiben, Teilleder und Sitzheizung nicht verzichten mag, für den gibt es gegen 2.100 Euro Aufpreis die Limited-Version.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-27

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